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20.09.2024
06:57 Uhr

Greta Thunberg und die Zukunft der Klimabewegung: Ein kritischer Blick

Greta Thunberg und die Zukunft der Klimabewegung: Ein kritischer Blick

In rund 110 Orten in Deutschland protestieren heute wieder Menschen im Rahmen des globalen "Klimastreiks" von "Fridays for Future". Greta Thunberg, die einstige Ikone der Klimaschutzbewegung, hat diese Bewegung groß gemacht. Doch welche Rolle spielt sie heute noch?

Der Anfang einer globalen Bewegung

Greta Thunberg weigerte sich zu fliegen, selbst wenn ihr Ziel auf der anderen Seite des Ozeans lag. Mit einem Segelboot reiste sie im September 2019 zum UN-Klimagipfel nach New York. Diese Reise brachte der Bewegung immense mediale Aufmerksamkeit. Politikwissenschaftlerin Lisa Dellmuth von der Uni Stockholm betont, dass dies keine strategische Handlung war, sondern aus Überzeugung geschah.

Aktuelle Proteste und Kritik an der Bundesregierung

Heute gehen in zahlreichen Städten Deutschlands Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße. Aktionen sind in 110 Orten in allen Bundesländern geplant, darunter in Großstädten wie Köln, Hamburg, München, Frankfurt und Leipzig, aber auch im ländlichen Raum. In Berlin wollen die Aktivisten vor dem Kanzleramt demonstrieren. Die Bewegung kritisiert in ihrem Protest-Aufruf unter anderem die von der Ampel-Koalition durchgesetzte Reform des Klimaschutzgesetzes, welches ihrer Meinung nach aufgeweicht wurde.

Eine radikalisierte Bewegung?

Immer mehr Jugendliche schlossen sich der damals 15-jährigen Thunberg an. Mit dieser Unterstützung im Rücken drohte sie den Politikern: "Wir werden euch damit nicht davonkommen lassen. Genau hier, genau jetzt ziehen wir die Grenze. Die Welt wacht auf und es kommt eine Veränderung, ob ihr wollt oder nicht." Doch mit der Zeit wurde ihr Protest radikaler. Mehrfach wurde Thunberg in diesem und letztem Jahr verurteilt, unter anderem, weil sie Tankwagen in einem Ölhafen in Malmö blockierte. Auch ihre propalästinensischen Proteste haben Kritik laut werden lassen.

Der Greta-Effekt und seine Grenzen

So umstritten Thunberg heute mit ihren Aktionen für das Klima und Aussagen zu Palästina ist: Mit ihren Schulstreiks ab 2018 und nicht zuletzt ihrer berühmten Wutrede beim UN-Klimagipfel in New York hat sie eine Welle des Klimaprotests losgetreten. Politikwissenschaftlerin Dellmuth erklärt, dass sich seit Gretas Protest 2018 das Klimabewusstsein weltweit erhöht hat. Dennoch habe der sogenannte Greta-Effekt nachgelassen, seitdem Thunberg in verschiedenen Zusammenhängen radikaler auftrete.

Ein kritischer Blick auf die Klimabewegung

Die Klimabewegung, die mit Greta Thunberg ihren Anfang nahm, hat unbestreitbar viel bewegt. Doch die zunehmende Radikalisierung und die Einmischung in politische Konflikte wie den Gaza-Konflikt werfen Fragen auf. Kritiker werfen Thunberg und "Fridays for Future" Antisemitismus vor. Die deutschen FFF-Aktivisten geraten immer weiter unter Druck.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Bewegung weiterentwickeln wird und welche Rolle Greta Thunberg in Zukunft spielen wird. Klar ist jedoch, dass die Bewegung ohne eine Rückbesinnung auf ihre ursprünglichen Ziele und eine klare Abgrenzung von radikalen Tendenzen an Glaubwürdigkeit verlieren könnte.

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