
Goldpreis kratzt am Allzeithoch – Nur noch 1,1 Prozent fehlen zum Rekord
Der Goldpreis zeigt sich am Donnerstagmorgen in beeindruckender Verfassung. Mit 3.390 US-Dollar je Feinunze liegt das gelbe Edelmetall nur noch hauchdünne 1,1 Prozent unter seinem historischen Höchststand. In Euro gerechnet beträgt der Abstand zum Rekord gerade einmal 3,4 Prozent bei einem Kurs von 2.911 Euro. Eine Performance, die selbst hartgesottene Goldskeptiker ins Grübeln bringen dürfte.
Beeindruckende Jahresbilanz trotz schwachem Start
Zwar startete das Edelmetall mit einem leichten Minus von 0,2 Prozent in den Handelstag, doch die Jahresbilanz spricht eine deutliche Sprache: Satte 29 Prozent Plus in US-Dollar und immerhin 16 Prozent Wertzuwachs in Euro. Während Aktienanleger nervös auf die nächste Nvidia-Enttäuschung starren – der Chip-Gigant konnte trotz solider Quartalszahlen die überzogenen Erwartungen nicht erfüllen – können Goldbesitzer entspannt zurücklehnen.
Der gestrige Verfallstermin der August-Kontrakte im US-Gold-Futures-Handel verlief ohne größere Verwerfungen. Mit einem leichten Plus von 3.396 US-Dollar beziehungsweise 2.919 Euro schloss das Edelmetall den Mittwoch ab. Die Charttechnik zeigt sich kurzfristig verbessert – ein Signal, das aufhorchen lässt.
Fed-Politik bleibt der Taktgeber
Die Wahrscheinlichkeit für eine US-Zinssenkung im September liegt aktuell bei 88 Prozent, nachdem sie im Tagesverlauf leicht von 90,4 Prozent zurückgegangen war. Ein Wert, der zeigt: Die Märkte rechnen fest mit einer geldpolitischen Lockerung. Für Gold traditionell ein bullisches Signal, denn niedrigere Zinsen machen das unverzinsliche Edelmetall attraktiver.
Heute richten sich alle Augen auf die zweite Schätzung des US-Bruttoinlandsprodukts für das zweite Quartal. Besonders die Preisindikatoren stehen im Fokus – schließlich kämpft die Fed noch immer mit einer hartnäckigen Inflation, die sich nicht so schnell zähmen lassen will, wie es sich die Notenbanker wünschen würden. Zusätzlich stehen die wöchentlichen Arbeitsmarktzahlen und die Daten zu den schwebenden Hausverkäufen im Juli auf der Agenda.
Warum Gold gerade jetzt glänzt
Die anhaltende Stärke des Goldpreises kommt nicht von ungefähr. In Zeiten geopolitischer Spannungen – der Ukraine-Krieg dauert unvermindert an, der Nahost-Konflikt eskalierte im Juni dramatisch – suchen Anleger verstärkt sichere Häfen. Gold erfüllt diese Funktion seit Jahrtausenden zuverlässig.
Hinzu kommt die Schuldenpolitik der neuen deutschen Bundesregierung unter Friedrich Merz. Trotz vollmundiger Versprechen, keine neuen Schulden aufzunehmen, plant die Große Koalition ein gigantisches 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur. Eine Maßnahme, die die Inflation weiter anheizen und kommende Generationen mit Zins- und Tilgungslasten belasten wird. Wer kann es den Bürgern verdenken, wenn sie angesichts solcher Finanzakrobatik lieber auf bewährte Sachwerte setzen?
Physisches Gold als Vermögensschutz
Während Papiergeldwährungen durch die Druckerpressen der Notenbanken entwertet werden, behält physisches Gold seinen inneren Wert. Es lässt sich nicht beliebig vermehren, nicht digital manipulieren und übersteht jede Währungsreform. Eigenschaften, die in unsicheren Zeiten Gold wert sind – im wahrsten Sinne des Wortes.
Die aktuelle Kursentwicklung zeigt eindrucksvoll: Gold ist längst nicht nur ein Relikt vergangener Zeiten, sondern ein hochmoderner Vermögensschutz. Gerade in einem Umfeld steigender Staatsschulden, geopolitischer Verwerfungen und einer Politik, die mehr Probleme schafft als löst, erweist sich das gelbe Metall als verlässlicher Anker im Portfolio.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.