
Grüne im freien Fall: Partei droht Absturz auf einstellige Werte
Die Grünen steuern auf eine existenzielle Krise zu. Während die Partei noch immer mit den Nachwehen ihrer desaströsen Ampel-Performance kämpft, sorgt ausgerechnet die eigene Jugendorganisation für zusätzlichen Sprengstoff. Die Co-Chefin der Grünen Jugend, Jette Nietzard, provoziert mit derart radikalen Positionen, dass selbst hartgesottene Parteistrategen nervös werden. Der renommierte Politikwissenschaftler Volker Kronenberg von der Universität Bonn warnt nun eindringlich: Sollte die Parteiführung diesem Treiben nicht Einhalt gebieten, drohe den Grünen der Absturz auf magere acht bis zehn Prozent.
Wenn die eigene Jugend zur Belastung wird
Es ist ein Phänomen, das so alt ist wie die Parteiendemokratie selbst: Jugendorganisationen verstehen sich als rebellischer Stachel im Fleisch ihrer Mutterparteien. Doch was Nietzard derzeit abliefert, sprengt jeden vernünftigen Rahmen. Mit dem öffentlichen Zurschaustellen des Kürzels "ACAB" – eine Abkürzung, die sinngemäß "Alle Polizisten sind Schweine" bedeutet – hat sie eine rote Linie überschritten. Selbst hochrangige Grünen-Politiker distanzieren sich mittlerweile offen von ihrer Nachwuchssprecherin.
Professor Kronenberg ordnet das Phänomen historisch ein: Jugendorganisationen hätten durchaus eine wichtige Funktion als Ventil für unbequeme Wahrheiten. Als gelungenes Beispiel nennt er Kevin Kühnert, der als damaliger Juso-Chef während der GroKo-Verhandlungen 2017 geschickt die Unzufriedenheit vieler SPD-Mitglieder kanalisierte. Doch bei Nietzard sei diese konstruktive Gratwanderung längst in destruktive Provokation umgeschlagen.
Die Gefahr alter Grabenkämpfe
Besonders brisant wird die Situation durch das Timing. Die Grünen befinden sich nach ihrem Scheitern in der Ampel-Koalition in einer kritischen Phase der Neuorientierung. Ausgerechnet jetzt drohen die längst überwunden geglaubten Flügelkämpfe zwischen Realos und Linken wieder aufzubrechen. Robert Habeck, Annalena Baerbock und Winfried Kretschmann hatten jahrelang daran gearbeitet, die Partei in der gesellschaftlichen Mitte zu verankern. Diese mühsam errungene Position steht nun auf dem Spiel.
Die Warnung des Politikwissenschaftlers könnte deutlicher nicht sein: Lasse man Nietzard weiter gewähren, verlören die Grünen ihre Funktion als Brückenbauer zur breiten Mitte der Gesellschaft. Die Konsequenzen wären verheerend. Statt der einst anvisierten 20 Prozent drohe der Absturz in die Einstelligkeit. Für die anstehende Landtagswahl in Baden-Württemberg, wo Cem Özdemir Ministerpräsident werden möchte, wäre das der politische Todesstoß.
Ein Symptom größerer Probleme
Doch die Causa Nietzard ist nur die Spitze des Eisbergs. Sie offenbart ein grundsätzliches Problem der Grünen: Die Partei hat sich in ihrer Regierungszeit derart von ihrer Basis und den Bürgern entfremdet, dass radikale Kräfte wieder Oberwasser gewinnen. Die ideologische Verbohrtheit in Klimafragen, die realitätsferne Wirtschaftspolitik und die Bevormundung der Bürger haben tiefe Spuren hinterlassen.
Es rächt sich nun, dass die Grünen jahrelang glaubten, dem Land ihre Weltanschauung aufzwingen zu können. Während normale Bürger unter explodierenden Energiepreisen ächzen und sich Sorgen um ihre Zukunft machen, diskutiert die Grüne Jugend über Polizeihass und Kapitalismuskritik. Diese Abgehobenheit ist symptomatisch für eine Partei, die den Kontakt zur Realität verloren hat.
Die Quittung folgt an der Wahlurne
Die Wähler haben längst begriffen, wohin die grüne Politik führt: in die wirtschaftliche Sackgasse. Während andere Länder pragmatische Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit suchen, verrennen sich die Grünen in ideologischen Grabenkämpfen. Die Quittung dafür werden sie bei den kommenden Wahlen erhalten – mit oder ohne Nietzard.
Es bleibt abzuwarten, ob die Parteiführung den Mut aufbringt, ihrer radikalen Jugendsprecherin Einhalt zu gebieten. Doch selbst wenn: Der Schaden ist bereits angerichtet. Die Grünen haben einmal mehr bewiesen, dass sie keine regierungsfähige Volkspartei sind, sondern ein Sammelbecken für Ideologen und Weltverbesserer, die mit der Lebensrealität der Menschen wenig gemein haben. In Zeiten multipler Krisen braucht Deutschland jedoch keine moralinsauren Belehrungen, sondern pragmatische Politik. Genau das können die Grünen offensichtlich nicht liefern.