
Schwedens neue Integrationsministerin fordert Werte-Check für Migranten: "Es ist kein Menschenrecht, in Schweden zu leben"
Die neue schwedische Ministerin für Bildung und Integration, Simona Mohamsson von den Liberalen, sorgt mit klaren Ansagen für Aufsehen. In einem Interview mit der Tageszeitung Dagens Nyheter stellte sie unmissverständlich klar: "Es ist kein Menschenrecht, in Schweden zu leben." Diese Aussage markiert einen bemerkenswerten Kurswechsel in der schwedischen Integrationspolitik, der längst überfällig war.
Schluss mit Bauchgefühl - her mit den Fakten
Mohamsson fordert eine umfassende Erhebung der Wertvorstellungen von Einwanderern. Die schwedische Regierung habe bereits die World Values Survey (WVS), eine internationale Forschungsgruppe, beauftragt, die kulturellen Einstellungen von Migranten mit denen gebürtiger Schweden zu vergleichen. "Zu lange basierte Integration auf Bauchgefühl und Vermutungen", kritisierte die Ministerin. Mit harten Fakten wolle man endlich klar über schwedische Werte sprechen und angemessene Integrationsmaßnahmen ergreifen können.
Die Ministerin betonte, dass Schweden in vielen gesellschaftlichen Fragen wie Religion, Geschlechtergleichstellung und Familienrollen eine Sonderstellung einnehme. "Wir sind ein extremes Land - im positiven Sinne", sagte sie. Menschen, die nach Schweden kämen, hätten oft Schwierigkeiten zu verstehen, wie die schwedische Gesellschaft funktioniere.
Zehn Jahre Anpassungszeit? Viel zu lang!
Besonders alarmierend findet Mohamsson die Ergebnisse früherer Studien, wonach Migranten etwa zehn Jahre bräuchten, um ihre Ansichten zu Themen wie Scheidung, vorehelichem Sex, Abtreibung und Homosexualität an schwedische Werte anzupassen. "Zehn Jahre sind viel zu lang", stellte sie klar. "Das ist eine ganze Generation von Mädchen, die nicht wählen können, wen sie lieben, oder Jungen, die sich nicht outen können."
"Dies geht nicht darum, Menschen zu zwingen, ihre Gedanken zu ändern. Es geht darum sicherzustellen, dass jeder die Grundwerte respektiert, die wir in Schweden haben."
Die Schwedendemokraten fordern härtere Maßnahmen
Während Mohamssons Ansatz bereits eine deutliche Verschärfung darstellt, geht er einigen politischen Kräften noch nicht weit genug. Besonders die einwanderungskritischen Schwedendemokraten, die die aktuelle Regierung stützen, halten diesen Kurs für zu weich. Sie fordern drastischere Schritte, einschließlich Abschiebungen und strengerer Einwanderungskontrollen für Migranten, die schwedische und westliche Werte nicht akzeptieren.
Die Schwedendemokraten kündigten kürzlich an, bei den Parlamentswahlen 2026 mit dem Versprechen anzutreten, die Migration nach Schweden vollständig zu stoppen. "Schwedens Sicherheit muss an erster Stelle stehen - auch wenn dies mit dem Asylrecht kollidiert", schrieb Parteichef Jimmie Åkesson im Mai.
Explodierende Kriminalität als Katalysator
Diese Forderungen gewinnen angesichts der wachsenden Unruhen in Schweden an Zugkraft. Die Bandenkriminalität unter Migranten habe Rekordniveau erreicht, mit tödlichen Schießereien, Bombenanschlägen und Granatenattacken auf einem historischen Höchststand. Die Polizei berichte regelmäßig von eskalierenden Konflikten zwischen kriminellen Gruppen, und einige Viertel in Großstädten würden mittlerweile nach Einbruch der Dunkelheit als No-Go-Zonen für Einheimische beschrieben.
Selbst die Moderate Partei, die die aktuelle Regierung anführt, habe begonnen, ihre Remigrationsanstrengungen zu verstärken und höhere Einkommensschwellen für potenzielle Migranten zu fordern - teilweise aufgrund des wachsenden Drucks der Schwedendemokraten und der zunehmenden öffentlichen Frustration über Kriminalität und gescheiterte Integration.
Ein bemerkenswerter Sinneswandel
Mohamsson selbst räumte ein, dass sich ihre Ansichten im Laufe der Zeit gewandelt hätten. Sie habe früher die Rechtswendung ihrer Partei abgelehnt, sei nun aber Ministerin in einer von den Schwedendemokraten gestützten Regierung. "Ja, ich habe meine Meinung geändert, seit ich vor 15 Jahren in die Politik gekommen bin", gab sie zu. Bei Problemen in Schulen und der Integration glaube sie, dass der beste Weg zur Lösung die aktuelle Zusammenarbeit sei.
Trotz der harten Rhetorik der aktuellen Regierung zur Migration erhielten 2023 immer noch 60.000 Ausländer die schwedische Staatsbürgerschaft - eine Zahl, die zeigt, dass zwischen politischen Ankündigungen und tatsächlicher Umsetzung noch eine erhebliche Lücke klafft.
Die Entwicklungen in Schweden sollten auch für Deutschland eine Warnung sein. Während hierzulande noch über Willkommenskultur und bunte Vielfalt philosophiert wird, zeigt das schwedische Beispiel, wohin eine naive Integrationspolitik führen kann. Es bleibt zu hoffen, dass deutsche Politiker aus den schwedischen Erfahrungen lernen, bevor es zu spät ist.
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