Kettner Edelmetalle
02.09.2025
17:48 Uhr

Gold durchbricht historische Marke von 3.500 Dollar – Anleger flüchten vor Trumps Chaos-Politik

Der Goldpreis hat am Dienstag einen spektakulären Höhenflug hingelegt und erstmals in der Geschichte die magische Marke von 3.500 US-Dollar pro Unze durchbrochen. Mit einem Anstieg von über 1,4 Prozent auf 3.526 Dollar zeigt das Edelmetall eindrucksvoll, wohin sich Anleger flüchten, wenn das Vertrauen in Politik und Papiergeld schwindet.

Zinssenkungsfantasien treiben den Goldpreis

Die Märkte preisen derzeit mit 92-prozentiger Wahrscheinlichkeit eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed um 25 Basispunkte bei ihrer September-Sitzung ein. Diese Erwartungshaltung treibt den Goldpreis in schwindelerregende Höhen. Seit Jahresbeginn hat das gelbe Metall bereits beeindruckende 34 Prozent zugelegt – eine Performance, die Aktienindizes alt aussehen lässt.

Besonders pikant: Die Dezember-Futures für Gold notieren sogar bei 3.590,90 Dollar, was zeigt, dass die Marktteilnehmer mit weiteren Preissteigerungen rechnen. Suki Cooper, Edelmetallanalystin bei Standard Chartered Bank, sieht den Markt erst am Anfang: „Der Goldmarkt tritt in eine saisonal starke Konsumperiode ein, gepaart mit den Erwartungen einer Zinssenkung. Wir erwarten weiterhin neue Rekordhochs."

Trumps Attacken auf die Fed befeuern Goldnachfrage

Was die Mainstream-Medien gerne verschweigen: Ein wesentlicher Treiber der aktuellen Goldrally ist die wachsende Unsicherheit über die Unabhängigkeit der US-Notenbank unter Präsident Trump. Seine öffentlichen Angriffe auf Fed-Chef Jerome Powell und der Versuch, Gouverneurin Lisa Cook aus dem Amt zu drängen, haben bei klugen Anlegern die Alarmglocken schrillen lassen.

Die Commerzbank bringt es auf den Punkt: „Die Anschuldigungen gegen Cook sind eine klare Warnung an andere FOMC-Mitglieder, sich dem Regierungsdruck für substanzielle Zinssenkungen zu beugen. Dies macht Goldinvestitionen in einem solchen Umfeld attraktiver." Wenn die Notenbank ihre Unabhängigkeit verliert und zum Spielball politischer Interessen wird, ist die Flucht in echte Werte wie Gold die einzig logische Konsequenz.

Zentralbanken kaufen Gold wie verrückt

Nicht nur Privatanleger haben die Zeichen der Zeit erkannt. Zentralbanken weltweit kaufen Gold in Rekordmengen – ein deutliches Signal, dass das Vertrauen in das bestehende Finanzsystem schwindet. Diese anhaltenden Käufe bilden laut Analysten einen soliden Boden für den Goldpreis.

Gleichzeitig zeigen die ETF-Zuflüsse eine bemerkenswerte Trendwende. Der weltgrößte Gold-ETF SPDR Gold Trust verzeichnete am Freitag einen Anstieg seiner Bestände um 1,01 Prozent auf 977,68 Tonnen – den höchsten Stand seit August 2022. Wenn institutionelle Anleger wieder massiv in Gold investieren, sollten auch Privatanleger hellhörig werden.

Silber glänzt im Windschatten

Auch Silber profitiert vom Edelmetall-Boom und erreichte mit 40,80 Dollar pro Unze den höchsten Stand seit September 2011. Das weiße Metall, oft als „Gold des kleinen Mannes" bezeichnet, bietet bei steigenden Edelmetallpreisen traditionell noch größeres Aufwärtspotenzial.

Ausblick: Wohin geht die Reise?

Die Analysten von J.P. Morgan sehen für Gold noch erhebliches Potenzial. Natasha Kaneva, Leiterin der globalen Rohstoffstrategie, prognostiziert einen Goldpreis von 3.675 Dollar bis Jahresende und sogar 4.250 Dollar bis Ende 2026. Angesichts der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Verwerfungen erscheinen diese Ziele keineswegs utopisch.

Der entscheidende Faktor für die kurzfristige Entwicklung werden die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag sein. Schwache Zahlen könnten die Diskussion über eine größere Zinssenkung von 50 Basispunkten neu entfachen und dem Gold weiteren Auftrieb verleihen.

„Ich glaube nicht, dass dies passieren wird, selbst wenn wir schwache Arbeitsmarktdaten bekommen, aber Marktteilnehmer könnten beginnen, diese Möglichkeit einzupreisen, und das könnte die Goldrally befeuern", analysiert Zain Vawda von MarketPulse.

In Zeiten, in denen Politiker die Unabhängigkeit von Zentralbanken untergraben, Schuldenorgien feiern und das Vertrauen in Papiergeld systematisch zerstören, bleibt Gold der ultimative Wertspeicher. Während Aktien volatil schwanken und Anleihen unter Inflationssorgen leiden, bietet physisches Gold Schutz vor den Launen der Politik und den Experimenten der Notenbanken. Die aktuelle Rekordjagd ist erst der Anfang – kluge Anleger sichern sich jetzt ihren Anteil am ewigen Wertspeicher Gold.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen, bevor Anlageentscheidungen getroffen werden.

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