Kettner Edelmetalle
29.08.2025
07:13 Uhr

Hotelzimmer als Kapitalanlage: Bayerns neuer Immobilientrend entpuppt sich als Risikofalle

Ein vermeintlich lukrativer Anlagetrend erobert derzeit den bayerischen Immobilienmarkt: Der Kauf einzelner Hotelzimmer als Kapitalanlage. Was auf den ersten Blick wie eine clevere Investition mit passiven Einkünften aussieht, könnte sich für viele Anleger als teures Erwachen erweisen. Während die Anbieter mit verlockenden Renditen werben, warnen Experten eindringlich vor den erheblichen Risiken dieser speziellen Anlageform.

Das verlockende Versprechen passiver Einkünfte

Auf bekannten Immobilienportalen häufen sich die Angebote: Einzelne Hotelzimmer in München-Trudering-Riem, nahe der A8 beim Legoland oder in Kurorten wie Bad Füssing stehen zum Verkauf. In Erlangen wechselten kürzlich 24 Quadratmeter im Hotel Like Apart für gut 100.000 Euro den Besitzer – ein stolzer Preis für eine überschaubare Fläche. Das Konzept klingt zunächst bestechend einfach: Man erwirbt ein Hotelzimmer und kassiert fortan regelmäßige Mieteinnahmen, ohne sich um Verwaltung, Reinigung oder Instandhaltung kümmern zu müssen.

Die Befürworter dieser Anlageform betonen gerne die vermeintlichen Vorteile: keine Mietpreisbremse, oft garantierte Mietausfallsicherheiten und die Möglichkeit, die Mieten regelmäßig an das Marktniveau anzupassen. Der Hotelbetreiber übernimmt die komplette Verwaltung – der Eigentümer lehnt sich zurück und wartet auf die monatlichen Überweisungen. Klingt das nicht zu schön, um wahr zu sein?

Die unbequeme Wahrheit hinter dem Hochglanzprospekt

Tatsächlich offenbart ein genauerer Blick erhebliche Schwachstellen dieses Investmentmodells. Die extreme Abhängigkeit vom Hotelbetreiber stellt das größte Risiko dar. Was geschieht, wenn der Betreiber wechselt, in wirtschaftliche Schieflage gerät oder gar Insolvenz anmeldet? Die schönen Renditeversprechen können sich dann schnell in Luft auflösen. Zudem drohen unvorhersehbare Kosten für Renovierungen und Umbauten, die auf die Eigentümergemeinschaft umgelegt werden.

Ein weiterer kritischer Punkt: Die Standortrisiken. Nicht jedes Hotel läuft dauerhaft erfolgreich. Ändern sich die Rahmenbedingungen – sei es durch neue Konkurrenz, veränderte Reisegewohnheiten oder wirtschaftliche Krisen – kann die Auslastung dramatisch einbrechen. Die Corona-Pandemie hat eindrucksvoll gezeigt, wie schnell die Hotelbranche in existenzielle Nöte geraten kann.

Deutliche Warnungen aus der Praxis

In einschlägigen Investmentforen wird das Thema kontrovers diskutiert. Ein erfahrener Anleger bringt es auf den Punkt: "Kurz und knapp, Finger weg. Starke Abhängigkeit vom Betreiber. Unklare Auslastung des Hotels." Diese Einschätzung teilen viele Experten. Nur in absoluten Top-Lagen und mit etablierten, finanzstarken Betreibern könnte sich ein solches Investment unter Umständen lohnen – doch selbst dann bleiben erhebliche Risiken bestehen.

Die Realität sieht oft ernüchternd aus: Viele Anleger, die sich von den Hochglanzprospekten blenden ließen, berichten von enttäuschenden Renditen, unerwarteten Zusatzkosten und rechtlichen Komplikationen. Die versprochenen passiven Einkünfte entpuppen sich nicht selten als aktiver Kampf um die eigenen Rechte.

Traditionelle Werte statt riskanter Experimente

Anstatt sich auf solche spekulativen Anlageformen einzulassen, sollten Anleger lieber auf bewährte Strategien setzen. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte als krisensichere Vermögenssicherung bewährt. Sie sind unabhängig von Betreibern, Standorten oder Modetrends. Während ein Hotelzimmer-Investment von unzähligen externen Faktoren abhängt, behält physisches Gold seinen inneren Wert – unabhängig davon, ob gerade eine Pandemie wütet oder ein Hotelbetreiber pleitegeht.

Die aktuelle Inflation und die unsichere wirtschaftliche Lage machen deutlich: Solide Sachwerte sind gefragter denn je. Statt auf vermeintlich innovative Anlagekonzepte zu setzen, die mehr Risiken als Chancen bergen, empfiehlt sich eine ausgewogene Vermögensstruktur mit einem substantiellen Anteil an Edelmetallen. Diese bieten nicht nur Schutz vor Inflation, sondern auch vor den Experimenten einer Politik, die mit immer neuen Schulden und fragwürdigen Projekten die Zukunft kommender Generationen belastet.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss eigenverantwortlich entscheiden und sollte vor einer Investitionsentscheidung umfassend recherchieren sowie gegebenenfalls professionellen Rat einholen. Wir übernehmen keine Haftung für Anlageentscheidungen, die auf Basis dieses Artikels getroffen werden.

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