Kettner Edelmetalle
02.09.2025
17:45 Uhr

Goldpreis durchbricht historische Marken – während die Aktienmärkte einbrechen

Der Goldpreis hat am Dienstagnachmittag gleich zwei psychologisch wichtige Marken durchbrochen: 3.500 US-Dollar und 3.000 Euro je Feinunze. Mit einem Anstieg von 1,9 Prozent auf 3.514 US-Dollar und 1,5 Prozent auf 3.012 Euro setzt das Edelmetall seinen beeindruckenden Höhenflug fort. Während Anleger in Gold flüchten, erleben die Aktienmärkte einen schwarzen Tag – der DAX verlor bis zum späten Nachmittag satte zwei Prozent, die technologielastige Nasdaq büßte 1,5 Prozent ein.

Schwache US-Industrie befeuert Goldnachfrage

Die jüngsten US-Konjunkturdaten zeichnen ein düsteres Bild der amerikanischen Wirtschaft. Der ISM Manufacturing PMI, ein wichtiger Frühindikator für die Industrieproduktion, kletterte zwar minimal von 48,0 auf 48,7 Punkte, verharrt damit aber weiterhin deutlich unter der kritischen 50-Punkte-Marke. Dies signalisiert bereits den sechsten Monat in Folge eine schrumpfende Industrie – ein Alarmsignal, das bei klugen Anlegern die Alarmglocken schrillen lässt.

Besonders besorgniserregend: Die Produktion brach regelrecht ein, während neue Aufträge nur marginal zulegten. Beschäftigung, Lagerbestände und Auftragsbestände verharren auf schwachem Niveau. Die Preisindizes gaben zwar leicht nach, bleiben aber auf einem Niveau, das die Kaufkraft der Bürger weiter erodieren lässt. Viele Unternehmen beklagen sich über die belastenden US-Zölle – ein hausgemachtes Problem der amerikanischen Handelspolitik.

Fed vor dem Dilemma – Zinssenkung fast unausweichlich

Die schwachen Wirtschaftsdaten haben die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die US-Notenbank am 17. September auf beachtliche 92 Prozent katapultiert. Die Fed steht vor einem klassischen Dilemma: Einerseits müsste sie die Zinsen hochhalten, um die hartnäckige Inflation zu bekämpfen. Andererseits droht die Wirtschaft ohne geldpolitische Lockerung in eine tiefe Rezession abzurutschen.

Diese Gemengelage ist Wasser auf die Mühlen der Goldanleger. Niedrigere Zinsen schwächen traditionell den US-Dollar und machen unverzinsliche Anlagen wie Gold attraktiver. Gleichzeitig suchen verunsicherte Investoren in turbulenten Zeiten Zuflucht in bewährten Sachwerten.

Das Momentum spricht für weiter steigende Goldpreise

Nach dem Durchbruch der 3.400-Dollar-Marke hat sich das Kursmomentum beim Gold nochmals verstärkt. Technische Analysten sprechen von einem intakten Aufwärtstrend, der noch lange nicht ausgereizt sei. Die Kombination aus schwacher Wirtschaft, drohenden Zinssenkungen und geopolitischen Unsicherheiten – man denke nur an den anhaltenden Ukraine-Krieg und die jüngste Eskalation im Nahen Osten – schafft das perfekte Umfeld für weiter steigende Edelmetallpreise.

Während die Aktienmärkte unter der Last von Rezessionsängsten und Bewertungskorrekturen ächzen, erweist sich Gold einmal mehr als stabiler Anker in stürmischen Zeiten. Die Geschichte lehrt uns: In Phasen wirtschaftlicher Unsicherheit und schwindenden Vertrauens in Papierwährungen war physisches Gold stets der ultimative Vermögensschutz.

Ein Blick auf die deutsche Situation

Auch hierzulande sollten Anleger die Zeichen der Zeit erkennen. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hat trotz vollmundiger Versprechen bereits ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen aufgelegt – finanziert natürlich über neue Schulden, die kommende Generationen belasten werden. Die Inflation wird dadurch weiter angeheizt, während die Kaufkraft der Bürger schwindet.

In einem solchen Umfeld bietet sich physisches Gold als bewährte Beimischung für ein ausgewogenes Anlageportfolio an. Es schützt vor Währungsverfall, politischen Experimenten und den Folgen einer verfehlten Geldpolitik. Wer sein Vermögen langfristig sichern möchte, kommt an einer vernünftigen Edelmetallquote kaum vorbei.

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