
Chinas Immobilien-Desaster: Evergrande hinterlässt ein Trümmerfeld der Superlative
Was für ein spektakulärer Absturz! Der einst gefeierte chinesische Immobiliengigant Evergrande ist nach 15 Jahren endgültig von der Hongkonger Börse geflogen. Die Zahlen, die jetzt ans Licht kommen, offenbaren das ganze Ausmaß dieser Katastrophe: Von einem Schuldenberg von 300 Milliarden US-Dollar konnten die Insolvenzverwalter gerade einmal mickrige 255 Millionen Dollar an Vermögenswerten sichern – inklusive eines Monet-Gemäldes. Das entspricht weniger als 0,1 Prozent der einstigen Bilanzsumme.
Vom Börsenstar zum Totalausfall
Erinnern wir uns: 2009 feierte Evergrande einen glänzenden Börsenstart. Auf dem Höhepunkt 2017 erreichte das Unternehmen eine Marktkapitalisierung von umgerechnet über 50 Milliarden US-Dollar. Der Konzern verwaltete 1.300 Bauprojekte in 280 chinesischen Städten und galt als das Aushängeschild des chinesischen Immobilienbooms. Firmengründer Hui Ka Yan, der fast 60 Prozent der Aktien hielt, schien das Midas-Touch zu besitzen – bis die Realität ihn einholte und er 2023 verhaftet wurde.
Doch was führte zu diesem beispiellosen Kollaps? Die Antwort liegt in der typisch planwirtschaftlichen Intervention der chinesischen Regierung. Als Peking 2020 neue Kreditbeschränkungen für Immobilienentwickler einführte, traf es Evergrande wie ein Vorschlaghammer. Das hochverschuldete Unternehmen konnte plötzlich seine Gläubiger nicht mehr bedienen und ließ tausende Käufer auf bereits bezahlten, aber unvollendeten Wohnungen sitzen.
Ein Lehrstück über die Gefahren staatlicher Markteingriffe
Die Evergrande-Pleite ist mehr als nur ein Unternehmensversagen – sie symbolisiert das Scheitern des chinesischen Wirtschaftsmodells. Jahrelang pumpte die Regierung billiges Geld in den Markt, befeuerte eine gigantische Immobilienblase und zog dann abrupt die Notbremse. Die Folgen? Eine Immobilienkrise, die seit 2021 das Wirtschaftswachstum des Landes abwürgt und das Vertrauen der Bevölkerung erschüttert.
Während westliche Medien gerne die Schuld bei den Unternehmen suchen, liegt das eigentliche Problem in der willkürlichen Wirtschaftspolitik Pekings. Erst werden Konzerne wie Evergrande zum ungezügelten Wachstum ermutigt, dann werden sie über Nacht abgewürgt. Diese Art von staatlicher Planwirtschaft kennen wir auch hierzulande zur Genüge – man denke nur an die desaströse Energiewende oder die ruinöse Corona-Politik der vergangenen Jahre.
Was bedeutet das für Anleger?
Die mageren 255 Millionen Dollar, die die Insolvenzverwalter Alvarez & Marsal bisher zusammenkratzen konnten, werden bei 300 Milliarden Dollar Schulden kaum reichen, um auch nur die Spesen zu decken. Für Gläubiger und Aktionäre bedeutet das: Totalverlust. Besonders bitter für die vielen Kleinanleger, die auf das vermeintliche Wirtschaftswunder China gesetzt hatten.
In Zeiten solcher Turbulenzen zeigt sich einmal mehr der Wert von physischen Sachwerten. Während Aktien von heute auf morgen wertlos werden können und Immobilienblasen platzen, haben physische Edelmetalle wie Gold und Silber über Jahrtausende hinweg ihren Wert bewahrt. Sie sind nicht von staatlichen Eingriffen oder Unternehmensentscheidungen abhängig und bieten gerade in unsicheren Zeiten einen soliden Schutz für das Vermögen.
"Die bisher sichergestellten Vermögenswerte machen weniger als 0,1 Prozent des Gesamtvermögens der Gruppe aus"
Diese erschreckende Bilanz sollte jedem Anleger eine Warnung sein. Wenn selbst ein Gigant wie Evergrande, der einst als too big to fail galt, so spektakulär scheitern kann, was sagt das über die Stabilität des gesamten Systems aus? Die chinesische Immobilienkrise ist noch lange nicht vorbei, und die Schockwellen werden noch Jahre zu spüren sein.
Parallelen zur deutschen Immobilienblase?
Auch hierzulande sollten wir die Lehren aus dem Evergrande-Debakel ziehen. Die ultralockere Geldpolitik der EZB hat auch in Deutschland zu einer massiven Immobilienblase geführt. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz plant nun ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen – trotz gegenteiliger Wahlversprechen. Diese Schuldenpolitik wird die Inflation weiter anheizen und könnte am Ende zu ähnlichen Verwerfungen führen wie in China.
Die Geschichte von Evergrande ist eine Mahnung: Blasen, die durch staatliche Eingriffe und billiges Geld aufgebläht werden, platzen irgendwann immer. Und wenn sie platzen, sind es die normalen Bürger und Kleinanleger, die die Zeche zahlen. Umso wichtiger ist es, sein Vermögen breit zu streuen und auf krisensichere Anlagen zu setzen.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.
- Themen:
- #Immobilien
- #Gold
- #Silber
- #EZB
- #Insolvenzen