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27.11.2024
07:01 Uhr

Brandenburgs Regierungskrise: BSW-Politiker droht mit Blockade bei Ministerpräsidentenwahl

Brandenburgs Regierungskrise: BSW-Politiker droht mit Blockade bei Ministerpräsidentenwahl

Die politische Situation in Brandenburg spitzt sich dramatisch zu. Kurz vor der geplanten Vorstellung des Koalitionsvertrages zwischen SPD und BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht) zeichnet sich eine mögliche Regierungskrise ab. Der BSW-Politiker Sven Hornauf kündigte an, möglicherweise nicht für den amtierenden Ministerpräsidenten Dietmar Woidke zu stimmen.

Streit um Raketenabwehrsystem Arrow 3

Im Zentrum der Auseinandersetzung steht die geplante Stationierung des amerikanisch-israelischen Raketenabwehrsystems Arrow 3 in Holzdorf. Hornauf kritisiert die damit verbundenen Kosten von rund 100 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt scharf. Diese Mittel würden seiner Meinung nach dringend für andere Projekte benötigt, etwa für die Sanierung von Schulen oder Integrationskurse.

Knappe Mehrheitsverhältnisse gefährden Regierungsbildung

Die Situation ist besonders brisant, da SPD und BSW zusammen nur über eine hauchdünne Mehrheit von 46 der 88 Landtagssitze verfügen. Sollte Hornauf tatsächlich gegen Woidke stimmen, könnte bereits ein weiterer Abweichler aus den Reihen des BSW die Mehrheit kippen. Besonders alarmierend für die SPD: Es soll weitere BSW-Politiker geben, die Hornaufs kritische Haltung teilen.

Sicherheitspolitische Bedenken

Das Arrow-3-System operiert in Höhen, in denen keine ballistischen Raketen aus Russland fliegen würden. Zudem ist der autonome Sprengkopf auch offensiv einsetzbar

Diese technischen Einwände des BSW-Politikers Hornauf werfen grundsätzliche Fragen zur militärstrategischen Ausrichtung des Landes auf. Die Debatte zeigt einmal mehr die tiefen Gräben in der deutschen Sicherheitspolitik.

Weitere Konfliktfelder zwischen SPD und BSW

Die Spannungen beschränken sich nicht nur auf die Verteidigungspolitik. In der kommenden Woche stehen drei AfD-Anträge zur Abstimmung, die inhaltlich den Positionen des BSW nahestehen. Diese betreffen unter anderem:

  • Die Ablehnung von Raketen-Stationierungen
  • Ein Veto gegen Taurus-Marschflugkörper-Lieferungen
  • Die Forderung nach einer diplomatischen Lösung im Ukraine-Konflikt

Die kommenden Tage werden zeigen, ob die geplante Koalition zwischen SPD und BSW tatsächlich eine tragfähige Basis für die Zukunft Brandenburgs darstellen kann. Die aktuelle Entwicklung lässt jedoch erhebliche Zweifel aufkommen, ob diese Konstellation die notwendige Stabilität für eine erfolgreiche Regierungsarbeit gewährleisten kann.

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