Kettner Edelmetalle
28.05.2025
07:08 Uhr

Ernüchternde Bilanz: Deutsche strafen Kanzler Merz mit schlechten Umfragewerten ab

Die Flitterwochen sind vorbei, bevor sie überhaupt begonnen haben. Nach nur wenigen Monaten im Amt zeigt sich bereits, dass Friedrich Merz bei den Deutschen durchfällt. Aktuelle Umfragen zeichnen ein verheerendes Bild: Eine satte Mehrheit von 52 Prozent der Bundesbürger ist mit der Arbeit des neuen Bundeskanzlers unzufrieden. Lediglich 38 Prozent können seiner bisherigen Amtsführung etwas Positives abgewinnen.

Diese Zahlen müssen wie ein Schlag ins Gesicht für den Mann wirken, der mit großen Ambitionen und noch größeren Versprechen ins Kanzleramt eingezogen ist. Doch die Realität holt jeden Politiker ein – und bei Merz geschah dies schneller als erwartet.

Ein Kanzler stolpert über seine eigenen Versprechen

Der Anfang hätte kaum schlechter laufen können. Noch bevor der neue Bundestag überhaupt konstituiert war, wurde mit der alten Mehrheit die Schuldenbremse aufgeweicht. Ein Schlag ins Gesicht all jener, die der Union ihre Stimme gegeben hatten, weil sie auf solide Haushaltsführung und fiskalische Verantwortung gehofft hatten. Was für ein Signal sendet ein Kanzler, der noch vor Amtsantritt seine zentralen Wahlversprechen über Bord wirft?

Als wäre das nicht genug der Peinlichkeiten, schaffte es Merz als erster Kanzler in der Geschichte der Bundesrepublik, im ersten Wahlgang die notwendige Mehrheit zu verfehlen. Ein historisches Armutszeugnis, das bereits ahnen ließ, auf welch wackligen Beinen seine Kanzlerschaft stehen würde.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache

Das aktuelle Trendbarometer von RTL und ntv, durchgeführt vom renommierten Meinungsforschungsinstitut Forsa, lässt keinen Raum für Schönfärberei. Besonders bitter für Merz: Selbst in den eigenen Reihen bröckelt die Unterstützung. Zwar zeigen sich 74 Prozent der Unionsanhänger noch zufrieden, doch das bedeutet im Umkehrschluss, dass jeder vierte CDU/CSU-Wähler bereits jetzt mit seinem Kanzler hadert.

Noch dramatischer fällt die Bewertung bei anderen Wählergruppen aus. Unter SPD-Anhängern können sich gerade einmal 44 Prozent mit Merz anfreunden, bei den Grünen sind es magere 28 Prozent. Die Wähler von Linken und AfD haben den Kanzler praktisch bereits abgeschrieben – mit Zustimmungswerten von 12 beziehungsweise 9 Prozent.

INSA bestätigt den Abwärtstrend

Als wäre das Forsa-Ergebnis nicht schon niederschmetternd genug, legt das Meinungsforschungsinstitut INSA noch eine Schippe drauf. Nach deren Erhebungen sind sogar nur 31 Prozent mit der Arbeit des Kanzlers zufrieden – ein Rückgang um satte acht Prozentpunkte. Fast die Hälfte der Befragten, nämlich 47 Prozent, zeigt sich explizit unzufrieden.

Die schwarz-rote Bundesregierung insgesamt kommt bei INSA auf magere 34 Prozent Zustimmung. Ein Wert, der nicht einmal für eine parlamentarische Mehrheit reichen würde, wenn morgen gewählt würde.

Die Sonntagsfrage offenbart das ganze Dilemma

Ein Blick auf die aktuellen Umfragewerte zur Sonntagsfrage zeigt, wie fragil die Machtbasis der Regierung Merz tatsächlich ist. Die Union führt zwar mit 26 Prozent, doch die AfD sitzt ihr mit 24 Prozent im Nacken. Die SPD dümpelt bei 15 Prozent herum, während Grüne und Linke jeweils auf 11 Prozent kommen. FDP und BSW würden mit 4 beziehungsweise 3 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

Diese Zahlen müssen in Berlin die Alarmglocken schrillen lassen. Eine Regierung, die nach so kurzer Zeit bereits derart in der Wählergunst abgestürzt ist, steht auf tönernen Füßen. Die Frage ist nicht ob, sondern wann die nächste Krise kommt, die das fragile Konstrukt zum Einsturz bringen könnte.

Was läuft schief im Kanzleramt?

Die Gründe für das Scheitern von Merz sind vielfältig. Da wäre zunächst der bereits erwähnte Verrat an den eigenen Wahlversprechen. Wer die Schuldenbremse als heilige Kuh der Finanzpolitik verkauft und sie dann bei der ersten Gelegenheit schlachtet, darf sich über Vertrauensverlust nicht wundern.

Hinzu kommt eine gewisse Führungsschwäche, die sich bereits bei der Kanzlerwahl zeigte. Ein Kanzler, der nicht einmal seine eigene Fraktion geschlossen hinter sich versammeln kann, wirkt nach außen schwach und angreifbar. In Zeiten multipler Krisen braucht Deutschland jedoch eine starke Führung, die klare Kante zeigt und nicht bei jedem Gegenwind einknickt.

Die deutsche Politik gleicht derzeit einem Schiff ohne Kompass. Während die Bürger mit Inflation, Energiekrise und wirtschaftlicher Unsicherheit kämpfen, verliert sich die Regierung in Kompromissen und Halbherzigkeiten. Was fehlt, ist eine klare Vision für die Zukunft Deutschlands – und der Mut, unpopuläre aber notwendige Entscheidungen zu treffen.

Die Umfragewerte für Friedrich Merz sind ein Weckruf. Sie zeigen, dass die Deutschen genug haben von einer Politik des kleinsten gemeinsamen Nenners. Sie sehnen sich nach Führungsstärke, nach klaren Ansagen und vor allem nach Politikern, die ihre Versprechen auch halten. Ob Merz noch die Kurve kriegt, darf bezweifelt werden. Die Geschichte lehrt uns: Kanzler, die so früh so tief fallen, erholen sich selten wieder.

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