Porsche im Absatz-Dilemma: Deutsche E-Auto-Strategie zeigt erste Risse
Die deutsche Automobilindustrie, einst das Aushängeschild deutscher Ingenieurskunst, bekommt die Auswirkungen einer fehlgeleiteten Mobilitätswende zu spüren. Der Sportwagenhersteller Porsche musste im vergangenen Jahr einen deutlichen Rückgang seiner Auslieferungen hinnehmen. Die Verkaufszahlen sanken um drei Prozent auf rund 310.700 Fahrzeuge - ein alarmierendes Signal für die gesamte Branche.
Chinesischer Markt bricht dramatisch ein
Besonders dramatisch zeigt sich die Situation im wichtigen chinesischen Markt, wo die Verkaufszahlen um erschreckende 28 Prozent einbrachen. Während das Unternehmen diplomatisch von einer "herausfordernden Wirtschaftslage" spricht, dürfte die Realität deutlich komplexer sein. Die aggressive Subventionspolitik der chinesischen Regierung für einheimische Elektrofahrzeuge und die zunehmende Konkurrenz durch lokale Hersteller setzen deutsche Premium-Marken massiv unter Druck.
E-Mobilität: Hochfliegende Pläne treffen auf harte Realität
Die von der Ampel-Regierung forcierte Elektromobilitätsstrategie zeigt ihre Schattenseiten. Auch bei Porsche läuft der "Hochlauf der Elektromobilität aktuell langsamer als geplant" - eine Formulierung, die das tatsächliche Ausmaß der Herausforderungen nur vorsichtig andeutet. Mit gerade einmal 18.000 verkauften Einheiten des elektrischen Taycan wird deutlich, dass die Kunden dem E-Auto-Hype der Politik noch skeptisch gegenüberstehen.
Lichtblick Heimatmarkt
Immerhin kann sich Porsche über positive Zahlen aus dem Heimatmarkt freuen. In Deutschland stiegen die Verkäufe um elf Prozent auf knapp 36.000 Fahrzeuge. Auch das europäische Ausland verzeichnete mit einem Plus von acht Prozent auf etwa 76.000 Fahrzeuge eine erfreuliche Entwicklung. Der nordamerikanische Markt wuchs moderat um ein Prozent auf rund 86.500 Einheiten.
"Die wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen werden uns in 2025 stärker denn je fordern", warnt Vertriebsvorstand Detlev von Platen.
Kritischer Ausblick auf 2025
Diese Entwicklung wirft grundsätzliche Fragen zur deutschen Automobilstrategie auf. Während die Bundesregierung weiterhin stur am überhasteten Umstieg auf E-Mobilität festhält, zeigt die Marktrealität deutliche Vorbehalte. Die einseitige Fokussierung auf batterieelektrische Antriebe könnte sich als fataler Irrweg erweisen, der nicht nur Porsche, sondern der gesamten deutschen Automobilindustrie noch erhebliche Probleme bereiten dürfte.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die traditionellen Stärken deutscher Ingenieurskunst ausreichen werden, um im zunehmend härteren internationalen Wettbewerb zu bestehen. Eine Kurskorrektur in der ideologisch getriebenen Verkehrspolitik erscheint dringend geboten.