
Goldpreis durchbricht Abwärtstrend – Steht die nächste Rekordjagd bevor?
Der Goldpreis zeigt wieder Lebenszeichen. Nach wochenlanger Seitwärtsbewegung gelang dem Edelmetall am Montag ein beachtlicher Sprung nach oben. Mit 3.356 US-Dollar pro Unze notierte das gelbe Metall am Dienstag im US-Futures-Handel deutlich über den Tiefständen der vergangenen Wochen. Umgerechnet entspricht dies einem Kurs von 2.950 Euro – ein Plus von 1,2 Prozent gegenüber der Vorwoche.
Die charttechnische Analyse offenbart ein spannendes Bild: Der Goldpreis hat sich aus einer mehrwöchigen Dreiecksformation befreit. Diese technische Konstellation gleicht einem zusammengedrückten Federball, der kurz vor dem Absprung steht. Die Frage, die sich Anleger nun stellen müssen: War dies bereits der entscheidende Befreiungsschlag oder nur ein Strohfeuer?
Die magische Marke von 3.400 Dollar im Visier
Für Goldanleger kristallisiert sich die Marke von 3.400 US-Dollar als entscheidende Hürde heraus. Gelingt der Sprung über diese psychologisch wichtige Schwelle, könnte dies den Startschuss für eine neue Rekordrally bedeuten. Die bisherigen Höchststände vom April und Mai liegen nur noch 2,3 Prozent entfernt – ein Katzensprung für das volatile Edelmetall.
Doch Vorsicht ist geboten. Die Erfahrung lehrt, dass Fehlausbrüche im Goldmarkt keine Seltenheit sind. Sollte der aktuelle Aufschwung verpuffen und der Kurs unter die kritische Unterstützung von 3.300 Dollar fallen, droht ein erneuter Test des 50-Tage-Durchschnitts. Dieser verläuft aktuell bei etwa 3.200 Dollar und markiert gleichzeitig die Grenze des übergeordneten Aufwärtstrends.
Euro-Anleger profitieren von Dollar-Schwäche
Besonders interessant gestaltet sich die Situation für europäische Goldanleger. Der Euro-Goldpreis konnte ebenfalls aus seinem vierwöchigen Abwärtstrend ausbrechen. Mit 2.950 Euro kratzt das Edelmetall an wichtigen Widerständen. Die magische Marke von 3.000 Euro pro Unze – ein psychologisch bedeutsamer Meilenstein – liegt in greifbarer Nähe.
Die relative Stärke des Euro gegenüber dem Dollar dämpft zwar die Kursgewinne für hiesige Anleger, bietet aber gleichzeitig eine gewisse Stabilität. Während die Europäische Zentralbank weiterhin mit der hartnäckigen Inflation kämpft, scheint die US-Notenbank Fed langsam die Zügel zu lockern. Diese Gemengelage könnte dem Goldpreis zusätzlichen Auftrieb verleihen.
Sentiment-Indikatoren zeigen grünes Licht
Ein Blick auf die technischen Indikatoren stimmt optimistisch. Der Relative-Stärke-Index (RSI) notiert bei moderaten 56 Punkten – weit entfernt von überkauften Regionen. Dies deutet darauf hin, dass noch reichlich Luft nach oben vorhanden ist. Der Abstand zur 200-Tage-Linie beträgt zwar beachtliche 18 Prozent, doch in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten und inflationärer Tendenzen sind solche Bewertungen keine Seltenheit.
Die charttechnische Konstellation erinnert an frühere Ausbruchssituationen, die dem Goldpreis zweistellige Kursgewinne bescherten. Besonders bemerkenswert: Die etablierte Dreiecksformation der vergangenen Wochen gleicht einem gespannten Bogen. Je länger die Konsolidierung andauert, desto heftiger fällt erfahrungsgemäß die anschließende Bewegung aus.
Warum Gold gerade jetzt wieder glänzt
Die Renaissance des Goldpreises kommt nicht von ungefähr. Während die Politik in Berlin weiterhin Milliarden für fragwürdige Klimaprojekte verpulvert und die Inflation die Ersparnisse der Bürger auffrisst, suchen immer mehr Anleger Zuflucht in bewährten Sachwerten. Gold, seit Jahrtausenden als ultimativer Wertspeicher geschätzt, profitiert von diesem Vertrauensverlust in Papierwährungen.
Die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor und die ausufernde Staatsverschuldung in nahezu allen westlichen Industrienationen verstärken diesen Trend. Während Aktienindizes auf wackeligen Beinen stehen und Immobilienpreise vielerorts bereits Schwindel erregende Höhen erreicht haben, bietet physisches Gold eine zeitlose Alternative zur Vermögenssicherung.
Ausblick: Die Weichen sind gestellt
Die kommenden Handelstage werden zeigen, ob der Goldpreis seinen Ausbruch bestätigen kann. Ein nachhaltiger Sprung über 3.400 Dollar würde das Tor zu neuen Rekorden weit aufstoßen. Anleger sollten jedoch auch die Risiken im Blick behalten: Ein Rückfall unter 3.200 Dollar würde das bullische Szenario zunächst in Frage stellen.
Für langfristig orientierte Investoren bleibt Gold jedoch ein unverzichtbarer Baustein der Vermögenssicherung. In Zeiten, in denen die Gelddruckmaschinen der Notenbanken auf Hochtouren laufen und die Politik zunehmend planwirtschaftliche Züge annimmt, bietet das gelbe Metall einen bewährten Schutz vor Kaufkraftverlust und systemischen Risiken.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen, bevor Anlageentscheidungen getroffen werden.