Kettner Edelmetalle
21.07.2025
05:45 Uhr

Moskau bleibt stur: Russlands Kriegsziele wichtiger als Trumps Ultimatum

Die Drohgebärden aus Washington verhallen ungehört im Kreml. Während US-Präsident Donald Trump mit seiner 50-Tage-Frist und verschärften Sanktionen wedelt, zeigt sich Moskau unbeeindruckt. Kremlsprecher Dmitri Peskow machte am Sonntag unmissverständlich klar: Russland sei zwar zu Frieden bereit, aber nur zu seinen Bedingungen. Die "Ziele" müssten erreicht werden – ein Euphemismus für territoriale Eroberungen und die Unterwerfung der Ukraine.

Trumps Drohkulisse: Viel Lärm um nichts?

Der amerikanische Präsident hatte Mitte Juli mit "schweren Zöllen" gedroht, sollte innerhalb von 50 Tagen kein Friedensabkommen zustande kommen. Zusätzlich kündigte er milliardenschwere Waffenlieferungen europäischer Verbündeter an die Ukraine an, darunter die begehrten Patriot-Luftabwehrsysteme. Doch was auf den ersten Blick wie eine härtere Gangart aussieht, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als zahnloser Tiger.

Die Realität spricht eine andere Sprache: Das Pentagon pausierte kürzlich Waffenlieferungen an die Ukraine mit der fadenscheinigen Begründung, die eigenen Lagerbestände seien zu niedrig. Ein Schelm, wer dabei an innenpolitische Überlegungen denkt. Währenddessen intensiviert Russland seine Angriffe mit Drohnen und Raketen – mehr als in ganzen Monaten des Jahres 2024 zusammen.

Moskaus Maximalforderungen: Die Ukraine soll kapitulieren

Was der Kreml unter "Frieden" versteht, hat mit diesem Begriff wenig gemein. Die Forderungen lesen sich wie ein Diktat: Ukraine müsse aus vier illegal annektierten Regionen abziehen, die Russland nie vollständig erobert hat. Der NATO-Beitritt sei aufzugeben, die Streitkräfte drastisch zu reduzieren. Im Klartext: Kiew soll sich wehrlos machen und auf Souveränität verzichten.

Peskow betonte in einem Staatsfernsehinterview, Putin strebe eine "friedliche Lösung" an – ein zynischer Euphemismus angesichts der nächtlichen Drohnenangriffe auf ukrainische Städte. Allein in der Nacht zum Sonntag schickte Moskau 57 Drohnen los, verwundete Zivilisten in Saporischschja und Charkiw. Ein siebenjähriger Junge und seine Mutter wurden in Sumy verletzt, als eine Drohne einen belebten Platz traf.

Verhandlungen als Farce?

Während Wolodymyr Selenskyj am Samstag neue Friedensgespräche für diese Woche vorschlug, zeigt sich Moskau demonstrativ desinteressiert. Kein Datum sei festgelegt worden, hieß es aus russischen Staatsmedien lakonisch. Istanbul bleibe wohl Gastgeber – die Stadt, in der bereits mehrere Verhandlungsrunden außer Gefangenenaustauschen nichts Substanzielles erbrachten.

Die Verhandlungstaktik des Kremls folgt einem altbekannten Muster: Zeit gewinnen, Fakten schaffen, den Gegner zermürben. Während im Verhandlungssaal palavert wird, sprechen an der Front die Waffen. Eine Strategie, die bereits in Syrien, Georgien und anderswo funktionierte.

Die deutsche Dimension: Versagen auf ganzer Linie

Besonders bitter: Die deutsche Bundesregierung glänzt in diesem Konflikt durch Abwesenheit und Inkompetenz. Während Bundeskanzler Friedrich Merz vollmundig von "Verantwortung für Deutschland" spricht, fehlt es an konkreten Taten. Die versprochenen Waffenlieferungen tröpfeln, die Sanktionen zeigen kaum Wirkung, und die diplomatischen Bemühungen erschöpfen sich in Worthülsen.

Das 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur, das die neue Große Koalition aufgelegt hat, wird die Inflation weiter anheizen – Geld, das besser in die Verteidigungsfähigkeit Europas investiert wäre. Stattdessen verpulvert man Steuergelder für ideologische Prestigeprojekte wie die "Klimaneutralität bis 2045", während an Europas Ostgrenze ein Aggressor die Nachkriegsordnung zerstört.

Gold als Anker in stürmischen Zeiten

Die geopolitischen Verwerfungen zeigen einmal mehr: In Zeiten globaler Unsicherheit bewähren sich traditionelle Werte – nicht nur gesellschaftlich, sondern auch finanziell. Während Aktienmärkte volatil reagieren und Anleihen unter der Inflationslast ächzen, bieten physische Edelmetalle Stabilität. Gold und Silber kennen keine Sanktionen, keine Grenzschließungen, keine digitalen Ausfälle. Sie sind der ultimative Vermögensschutz, wenn Politiker versagen und Konflikte eskalieren.

Die Geschichte lehrt uns: Wann immer Großmächte aufeinanderprallen, leiden Währungen und Papiervermögen. Physisches Gold hingegen überdauerte Weltkriege, Wirtschaftskrisen und Systemzusammenbrüche. Ein kluger Anleger diversifiziert sein Portfolio entsprechend – nicht aus Panik, sondern aus Weitsicht.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss eigenverantwortlich recherchieren und entscheiden. Wir übernehmen keine Haftung für Anlageentscheidungen, die auf Basis dieses Artikels getroffen werden.

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