
Fed vor dem Dilemma: US-Inflation hartnäckig hoch – Trumps Zollpolitik verschärft die Lage
Die jüngsten Inflationsdaten aus den USA zeigen ein beunruhigendes Bild: Die von der Federal Reserve besonders beachteten PCE-Verbraucherpreise verharren auf einem Niveau, das der Notenbank wenig Spielraum für die erhofften Zinssenkungen lässt. Mit einem Anstieg von 2,9 Prozent zum Vorjahresmonat liegt die Teuerungsrate deutlich über dem Fed-Ziel von zwei Prozent – und das ist erst der Anfang der Probleme.
Zwischen Hammer und Amboss: Die Fed in der Zwickmühle
Die aktuellen Zahlen mögen zwar exakt den Erwartungen entsprechen, doch genau darin liegt die Krux: Die Inflation zeigt keinerlei Anzeichen einer nachhaltigen Entspannung. Während die persönlichen Einkommen um 0,4 Prozent stiegen, legten die Ausgaben mit 0,5 Prozent noch stärker zu – ein klares Zeichen dafür, dass die amerikanischen Verbraucher ihre Ersparnisse aufzehren müssen, um mit der Teuerung Schritt zu halten.
Besonders brisant wird die Situation durch Präsident Trumps aggressive Zollpolitik. Mit Strafzöllen von 20 Prozent auf EU-Importe, satten 34 Prozent auf chinesische Waren und 25 Prozent auf Produkte aus Mexiko und Kanada hat die neue Administration eine Inflationsbombe gezündet, deren volle Wucht erst in den kommenden Monaten spürbar werden dürfte.
Die Zoll-Zeitbombe tickt
Was die offiziellen Statistiken noch nicht vollständig erfassen: Die massiven Zollerhöhungen werden unweigerlich zu einem weiteren Preisschub führen. Importeure geben die zusätzlichen Kosten an die Verbraucher weiter – eine simple ökonomische Gesetzmäßigkeit, die selbst der geschickteste Spin nicht wegdiskutieren kann. Die Märkte reagieren bereits nervös, auch wenn die unmittelbare Reaktion auf die PCE-Daten verhalten ausfiel.
"Die Fed muss eben auch die Inflation im Zusammenhang mit den Zöllen im Blick haben"
Diese Einschätzung eines Marktbeobachters trifft den Nagel auf den Kopf. Die Notenbank steht vor einem unlösbaren Dilemma: Einerseits fordern schwächelnde Wirtschaftsdaten und der politische Druck aus dem Weißen Haus Zinssenkungen, andererseits würde eine zu lockere Geldpolitik die Inflationsspirale weiter anheizen.
Gold als sicherer Hafen in stürmischen Zeiten
In diesem Umfeld überrascht es wenig, dass der Goldpreis nahe seinem Rekordhoch notiert. Während die Fed zwischen den Stühlen sitzt und die Politik mit protektionistischen Maßnahmen die Inflation anheizt, suchen kluge Anleger nach wertbeständigen Alternativen. Physisches Gold und Silber bieten hier einen bewährten Schutz vor der schleichenden Geldentwertung.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Fed den Mut aufbringt, gegen den politischen Druck standzuhalten. Die Arbeitsmarktdaten der nächsten Woche und die folgenden Inflationszahlen werden dabei entscheidend sein. Eines steht jedoch fest: Die Zeiten billiger Kredite und niedriger Inflation sind vorerst vorbei – und die amerikanischen Verbraucher werden die Zeche zahlen müssen.
Vertrauen in offizielle Daten schwindet
Bemerkenswert ist auch die zunehmende Skepsis gegenüber den offiziellen Wirtschaftsdaten. Ein Kommentator brachte es pointiert auf den Punkt: Die Glaubwürdigkeit amerikanischer Statistiken nähere sich russischen Verhältnissen an. Ob berechtigt oder nicht – allein die Tatsache, dass solche Zweifel geäußert werden, zeigt das schwindende Vertrauen in die Institutionen.
Für deutsche Anleger bedeutet dies: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Die transatlantischen Turbulenzen werden früher oder später auch hierzulande ankommen. Eine solide Beimischung physischer Edelmetalle zum Portfolio erscheint in diesen unsicheren Zeiten mehr denn je als vernünftige Strategie zur Vermögenssicherung.