Kettner Edelmetalle
12.03.2024
14:33 Uhr

Goldpreis: US-Inflationszahlen bremsen Rekordjagd vorerst aus

Goldpreis: US-Inflationszahlen bremsen Rekordjagd vorerst aus

Die jüngste Rekordfahrt des Goldpreises hat im frühen Dienstagshandel eine Atempause eingelegt, als die Märkte in gespannter Erwartung auf die Bekanntgabe der US-Inflationszahlen verharrten. Nachdem der Preis für das Edelmetall in den letzten Wochen kontinuierlich gestiegen war, trat er nun auf die Bremse und signalisierte damit die Unsicherheit der Investoren angesichts bevorstehender wirtschaftlicher Weichenstellungen.

Die Macht der US-Wirtschaftsdaten

Die Auswirkungen der US-Wirtschaftsdaten auf die globalen Finanzmärkte können kaum überschätzt werden. Der für Februar erwartete Konsumentenpreisindex (CPI) könnte, sollte er höher als prognostiziert ausfallen, die Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank (Fed) dämpfen. Laut dem FedWatch-Tool der CME Group besteht derzeit eine 72-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen im Juni niedriger sein werden als heute. Doch solche Prognosen stehen auf tönernen Füßen, wenn die Inflation nicht mitspielt.

Technische Analyse spricht für Gold

Charttechnische Indikatoren malen derweil ein freundliches Bild für Goldanleger. Auf der renommierten Plattform Tradingview sprechen sich von 26 analysierten Parametern 15 für einen Kauf des Edelmetalls aus, während sechs zum Halten und nur fünf zum Verkauf raten. Es scheint, als würde Gold trotz der aktuellen Verzögerung seinen Status als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten weiter festigen.

China mit ungebrochenem Goldhunger

Ein Land, in dem das Vertrauen in Gold besonders groß zu sein scheint, ist China. Trotz der leichten Abschwächung des Goldpreises im frühen Handel bleibt die Nachfrage im Reich der Mitte stark. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass die globalen Märkte weiterhin auf die Wertbeständigkeit von Gold setzen, während andere Anlageklassen wie Aktien oder Immobilien zunehmend als unsicher wahrgenommen werden.

Ölpreis: Geopolitische Spannungen im Fokus

Im Schatten des glänzenden Edelmetalls stehen die Ölmärkte, die von geopolitischen Risiken beeinflusst werden. Die militärische Auseinandersetzung zwischen der Allianz der USA und Großbritanniens mit den jemenitischen Huthi-Rebellen hat zu einem leichten Anstieg der Ölpreise geführt. Doch die Nachfragesorgen, verstärkt durch die anhaltenden globalen Unsicherheiten, halten die Preisschwankungen in Grenzen.

Ausblick und kritische Reflexion

Der Ausblick auf die Edelmetall- und Rohstoffmärkte bleibt angesichts der bevorstehenden wirtschaftlichen Daten und geopolitischen Ereignisse angespannt. Es zeigt sich einmal mehr, dass Gold als Anlageklasse in Zeiten der Unsicherheit an Bedeutung gewinnt, während die Zuversicht in die Papiergeldpolitik der Zentralbanken schwindet. In einer Welt, in der traditionelle Werte und wirtschaftliche Stabilität zunehmend hinterfragt werden, scheint das gelbe Metall eine der wenigen Konstanten zu sein. Die deutsche Bundesregierung und andere westliche Staaten täten gut daran, diese Zeichen zu deuten und eine Rückkehr zu soliden wirtschaftlichen Prinzipien und einer verantwortungsvollen Geldpolitik zu erwägen.

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