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19.09.2024
14:15 Uhr

Bank of England belässt Leitzins unverändert bei 5,00 %

Bank of England belässt Leitzins unverändert bei 5,00 %

Die Bank of England hat entschieden, den Leitzins unverändert bei 5,00 % zu belassen. Diese Entscheidung wurde von den Märkten weitgehend erwartet und fiel im Notenbankrat mit einer deutlichen Mehrheit von 8 zu 1 Stimmen. Als direkte Reaktion darauf stieg das britische Pfund gegenüber dem US-Dollar um 37 Pips auf 1,3301.

Erklärung der Bank of England

In ihrer Stellungnahme betonte die Bank of England, dass ihre geldpolitischen Entscheidungen darauf abzielen, die anhaltenden inflationären Drucke aus dem System zu verdrängen, um die Verbraucherpreisindex-Inflation (CPI) auf das Ziel von 2 % zurückzuführen. Diese Maßnahmen sollen sowohl zeitnah als auch nachhaltig wirken.

Die Bank stellte drei mögliche Szenarien dar:

  • Im ersten Szenario würden die globalen Schocks, die die Inflation angetrieben haben, nachlassen, was zu einer Abschwächung der Lohn- und Preisdynamik führen könnte. Dies würde eine weniger restriktive geldpolitische Haltung erfordern.
  • Das zweite Szenario sieht eine Phase wirtschaftlicher Flaute vor, in der das BIP unter das Potenzial fällt und sich der Arbeitsmarkt weiter entspannt. Dies würde eine normalisierte Lohn- und Preisdynamik zur Folge haben, die durch eine restriktivere Geldpolitik erreicht wird.
  • Im dritten Szenario könnte die Wirtschaft strukturellen Veränderungen unterliegen, wie etwa Änderungen bei der Lohn- und Preisbildung nach den jüngsten großen Angebotsschocks. Hier müsste die Geldpolitik länger restriktiv bleiben.

Aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen

Seit der letzten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses (MPC) hat das globale Wirtschaftswachstum ein stetiges Tempo beibehalten, obwohl einige Daten eine größere Unsicherheit in Bezug auf den kurzfristigen Ausblick suggerieren. Die Ölpreise sind größtenteils aufgrund schwächerer Nachfrage zurückgegangen. Die von den Märkten implizierten Pfade für die Zinssätze in den großen fortgeschrittenen Volkswirtschaften sind gesunken.

Die wirtschaftlichen Indikatoren im Vereinigten Königreich haben sich im Vergleich zu den Erwartungen des Ausschusses im August kaum verändert. Das BIP-Wachstum wird voraussichtlich im zweiten Halbjahr auf etwa 0,3 % pro Quartal zurückkehren. Die jährliche CPI-Inflation lag im August bei 2,2 % und wird gegen Ende des Jahres aufgrund des Rückgangs der Energiepreise im letzten Jahr voraussichtlich auf etwa 2,5 % steigen. Die Verbraucherpreisinflation im Dienstleistungssektor blieb im August mit 5,6 % erhöht. Das Wachstum der durchschnittlichen wöchentlichen Einkommen im privaten Sektor sank in den drei Monaten bis Juli auf 4,9 %.

Zukunftsaussichten

Der Ausschuss stimmte dafür, den Leitzins bei 5 % zu belassen. In Ermangelung wesentlicher Entwicklungen bleibt ein gradueller Ansatz zur Aufhebung der geldpolitischen Beschränkungen angemessen. Die Geldpolitik muss restriktiv bleiben, bis die Risiken einer nachhaltigen Rückkehr der Inflation auf das 2 %-Ziel weiter abgenommen haben. Der Ausschuss wird die Risiken einer anhaltenden Inflation genau beobachten und bei jeder Sitzung über den angemessenen Grad der geldpolitischen Restriktivität entscheiden.

Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entscheidungen auf die britische Wirtschaft auswirken werden. Doch eines ist sicher: Die Bank of England bleibt wachsam und wird weiterhin Maßnahmen ergreifen, um die Inflation in Schach zu halten und die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten.

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