
Die Welt-AG im Depot: Warum ein einziger ETF nicht die Lösung aller Probleme ist
Die Verlockung klingt zunächst bestechend: Mit nur einem einzigen ETF die gesamte Weltwirtschaft abbilden, ohne sich um kompliziertes Rebalancing oder einzelne Regionen kümmern zu müssen. Doch während die Finanzindustrie diese vermeintlich einfache Lösung als revolutionäre Errungenschaft feiert, sollten Anleger genauer hinschauen – und dabei nicht vergessen, dass wahre Vermögenssicherung oft andere Wege erfordert.
Die schöne neue ETF-Welt und ihre Schattenseiten
Drei Produkte werden derzeit als Heilsbringer für die globale Diversifikation angepriesen: Der SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF mit seinen 3.527 Aktien, der von ETF-Papst Gerd Kommer beworbene L&G Gerd Kommer Multifactor Equity UCITS ETF und der ARERO Weltfonds. Die Kostenquoten zwischen 0,17 und 0,50 Prozent mögen auf den ersten Blick attraktiv erscheinen – doch was bekommen Anleger wirklich für ihr Geld?
Die Realität sieht ernüchternd aus: Trotz der beeindruckenden Anzahl an Positionen dominieren wenige Großkonzerne diese Indizes. Beim SPDR-ETF machen die Top 10 Holdings bereits 18,2 Prozent aus – so viel zur breiten Streuung. Selbst beim Kommer-ETF, der Klumpenrisiken angeblich vermeidet, konzentrieren sich fast 10 Prozent auf die größten Positionen.
Die Illusion der Sicherheit
Was diese ETF-Euphorie verschweigt: In Zeiten globaler Krisen bewegen sich alle Aktienmärkte zunehmend im Gleichschritt. Die versprochene Diversifikation entpuppt sich dann als Trugschluss, wenn es darauf ankommt. Während die Bundesregierung mit ihrem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen die Inflation weiter anheizt und Bundeskanzler Merz sein Versprechen, keine neuen Schulden zu machen, bereits gebrochen hat, setzen Anleger ihr Vermögen den Launen der Finanzmärkte aus.
Die vergessene Alternative: Physische Edelmetalle
Interessanterweise findet in der ganzen Diskussion um Welt-ETFs eine Anlageklasse keine Erwähnung: physische Edelmetalle. Während ETF-Anleger von Kursschwankungen, Währungsrisiken und politischen Unwägbarkeiten abhängig bleiben, bieten Gold und Silber seit Jahrtausenden bewährten Schutz vor Inflation und Krisen.
Die aktuelle geopolitische Lage unterstreicht diese Notwendigkeit: Der anhaltende Ukraine-Krieg, die dramatische Eskalation im Nahen Osten und die protektionistische Politik der USA unter Präsident Trump mit Zöllen von bis zu 34 Prozent schaffen ein Umfeld extremer Unsicherheit. In solchen Zeiten zeigt sich der wahre Wert physischer Edelmetalle als krisensicherer Vermögensschutz.
Ein ausgewogenes Portfolio braucht mehr als ETFs
Natürlich haben ETFs ihre Berechtigung in einem diversifizierten Portfolio. Doch wer ausschließlich auf Papieranlagen setzt, ignoriert die Lehren der Geschichte. Physische Edelmetalle sollten als unverzichtbarer Baustein zur Vermögenssicherung in keinem Portfolio fehlen – unabhängig davon, wie viele tausend Aktien ein ETF auch enthalten mag.
Die Wahrheit ist: Echte Diversifikation bedeutet nicht, 3.500 Aktien in einem Produkt zu bündeln, sondern verschiedene Anlageklassen intelligent zu kombinieren. Und dazu gehören zwingend auch physische Werte, die man tatsächlich in den Händen halten kann.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.