Kettner Edelmetalle
04.09.2025
07:52 Uhr

AfD dominiert Sachsen-Anhalt: Historischer Höhenflug erschüttert etablierte Parteien

Die politische Landschaft in Sachsen-Anhalt erlebt ein Jahr vor der Landtagswahl ein wahres Erdbeben. Mit einem spektakulären Sprung von 19 Prozentpunkten katapultiert sich die AfD auf 39 Prozent und lässt die einst dominierende CDU mit kläglichen 27 Prozent weit hinter sich. Diese Zahlen, die Infratest dimap im Auftrag regionaler Medien ermittelte, müssten eigentlich als Weckruf für die etablierten Parteien dienen – doch die scheinen weiterhin im Tiefschlaf zu verharren.

Das Ende einer Ära und der Anfang einer neuen Zeit?

Während der dienstälteste Ministerpräsident Reiner Haseloff nach über einem Jahrzehnt an der Macht die Segel streicht und seinem designierten Nachfolger Sven Schulze ein schweres Erbe hinterlässt, formiert sich in Sachsen-Anhalt eine neue politische Realität. Die CDU, die bei der letzten Landtagswahl 2021 noch mit 37,1 Prozent triumphierte, stürzt in der aktuellen Umfrage auf magere 27 Prozent ab – ein Verlust von sechs Prozentpunkten gegenüber der letzten Erhebung von 2022.

Besonders dramatisch fällt der Absturz der SPD aus: Mit mickrigen sieben Prozent erreicht sie ein neues Rekordtief und verliert satte neun Prozentpunkte. Die Grünen würden mit drei Prozent nicht einmal mehr den Einzug in den Landtag schaffen – ein vernichtendes Urteil der Wähler über die ideologiegetriebene Politik der vergangenen Jahre.

Die Bürger haben genug von der Ampel-Politik

Diese Zahlen spiegeln wider, was viele Bürger längst empfinden: Die Menschen in Sachsen-Anhalt haben die Nase voll von einer Politik, die ihre Sorgen und Nöte ignoriert. Während in Berlin über Gendersternchen und Klimaneutralität debattiert wird, kämpfen die Menschen im Osten mit realen Problemen – steigender Kriminalität, wirtschaftlicher Unsicherheit und dem Gefühl, von der Politik im Stich gelassen zu werden.

Die AfD profitiert von diesem Vertrauensverlust und positioniert sich geschickt als Alternative zu den etablierten Parteien, die offenbar den Kontakt zur Basis verloren haben.

Ein Blick auf die neue politische Landschaft

Die Linke behauptet sich mit 13 Prozent als drittstärkste Kraft und gewinnt sogar zwei Prozentpunkte hinzu. Das neu gegründete BSW schafft aus dem Stand sechs Prozent – ein beachtlicher Erfolg für Sahra Wagenknechts Bewegung. Die FDP hingegen ist in der Umfrage nicht einmal mehr messbar – ein weiterer Beleg für das Scheitern der liberalen Politik in Ostdeutschland.

Interessant ist der Vergleich mit der Sommerumfrage vom Juni, als die CDU noch bei 34 Prozent lag und die AfD "nur" 30 Prozent erreichte. Innerhalb weniger Monate hat sich das Blatt komplett gewendet. Die Dynamik zeigt klar in eine Richtung: Die Bürger wollen einen echten Politikwechsel.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Die CDU steht vor einem Dilemma. Sven Schulze, der am 1. November offiziell als Spitzenkandidat nominiert werden soll, muss eine Antwort auf den Höhenflug der AfD finden. Doch mit welcher Strategie? Die bisherige Politik des Wegduckens und der Anbiederung an linke Positionen hat offensichtlich versagt. Eine Rückkehr zu konservativen Werten und einer Politik, die die Interessen der eigenen Bürger in den Mittelpunkt stellt, wäre dringend geboten – doch dazu scheint der Mut zu fehlen.

Die aktuelle Koalition aus CDU, SPD und FDP wirkt angesichts dieser Zahlen wie ein Relikt vergangener Zeiten. Mit zusammen gerade einmal 34 Prozent (wenn man die FDP überhaupt noch mitzählt) repräsentiert sie nicht einmal mehr ein Drittel der Wählerschaft. Ein demokratisches Armutszeugnis für die Regierenden.

Der Osten sendet ein Signal

Was in Sachsen-Anhalt passiert, ist kein isoliertes Phänomen. In ganz Ostdeutschland erleben wir einen fundamentalen Umbruch der politischen Verhältnisse. Die Menschen haben genug von einer Politik, die ihre Heimat mit Windrädern zupflastert, während die Kriminalität steigt und die Wirtschaft schwächelt. Sie wollen keine Belehrungen mehr über politische Korrektheit, sondern Lösungen für ihre alltäglichen Probleme.

Die Umfrage vom September 2024, bei der 1.167 Wahlberechtigte befragt wurden, mag nur eine Momentaufnahme sein. Doch sie zeigt einen klaren Trend: Die politische Tektonik in Deutschland verschiebt sich fundamental. Ob die etablierten Parteien noch rechtzeitig aufwachen und gegensteuern können, bleibt fraglich. Die Zeit läuft ihnen davon – und die Landtagswahl am 6. September 2026 rückt unaufhaltsam näher.

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