Kettner Edelmetalle
15.07.2024
05:51 Uhr

ARD-Kabarettist nach Trump-Anschlag: „Oh, scheiße, warum war es nur das Ohr“

ARD-Kabarettist nach Trump-Anschlag: „Oh, scheiße, warum war es nur das Ohr“

Der ARD-Kabarettist Florian Schröder hat mit seinem jüngsten Video für Aufsehen gesorgt. In einem provokanten Clip äußerte er sich zum versuchten Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump mit den Worten: „Oh, scheiße, warum war es nur das Ohr“. Diese Aussage löste eine Welle der Empörung aus und wirft ein Schlaglicht auf die zunehmende Polarisierung in den Medien.

Provokation oder Satire?

Florian Schröder, bekannt für seine scharfsinnige und oft provokative Satire, ließ in seinem Video keinen Zweifel daran, dass er die Mordfantasien anderer Journalisten verurteilt. Dennoch gab er zu, selbst ähnliche Gedanken gehabt zu haben. Diese widersprüchlichen Aussagen sorgten für erhebliche Kontroversen und werfen die Frage auf, ob Satire ihre Grenzen überschritten hat.

Ein zweiter Fall innerhalb kurzer Zeit

Schröder ist nicht der erste ARD-Journalist, der mit provokanten Aussagen über Trump für Empörung sorgt. Zuvor hatte Sebastian Hotz, ein Gag-Schreiber für Jan Böhmermann und Moderator einer ARD-Radioshow, auf X (ehemals Twitter) ähnliche Äußerungen gemacht. Hotz fragte, was „der letzte Bus“ und Donald Trump gemeinsam hätten und antwortete selbst: „Leider knapp verpasst“. Auch er legte nach und schrieb: „Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben“. Diese Tweets wurden später gelöscht, und eine Petition zur Kündigung von Hotz wurde gestartet.

Die Rolle der öffentlich-rechtlichen Medien

Im Gegensatz zu Hotz steht Schröder nicht in einem Angestelltenverhältnis zur ARD, obwohl zahlreiche seiner Satire-Sendungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ausgestrahlt wurden. Zuletzt feierte seine Show „Schröder darf alles“ im Oktober 2023 Premiere in der ARD. Diese Zusammenarbeit wirft Fragen zur Verantwortung der Sender auf, insbesondere wenn es um die Verbreitung von kontroversen Inhalten geht.

Widersprüchliche Botschaften

In seinem Video greift Schröder auch Verschwörungstheorien auf, die behaupten, Trumps „eigene Leute“ hätten den Anschlag inszeniert, um einen Angriff auf den Präsidentschaftskandidaten vorzutäuschen. Er stellt diese Theorien zunächst in Frage, um dann zu betonen, dass Trump der „weltbeste Instinktpolitiker“ sei, der „für die perfekte Inszenierung“ lebe. Diese Aussagen wirken widersprüchlich und tragen zur Verwirrung bei.

Die Grenze der Satire

Schröder betont, dass die Schüsse auf Trump nicht die Schuld des 45. US-Präsidenten seien, auch wenn dieser eine Stimmung angefacht habe, „die das ermöglicht“. Er kritisiert jedoch, dass „linke, aufgeklärte Künstler“ wie Hotz das versuchte Attentat auf X zelebrieren. Solche Aussagen seien „nicht cool“ und dürften nicht gedacht, geschrieben oder gesagt werden – was Schröder jedoch selbst tat.

Gefährliche Rhetorik

Schröder schließt sein Video mit einem Zitat des italienischen Autors Ignazio Silone: „Wenn der Faschismus wiederkommt, wird er nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Nein, er wird sagen: Ich bin das Opfer.“ Diese Worte sollen offenbar auf die Gefahr hinweisen, die von einer Opfer-Täter-Umkehr ausgeht. Doch gerade in einer Zeit, in der die Gesellschaft ohnehin gespalten ist, tragen solche Aussagen zur weiteren Polarisierung bei.

Die Debatte um die Grenzen der Satire und die Verantwortung der Medien wird weitergehen. Klar ist jedoch, dass die Aussagen von Florian Schröder und Sebastian Hotz ein Schlaglicht auf die zunehmende Radikalisierung und die gefährliche Rhetorik in der öffentlichen Debatte werfen.

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