
Gold durchbricht 3.500-Dollar-Marke: Ray Dalio warnt vor drohender Schuldenkrise unter Trump
Der Goldpreis hat in der Nacht einen historischen Meilenstein erreicht und erstmals die Marke von 3.500 US-Dollar pro Unze überschritten. Dieser Rekordanstieg erfolgt zeitgleich mit düsteren Warnungen des Hedgefonds-Milliardärs Ray Dalio, der die USA unter Donald Trump auf dem Weg in eine verheerende Schuldenkrise sieht.
Parallelen zu den 1930er Jahren
In einem Interview mit der Financial Times zog der Gründer von Bridgewater Associates beunruhigende Parallelen zwischen der aktuellen politischen und sozialen Lage in den USA und der Situation in den 1930er Jahren. "Die Vermögensunterschiede, die Wertekluft und der Zusammenbruch des Vertrauens treiben extremere politische Maßnahmen voran", warnte Dalio. Er sehe deutliche Anzeichen für eine Entwicklung hin zu autokratischen Strukturen, wie sie damals aus dem Wunsch nach Kontrolle über die finanzielle und wirtschaftliche Situation entstanden seien.
Besonders besorgniserregend sei Trumps Entscheidung, eine zehnprozentige Staatsbeteiligung am Chiphersteller Intel zu erwerben. Solche staatlichen Eingriffe in den Privatsektor seien typisch für die "starke autokratische Führung", die aus dem Bedürfnis nach wirtschaftlicher Kontrolle erwachse.
Die Unabhängigkeit der Fed in Gefahr
Dalio äußerte sich auch besorgt über die Bedrohung der Unabhängigkeit der Federal Reserve, nachdem Trump in einem beispiellosen Schritt einen ihrer Gouverneure entlassen hatte. Eine politisch geschwächte Zentralbank, die unter Druck gesetzt werde, die Zinsen niedrig zu halten, würde "das Vertrauen in die Fed untergraben, den Wert des Geldes zu verteidigen". Dies mache Dollar-denominierte Schuldtitel weniger attraktiv und schwäche die Geldordnung, wie wir sie kennen.
"Die großen Exzesse, die jetzt als Folge des neuen Haushalts projiziert werden, werden wahrscheinlich in relativ naher Zukunft zu einem schuldeninduzierten Herzinfarkt führen. Ich würde sagen, drei Jahre, plus oder minus ein oder zwei Jahre."
Chinesische Spekulanten treiben Goldnachfrage
Goldman Sachs berichtete unterdessen von einem verstärkten Engagement chinesischer Spekulanten über Nacht, während sich der Goldpreis den Allzeithochs der London Bullion Market Association (LBMA) näherte. Westliche Makro-Investoren scheinen hingegen unterpositioniert zu sein, da der Preis bis vergangenen Donnerstag und Freitag alle wahrgenommenen Katalysatoren wie die US-Verschuldung oder den Konflikt zwischen Trump und Powell ignoriert hatte.
Bemerkenswert ist, dass der Goldpreis noch etwa fünf Prozent vom Allzeithoch an der Shanghai Futures Exchange (SHFE) entfernt ist - ein Niveau, das angesichts der chinesischen Handelsvolumina wohl noch bedeutsamer wäre.
Die Flucht in sichere Häfen
Der historische Goldpreisanstieg spiegelt die wachsende Nervosität der Anleger wider. Während die neue Große Koalition in Deutschland unter Friedrich Merz mit einem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur die Schuldenspirale weiter antreibt und damit die Inflation befeuert, suchen Investoren weltweit nach Schutz vor der drohenden Geldentwertung.
Dalios düstere Prognose einer "schuldeninduzierten Herzattacke" innerhalb der nächsten drei Jahre unterstreicht die Dringlichkeit, Vermögen vor den Folgen der ausufernden Staatsverschuldung zu schützen. Physisches Gold und Silber bieten hier einen bewährten Schutz vor Inflation und Währungsturbulenzen - eine Erkenntnis, die sich in den aktuellen Rekordpreisen widerspiegelt.
Die Warnung des erfahrenen Investors, dass viele seiner Kollegen aus Angst vor Trump schweigen würden, wirft ein bezeichnendes Licht auf das aktuelle politische Klima in den USA. Wenn selbst Milliardäre sich nicht mehr trauen, offen ihre Meinung zu äußern, sollte dies jeden nachdenklich stimmen, der noch an die Stabilität des westlichen Finanzsystems glaubt.