Kettner Edelmetalle
03.09.2025
15:15 Uhr

Trumps Frontalangriff auf die Fed: Wenn Politiker die Geldpolitik kapern

Die jüngsten Attacken des US-Präsidenten Donald Trump gegen die Federal Reserve sollten jeden aufhorchen lassen, der noch einen Funken wirtschaftlichen Sachverstand besitzt. Was sich derzeit in Washington abspielt, ist nichts weniger als ein Angriff auf die Grundfesten der marktwirtschaftlichen Ordnung. Doch während die Mainstream-Medien wieder einmal nur an der Oberfläche kratzen, lohnt sich ein tieferer Blick auf die wahren Gefahren politischer Einmischung in die Geldpolitik.

Die Lektion aus Weimar, die niemand lernen will

Es ist schon bemerkenswert, wie schnell historische Lektionen in Vergessenheit geraten. Die deutsche Hyperinflation von 1923 sollte eigentlich als ewige Mahnung dienen, was passiert, wenn Politiker die Kontrolle über die Notenpresse erlangen. Damals zwang die Regierung die Reichsbank, die Geldmenge massiv auszuweiten – mit katastrophalen Folgen. Ein Ei kostete im Oktober 1923 sage und schreibe 1,9 Milliarden Mark. Das Geld wurde zum Spielgeld degradiert, die Ersparnisse der fleißigen Bürger über Nacht vernichtet.

Doch die wahre Tragödie lag nicht nur in der ökonomischen Verwüstung. Die Hyperinflation bereitete den Boden für politische Radikalisierung und extremistische Bewegungen. Es ist kein Zufall, dass die Bundesbank nach dem Zweiten Weltkrieg als strikt unabhängige Institution geschaffen wurde – ein Bollwerk gegen die Versuchungen kurzsichtiger Politiker.

Nixon und die Geburt der Stagflation

Auch die Amerikaner haben ihre eigenen schmerzhaften Erfahrungen gemacht. Als Fed-Chef Arthur Burns in den 1970er Jahren dem Druck von Präsident Nixon nachgab und die Zinsen künstlich niedrig hielt, explodierten die Verbraucherpreise. Die Inflationsrate kletterte auf über 13 Prozent, während gleichzeitig das Wirtschaftswachstum stagnierte – die gefürchtete Stagflation war geboren.

Erst Paul Volcker hatte den Mut, mit drastischen Zinserhöhungen bis auf über 20 Prozent gegenzusteuern. Der "Volcker-Schock" löste zwar eine schwere Rezession aus, rettete aber letztlich die Glaubwürdigkeit der Fed und damit den Dollar als Weltreservewährung.

Erdogans Lira-Desaster als Warnung

Wer ein aktuelles Beispiel für die verheerenden Folgen politischer Einmischung sucht, muss nur in die Türkei blicken. Präsident Erdogan, der allen Ernstes behauptet, hohe Zinsen würden Inflation verursachen, hat durch seine autoritären Eingriffe die türkische Zentralbank zur Farce degradiert. Notenbankchefs, die sich seinen absurden Forderungen nach Zinssenkungen widersetzten, wurden kurzerhand gefeuert.

Das Ergebnis dieser Politik? Eine Inflationsrate von über 75 Prozent und eine Lira im freien Fall. Die türkische Mittelschicht wurde faktisch enteignet, während Erdogan weiter seine ökonomischen Märchen erzählt.

Der Dollar als Weltreservewährung in Gefahr

Bei Trumps Angriffen auf die Fed steht jedoch weit mehr auf dem Spiel als nur die amerikanische Wirtschaft. Der Dollar ist die Weltreservewährung, US-Staatsanleihen gelten als "sicherer Hafen" für Investoren weltweit. Diese privilegierte Position ermöglicht es den USA, ihre gigantische Staatsverschuldung von über 37 Billionen Dollar zu refinanzieren.

Sollte das Vertrauen in die Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Fed erodieren, würde dies zu massiven Verwerfungen an den globalen Finanzmärkten führen. Die Folgen wären verheerend: explodierende Inflation, einbrechende Wachstumsraten und steigende Arbeitslosigkeit – nicht nur in den USA, sondern weltweit.

Die wahre Alternative: Physische Werte als Schutz

Angesichts dieser beunruhigenden Entwicklungen stellt sich die Frage nach sinnvollen Alternativen für den Vermögensschutz. Während Papierwährungen der Willkür von Politikern ausgeliefert sind, haben physische Edelmetalle wie Gold und Silber über Jahrtausende hinweg ihren Wert bewahrt. Sie sind immun gegen politische Einflussnahme und Manipulation durch Zentralbanken.

Die Geschichte lehrt uns: Wann immer Politiker die Kontrolle über das Geld erlangten, endete es in einer Katastrophe für die Bürger. Die Unabhängigkeit der Notenbanken ist kein akademisches Konzept, sondern eine bittere Lehre aus zahllosen gescheiterten Experimenten. Trump spielt mit dem Feuer – und wir alle könnten uns daran verbrennen.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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