Kettner Edelmetalle
05.09.2025
16:10 Uhr

Deutschlands Stahlindustrie am Abgrund: Thyssenkrupp-Arbeiter opfern sich für marode Konzernstrategie

Die deutsche Stahlindustrie erlebt ihre dunkelste Stunde. Bei Thyssenkrupp haben die Beschäftigten jetzt einem Sanierungspakt zugestimmt, der ihnen massive Gehaltseinbußen und tausende Arbeitsplätze kosten wird. Mit 77 Prozent stimmten die IG Metall-Mitglieder für einen Tarifvertrag, der durchschnittliche Lohnkürzungen von acht Prozent vorsieht. Ein Armutszeugnis für die deutsche Industriepolitik, die ihre Kernbranchen systematisch an die Wand fährt.

Schmerzhafter Aderlass für die Stahlkocher

Was sich hier abspielt, ist nichts weniger als die schleichende Deindustrialisierung Deutschlands. Die Arbeiter bei Thyssenkrupp Steel Europe müssen nun die Zeche für eine verfehlte Energiepolitik zahlen, die unsere Industrie international wettbewerbsunfähig gemacht hat. Während China seine Stahlproduktion mit billigem Kohlestrom befeuert und die Weltmärkte flutet, zwingen explodierende Energiekosten hierzulande die Beschäftigten in die Knie.

Der neue Tarifvertrag "Neuaufstellung Stahl" liest sich wie eine Kapitulationsurkunde: Die Wochenarbeitszeit sinkt von 33-34 auf 32,5 Stunden, das Jubiläumsgeld wird von einem vollen Monatsgehalt auf mickrige 1.000 Euro gekürzt, und die Rufbereitschaftszuschläge werden halbiert. Knut Giesler von der IG Metall spricht von "schmerzhaften Einschnitten in jedem Geldbeutel" - eine Untertreibung angesichts der dramatischen Einkommensverluste.

11.000 Arbeitsplätze vor dem Aus

Doch die Gehaltskürzungen sind nur die Spitze des Eisbergs. Bis 2029 sollen insgesamt 11.000 der derzeit 26.300 Stellen in der Stahlsparte wegfallen. Die Produktionskapazität wird von 11,5 auf neun Millionen Tonnen jährlich reduziert, zwei Standorte in Bochum stehen vor der Schließung. Was hier als "sozialverträglicher" Stellenabbau verkauft wird, ist in Wahrheit die Zerschlagung einer ganzen Industriekultur.

"Wir sind an unsere Schmerzgrenze gegangen und leisten unseren maximalen Beitrag für eine hoffentlich positive Zukunft des Stahls"

So formulierte es Tekin Nasikkol, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Stahlsparte. Doch welche positive Zukunft soll das sein? Eine Zukunft, in der deutsche Stahlarbeiter sich mit chinesischen Dumpinglöhnen messen müssen? Eine Zukunft, in der die grüne Energiewende unsere Industrie in den Ruin treibt?

Die wahren Schuldigen sitzen in Berlin

Die Misere bei Thyssenkrupp ist hausgemacht. Jahrelang hat die Politik - erst unter Merkel, dann unter der desaströsen Ampel-Koalition - die Energiekosten in astronomische Höhen getrieben. Die ideologiegetriebene Energiewende mit ihrem Atomausstieg und der einseitigen Fixierung auf volatile erneuerbare Energien hat Deutschland zum Hochpreisland für Industriestrom gemacht. Während unsere internationalen Konkurrenten auf bezahlbare Energie setzen, zahlen deutsche Unternehmen die höchsten Strompreise weltweit.

Jetzt, unter der neuen schwarz-roten Koalition, hätte man einen Kurswechsel erwarten können. Doch was macht Friedrich Merz? Er verankert die "Klimaneutralität bis 2045" im Grundgesetz und plant ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen - trotz seines Versprechens, keine neuen Schulden zu machen. Diese Politik wird die Inflation weiter anheizen und kommende Generationen mit einer erdrückenden Schuldenlast belasten.

China lacht, Deutschland weint

Während bei uns Hochöfen stillgelegt werden, baut China seine Stahlkapazitäten munter aus. Die Volksrepublik produziert mittlerweile über die Hälfte des weltweiten Stahls und überschwemmt die Märkte mit Billigware. Unsere Antwort darauf? Wir machen unsere eigene Produktion noch teurer, indem wir CO2-Zertifikate verteuern und Umweltauflagen verschärfen. Ein wirtschaftspolitischer Amoklauf, der unsere industrielle Basis zerstört.

Die 120 Millionen Euro, die jährlich durch die Lohnkürzungen bei Thyssenkrupp eingespart werden sollen, sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Sie werden die strukturellen Probleme nicht lösen, sondern nur die Beschäftigten ärmer machen. Gleichzeitig fließen Milliarden in fragwürdige Klimaprojekte und ideologische Prestigevorhaben.

Gold statt Aktien - die einzige Sicherheit in unsicheren Zeiten

Was bedeutet diese Entwicklung für Anleger? Die Deindustrialisierung Deutschlands wird sich fortsetzen. Aktien deutscher Industrieunternehmen sind ein Spiel mit dem Feuer. Wer sein Vermögen schützen will, sollte auf bewährte Sachwerte setzen. Physisches Gold und Silber haben sich über Jahrtausende als krisenfeste Anlage bewährt. Während Unternehmensanteile wertlos werden können, behält Edelmetall seinen inneren Wert.

Die Geschichte lehrt uns: In Zeiten wirtschaftlicher Umbrüche und politischer Fehlentscheidungen sind Edelmetalle der sichere Hafen. Sie sind unabhängig von Währungsschwankungen, Inflation und politischen Experimenten. Gerade jetzt, wo die deutsche Wirtschaft vor fundamentalen Herausforderungen steht, sollte jeder Anleger über eine Beimischung von physischem Gold und Silber in seinem Portfolio nachdenken.

Die Thyssenkrupp-Krise ist nur der Anfang. Weitere Branchen werden folgen. Die chemische Industrie ächzt bereits unter den Energiekosten, die Automobilindustrie kämpft mit dem erzwungenen Umstieg auf Elektromobilität. Wer jetzt nicht vorsorgt, wird später das Nachsehen haben. Edelmetalle bieten Schutz vor der schleichenden Enteignung durch Inflation und wirtschaftlichen Niedergang.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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