Kettner Edelmetalle
04.09.2025
16:32 Uhr

Europa verliert seine Energieader: Russlands Gas fließt jetzt nach China

Während deutsche Industriebetriebe unter explodierenden Energiekosten ächzen und die Bundesregierung verzweifelt nach Alternativen sucht, haben Russland, China und die Mongolei am Dienstag mit drei Unterschriften die europäische Energielandschaft für immer verändert. Das rechtlich bindende Memorandum für die Power of Siberia 2-Pipeline besiegelt das Ende einer fünfzigjährigen Energiepartnerschaft zwischen Russland und Europa.

Der Todesstoß für Europas Industriestandort

Die neue Pipeline wird jährlich 50 Milliarden Kubikmeter Gas transportieren – genau jene Menge, die einst durch Nord Stream 1 nach Deutschland floss, bevor die Pipeline gesprengt wurde. Doch das wahrhaft Brisante daran: Es handelt sich um dasselbe Gas aus den arktischen Jamal-Feldern, das jahrzehntelang das Rückgrat der deutschen und westeuropäischen Industrie bildete. Nun wird es über eine 2.600 Kilometer lange Leitung durch die Mongolei direkt ins industrielle Herz Nordchinas gepumpt.

Die geschätzten Baukosten von 13,6 Milliarden Dollar mögen hoch erscheinen, doch für China ist es eine Investition in die Zukunft. Für Europa hingegen bedeutet es das unwiderrufliche Ende der Ära günstiger Energie. Die Ampel-Koalition mag zerbrochen sein, doch das energiepolitische Erbe ihrer desaströsen Sanktionspolitik wird Deutschland noch Jahrzehnte belasten.

Merkels Erbe und die Folgen grüner Ideologie

Was wir hier erleben, ist die direkte Konsequenz einer verfehlten Energiepolitik, die spätestens seit 2022 völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Die EU versuchte sich in einem Akt politischer Selbstverstümmelung von russischen Energielieferungen abzuschneiden – angeblich mit stillschweigender Unterstützung der NATO. Das Resultat? Deutsche Unternehmen müssen nun amerikanisches Flüssiggas zu Mondpreisen kaufen, während die Wirtschaft in die Rezession rutscht.

"Die gleichen arktischen Moleküle, die den Nachkriegsboom antrieben und deutsche Fabriken wettbewerbsfähig hielten, sind nun für China bestimmt."

Die Symbolik könnte brutaler nicht sein. Während deutsche Politiker von Klimaneutralität träumen und 500 Milliarden Euro Sondervermögen für fragwürdige Infrastrukturprojekte planen, sichert sich China die Energieversorgung für die nächsten Jahrzehnte. Und das zu Preisen, von denen deutsche Industriebetriebe nur noch träumen können.

Die neue Energiearchitektur Asiens

Neben Power of Siberia 2 hat Moskau auch zugesagt, die Lieferungen über bestehende Leitungen zu erhöhen. Power of Siberia 1 wird von 38 auf 44 Milliarden Kubikmeter jährlich aufgestockt. Die fernöstliche Route von den Sachalin-Megaprojekten steigt von 10 auf 12 Milliarden Kubikmeter. Zusammengerechnet wird China bald über 100 Milliarden Kubikmeter russisches Gas pro Jahr importieren – vergleichbar mit den Mengen, die einst Europas Industriebasis untermauerten.

Für Peking war es ein strategischer Schachzug. Jahrelang zögerten chinesische Führungskräfte aus Sorge vor zu großer Abhängigkeit von Russland. Doch zwei Faktoren änderten das Kalkül: Die erneuerte Feindseligkeit zwischen der EU und Moskau macht den Westen zu einem unzuverlässigen Partner für chinesische Interessen. Und Donald Trumps Drohungen bezüglich des chinesischen Zugangs zu globalen LNG-Märkten machten eine sichere Landverbindung umso attraktiver.

Deutschland zahlt den Preis grüner Träumereien

Die Konsequenzen für Deutschland sind verheerend. Nicht nur verliert die Bundesrepublik den Zugang zu günstiger Energie – sie hat auch jede realistische Chance verspielt, in absehbarer Zukunft wieder an russisches Gas zu gelangen. Die Option einer Kehrtwende ist mit der Unterzeichnung von Power of Siberia 2 faktisch verschwunden.

Während Friedrich Merz als neuer Bundeskanzler versprach, keine neuen Schulden zu machen, plant seine Große Koalition bereits ein gigantisches Sondervermögen. Die im Grundgesetz verankerte Klimaneutralität bis 2045 wird die Inflation weiter anheizen und kommende Generationen mit Zinszahlungen belasten. Gleichzeitig explodieren die Energiekosten für Unternehmen und Verbraucher.

Ein geopolitisches Erdbeben

Xi Jinpings Bezeichnung des Projekts als "harte Konnektivität" macht deutlich: Für Peking sind Energiekorridore nicht nur Wirtschaft, sondern Strategie – ein Weg, Partnerschaften zu festigen und Eurasiens Machtbalance neu zu gestalten. Die als "grenzenlos" beschriebene Partnerschaft zwischen Russland und China erhält damit ein solides Fundament.

Das Abkommen fällt zudem in eine Zeit erhöhter Volatilität im Nahen Osten. Die Israel-Iran-Konfrontation erschütterte Pekings Vertrauen in seegestützte LNG-Lieferungen. Eine landbasierte Arterie günstigen Pipeline-Gases bietet Stabilität in Zeiten globaler Umbrüche.

Das Ende einer Ära

Power of Siberia 2 ist mehr als nur ein Energieabkommen. Es markiert die strategische Neuausrichtung von Russlands arktischem Gas – weg von den Pipelines, die einst Europas Wohlstand befeuerten, hin zu einem einzigen Käufer im Osten. Europa verliert den günstigen Treibstoff, der ein halbes Jahrhundert lang seine industrielle Stärke untermauerte. Russland gewinnt einen garantierten Absatzmarkt und festigt seine Partnerschaft mit China. Peking sichert sich langfristige Versorgung zu seinen Bedingungen.

Die globale Energiekarte wurde neu gezeichnet. Während deutsche Politiker weiter von grünen Utopien träumen und die Bürger mit immer neuen Abgaben belasten, schaffen andere Nationen Fakten. Die vollen Konsequenzen dieser historischen Wende werden sich erst im Laufe der Zeit zeigen – doch schon jetzt ist klar: Der Preis für ideologiegetriebene Politik zahlt am Ende immer der Bürger.

Wissenswertes zum Thema