Kettner Edelmetalle
03.09.2025
05:55 Uhr

Goldpreis explodiert über 3.500 Dollar – während die Märkte auf das nächste Inflationsdesaster warten

Der Goldpreis hat am 2. September mit 3.539,90 US-Dollar pro Unze einen neuen historischen Höchststand erreicht. Während die Finanzmärkte gebannt auf die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank starren, offenbart sich einmal mehr die katastrophale Geldpolitik der letzten Jahre. Die Flucht ins Gold ist längst keine Anlagestrategie mehr – sie ist ein Akt der Verzweiflung angesichts einer Währungspolitik, die systematisch die Ersparnisse der Bürger entwertet.

Powell's Jackson Hole-Rede: Ein Eingeständnis des Scheiterns?

Fed-Chef Jerome Powell hatte bei seiner Rede beim Jackson Hole Economic Policy Symposium am 22. August durchblicken lassen, dass eine Zinssenkung im September wahrscheinlich sei. Was er als vorsichtige Kurskorrektur verkaufte, ist in Wahrheit ein Eingeständnis: Die aggressive Zollpolitik, verschärfte Einwanderungsbestimmungen und ein schwächelnder Arbeitsmarkt haben die US-Wirtschaft in eine prekäre Lage manövriert. Die Märkte reagierten prompt – mit einer Flucht in das einzige Wertaufbewahrungsmittel, das noch Vertrauen genießt: physisches Gold.

Besonders pikant: Die neuesten Inflationsdaten zeigen, dass die Kernrate der persönlichen Konsumausgaben (PCE) im Juli auf 2,9 Prozent gestiegen ist, nach 2,8 Prozent im Juni. Die Fed entfernt sich also immer weiter von ihrem selbstgesteckten Zwei-Prozent-Ziel. Dennoch liebäugelt sie mit Zinssenkungen – ein Widerspruch, der selbst hartgesottene Marktbeobachter ratlos zurücklässt.

Die Arbeitsmarktdaten: Schönfärberei trifft auf harte Realität

Für den 5. September werden die August-Arbeitsmarktdaten erwartet. Analysten rechnen mit mageren 73.000 neuen Stellen und einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 4,3 Prozent. Bereits im Juli mussten die Zahlen für Mai und Juni nachträglich um insgesamt 258.000 Stellen nach unten korrigiert werden – ein vernichtendes Zeugnis für die Qualität der ursprünglichen Erhebungen.

Diese Entwicklung ist kein Zufall, sondern das direkte Ergebnis einer Politik, die mit immer neuen Eingriffen in den Markt mehr Schaden als Nutzen anrichtet. Die Zollpolitik der Trump-Administration, die kürzlich von einem Berufungsgericht als verfassungswidrig eingestuft wurde, hat die Unsicherheit nur noch verstärkt. Zwar bleiben die Zölle bis zum 14. Oktober in Kraft, doch die Märkte preisen bereits das Chaos ein, das eine mögliche Aufhebung nach sich ziehen könnte.

Gold als letzter Rettungsanker in stürmischen Zeiten

Es ist kein Wunder, dass Investoren weltweit ihr Vertrauen in Papierwährungen verlieren. Die Schuldenkrise, die über der US-Wirtschaft schwebt wie ein Damoklesschwert, die nicht enden wollenden Konflikte in Osteuropa und im Nahen Osten – all das treibt die Menschen in die Arme des gelben Metalls. Gold ist nicht nur ein Inflationsschutz, es ist ein Misstrauensvotum gegen ein Finanzsystem, das seine Glaubwürdigkeit längst verspielt hat.

Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte liegt derzeit bei 90 Prozent. Doch was würde das bedeuten? Noch billigeres Geld in einem System, das bereits bis zum Bersten mit Liquidität geflutet wurde. Die Notenbanken haben sich in eine Sackgasse manövriert: Erhöhen sie die Zinsen, kollabiert die überschuldete Wirtschaft. Senken sie die Zinsen, befeuern sie die Inflation weiter.

Die deutsche Perspektive: Wenn Ideologie auf Realität trifft

Während in den USA wenigstens noch über Wirtschaftspolitik diskutiert wird, versinkt Deutschland in ideologischen Grabenkämpfen. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hat trotz gegenteiliger Versprechen ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur aufgelegt. Die Klimaneutralität bis 2045 wurde sogar im Grundgesetz verankert – eine Entscheidung, die kommende Generationen mit astronomischen Kosten belasten wird.

Diese Politik ist nicht nur wirtschaftlich fragwürdig, sie ist ein Verrat an den Prinzipien solider Haushaltsführung. Während die Inflation weiter steigt und die Kriminalität Rekordniveaus erreicht, beschäftigt sich die Politik mit Symbolthemen statt mit den drängenden Problemen der Bürger.

Fazit: Gold bleibt alternativlos

Der aktuelle Goldpreisanstieg ist mehr als nur eine Marktbewegung – er ist ein Weckruf. In einer Welt, in der Notenbanken ihre Glaubwürdigkeit verspielen, Regierungen Schulden in schwindelerregender Höhe anhäufen und geopolitische Spannungen zunehmen, bleibt physisches Gold eine der wenigen verlässlichen Wertanlagen. Es mag keine Zinsen abwerfen, aber es behält seinen Wert – und das ist in Zeiten wie diesen unbezahlbar.

Wer sein Vermögen schützen will, kommt an einer Beimischung physischer Edelmetalle nicht vorbei. Gold und Silber sind keine Spekulationsobjekte, sondern eine Versicherung gegen die Torheiten der Politik. In einem ausgewogenen Portfolio sollten sie daher keinesfalls fehlen.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, vor jeder Investition ausreichend zu recherchieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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