Kettner Edelmetalle
03.09.2025
05:37 Uhr

Betriebsrenten-Reform: Ein Tropfen auf den heißen Stein der Altersarmut

Die Große Koalition präsentiert wieder einmal eine vermeintliche Lösung für ein selbst geschaffenes Problem. Mit dem „Zweiten Betriebsrentenstärkungsgesetz" wollen Arbeitsministerin Bärbel Bas und Finanzminister Lars Klingbeil die sinkende Verbreitung von Betriebsrenten umkehren. Doch was auf den ersten Blick wie eine sinnvolle Maßnahme erscheint, offenbart bei genauerer Betrachtung die typischen Schwächen der aktuellen Politik: Symptombekämpfung statt Ursachenanalyse.

Die unbequeme Wahrheit hinter den Zahlen

Ende 2023 verfügten nur noch 52 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten über eine Betriebsrentenanwartschaft – ein Rückgang trotz absolut steigender Zahlen. Diese Entwicklung ist kein Zufall, sondern das direkte Ergebnis einer verfehlten Wirtschafts- und Sozialpolitik, die Unternehmen mit immer neuen Belastungen überhäuft. Statt die Rahmenbedingungen für Arbeitgeber zu verbessern, versucht die Regierung nun mit weiteren Eingriffen und Subventionen gegenzusteuern.

Besonders pikant: Die geplanten steuerlichen Verbesserungen sollen den Staat jährlich 155 Millionen Euro kosten. Geld, das der Steuerzahler aufbringen muss, um ein System zu stützen, das durch politische Fehlentscheidungen erst in Schieflage geraten ist. Man könnte meinen, die Regierung hätte aus dem Desaster der gescheiterten Riester-Rente gelernt – doch weit gefehlt.

Automatische Entgeltumwandlung: Der sanfte Zwang

Besonders bedenklich erscheint die geplante Erleichterung sogenannter Opting-Out-Systeme. Hier soll ein Teil des Arbeitsentgelts automatisch für die Betriebsrente verwendet werden – es sei denn, der Arbeitnehmer widerspricht aktiv. Was die Politik als Vereinfachung verkauft, ist nichts anderes als eine Form der Bevormundung. Statt den Menschen mehr Netto vom Brutto zu lassen und ihnen die Freiheit zu geben, selbst über ihre Altersvorsorge zu entscheiden, wird hier ein System des sanften Zwangs etabliert.

Mehr Risiko für mehr Rendite?

Die angekündigte „Flexibilisierung" der Vorschriften für Pensionskassen klingt zunächst vernünftig. Höhere Risiken sollen höhere Renditen ermöglichen. Doch wer trägt am Ende die Konsequenzen, wenn die risikoreicheren Anlagen in der nächsten Finanzkrise baden gehen? Die Geschichte lehrt uns, dass es dann wieder der Steuerzahler sein wird, der zur Kasse gebeten wird.

Die eigentlichen Probleme bleiben ungelöst

Während die Regierung an den Symptomen herumdoktert, bleiben die wahren Ursachen der Rentenmisere unberührt. Die demografische Entwicklung, die explodierende Staatsverschuldung und die systematische Entwertung der Währung durch die Geldpolitik der EZB – all diese Faktoren werden ausgeblendet. Stattdessen setzt man auf immer neue Flickschusterei, die das marode System nur notdürftig zusammenhält.

Besonders zynisch mutet es an, wenn Klingbeil davon spricht, dass Menschen, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben, von ihrer Rente gut leben können sollen. Genau diese Menschen werden durch die Inflation, die auch durch die ausufernde Schuldenpolitik seiner Regierung befeuert wird, systematisch enteignet. Die versprochenen 500 Milliarden Euro Sondervermögen für Infrastruktur werden die Inflation weiter anheizen – trotz Merz' vollmundiger Versprechen, keine neuen Schulden zu machen.

Ein Blick auf bewährte Alternativen

Anstatt immer neue staatliche Eingriffe zu forcieren, sollte die Politik endlich die Rahmenbedingungen für eigenverantwortliche Vorsorge verbessern. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte als krisensicherer Vermögensschutz bewährt. Während Papiergeld und staatlich regulierte Rentensysteme kommen und gehen, behält Gold seinen Wert. Eine sinnvolle Beimischung von Edelmetallen in ein breit gestreutes Anlageportfolio kann helfen, die Kaufkraft über Generationen zu erhalten – ganz ohne staatliche Bevormundung und bürokratische Hürden.

Die Geschichte zeigt: Wer sich allein auf staatliche Versprechen verlässt, wird am Ende oft enttäuscht. Die aktuelle Betriebsrenten-Reform ist nur ein weiteres Kapitel in dieser langen Geschichte des Versagens. Es wäre an der Zeit, dass die Politik den Menschen wieder mehr Eigenverantwortung zutraut, statt sie mit immer neuen Regelungen zu gängeln.

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