Kettner Edelmetalle
03.09.2025
17:15 Uhr

Platin vor explosivem Ausbruch: Während Gold und Silber Rekorde jagen, schlummert hier das wahre Potenzial

Die Edelmetallmärkte befinden sich in einem regelrechten Rausch. Gold durchbricht eine Rekordmarke nach der anderen, Silber schießt über die magische 40-Dollar-Marke hinaus – und Platin? Das graue Edelmetall scheint noch zu schlafen, während seine glänzenden Geschwister bereits zur Höchstform auflaufen. Doch genau hier könnte sich die größte Chance für clevere Anleger verbergen.

Gold auf dem Weg zu 4.000 Dollar – die Party hat gerade erst begonnen

Was sich derzeit am Goldmarkt abspielt, lässt selbst hartgesottene Edelmetall-Veteranen staunen. Der Goldpreis hat nicht nur die 3.430-Dollar-Marke durchbrochen, sondern dabei auch eine ansteigende Dreiecksformation aufgelöst – ein charttechnisches Feuerwerk der Extraklasse. Die Dynamik, mit der das gelbe Metall nach oben schießt, erinnert an die wilden Zeiten der 1970er Jahre, als Gold innerhalb weniger Jahre von 35 auf über 800 Dollar explodierte.

Sollte nun auch die psychologisch wichtige Marke von 3.500 Dollar nachhaltig überwunden werden – und danach sieht es derzeit aus – dann stünde einem Durchmarsch auf 4.000 Dollar nichts mehr im Wege. Eine Prognose, die vor wenigen Monaten noch als völlig überzogen galt, erscheint plötzlich konservativ.

Silber: Der kleine Bruder dreht völlig durch

Noch spektakulärer präsentiert sich die Lage beim Silber. Das weiße Metall hat endlich den Ausbruch über die 40-Dollar-Marke geschafft – ein Niveau, das zuletzt vor über einem Jahrzehnt erreicht wurde. Doch das scheint erst der Anfang zu sein. Die nächste Hürde liegt bei 43 Dollar, und wenn diese fällt, dann rückt das übergeordnete Kursziel von 50 Dollar in greifbare Nähe.

Die Geschwindigkeit, mit der Silber nach oben schießt, lässt vermuten, dass hier massive Nachholeffekte am Werk sind. Jahrelang wurde das Industriemetall von den Märkten stiefmütterlich behandelt, nun scheint die Zeit der Revanche gekommen zu sein.

Platin: Das vergessene Juwel wartet auf seinen Moment

Während Gold und Silber neue Höchststände erklimmen, wirkt Platin wie der verschlafene Student, der den Wecker überhört hat. Bei aktuell rund 1.428 Dollar notiert das Edelmetall weit unter seinen historischen Höchstständen. Doch gerade diese relative Schwäche könnte sich als größte Stärke erweisen.

Ein Blick auf die Gold-Platin-Ratio offenbart das gewaltige Nachholpotenzial. Zur Jahrtausendwende notierte Platin zeitweise sogar über dem Goldpreis – heute kostet eine Unze Gold mehr als das Doppelte einer Unze Platin. Mit einem aktuellen Ratio-Wert von etwa 2,4 signalisiert dieser Indikator eine historische Unterbewertung des grauen Edelmetalls.

Die fundamentale Lage spricht Bände

Was viele Anleger übersehen: Platin befindet sich seit geraumer Zeit in einem strukturellen Angebotsdefizit. Die Nachfrage übersteigt das Angebot kontinuierlich, und an dieser Situation wird sich so schnell nichts ändern. Die Automobilindustrie benötigt Platin für Katalysatoren, die Wasserstoffwirtschaft sieht in dem Metall einen unverzichtbaren Rohstoff für Brennstoffzellen, und auch in der Schmuckindustrie bleibt die Nachfrage robust.

Gleichzeitig kämpfen die großen Produzenten in Südafrika – dem Hauptförderland für Platin – mit steigenden Kosten, Stromausfällen und politischen Unsicherheiten. Eine explosive Mischung, die früher oder später zu deutlich höheren Preisen führen muss.

Charttechnik signalisiert: Die Konsolidierung neigt sich dem Ende zu

Nach dem gescheiterten Versuch, im Juli die 1.500-Dollar-Marke zu überwinden, trat Platin in eine gesunde Konsolidierungsphase ein. Der Preisbereich um 1.300 Dollar erwies sich dabei als solide Unterstützung. Nun bewegt sich das Edelmetall wieder über der 1.400-Dollar-Marke und scheint Anlauf für den nächsten Angriff auf die 1.500 Dollar zu nehmen.

Sollte dieser Widerstand nachhaltig überwunden werden – und die Chancen stehen angesichts des positiven Marktumfelds gut – dann könnte Platin zu einer gewaltigen Aufholjagd ansetzen. Das Kursziel von 2.000 Dollar pro Unze mag ambitioniert klingen, ist aber angesichts der fundamentalen und technischen Ausgangslage durchaus realistisch.

Die Produzenten stehen in den Startlöchern

Während die großen Gold- und Silberproduzenten wie Barrick, Newmont oder Pan American Silver bereits kräftige Kursgewinne verzeichnen, hinken die Platinproduzenten noch hinterher. Unternehmen wie Impala Platinum oder Sibanye Stillwater könnten bei einem Ausbruch des Platinpreises überproportional profitieren. Hier schlummert zusätzliches Potenzial für risikobereite Anleger.

Fazit: Die Zeit für Platin ist reif

Die Konstellation könnte kaum günstiger sein: Gold und Silber zeigen eindrucksvoll, wohin die Reise bei den Edelmetallen geht. Platin hat diese Bewegung bisher verschlafen, verfügt aber über alle Voraussetzungen für eine spektakuläre Aufholjagd. Das strukturelle Angebotsdefizit, die historisch günstige Bewertung im Vergleich zu Gold und die charttechnische Ausgangslage sprechen eine deutliche Sprache.

Anleger, die bei Gold und Silber den Einstieg verpasst haben, bekommen mit Platin möglicherweise eine zweite Chance. Doch wie immer an den Märkten gilt: Wer zu lange zögert, den bestraft das Leben. Die Zeichen stehen auf Sturm im Edelmetallsektor – und Platin könnte schon bald vom Nachzügler zum Überflieger werden.

Hinweis: Diese Veröffentlichung stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine eigenen Recherchen durchführen und ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich. Die hier geäußerten Meinungen entsprechen der Einschätzung unserer Redaktion zum Zeitpunkt der Veröffentlichung.

Wissenswertes zum Thema