Kettner Edelmetalle
14.07.2025
16:25 Uhr

Chinesischer Konzern übernimmt deutschen Autozulieferer: Was bedeutet das für unsere Industrie?

Die deutsche Automobilzulieferindustrie erlebt einen weiteren herben Schlag: Der traditionsreiche Kabelspezialist Leoni geht mehrheitlich in chinesische Hände über. Die Luxshare-ICT-Gruppe hat sich 50,1 Prozent der Anteile gesichert und damit die Kontrolle über ein weiteres deutsches Technologieunternehmen erlangt. Ein Vorgang, der symptomatisch für den schleichenden Ausverkauf unserer industriellen Basis steht.

Der Deal im Detail: Wenn deutsche Technologie den Besitzer wechselt

Nach monatelangen Verhandlungen liegen nun alle behördlichen Genehmigungen vor. Der chinesische Elektronikkonzern Luxshare übernimmt nicht nur die Mehrheit an der Leoni AG mit ihrer Bordnetz-Sparte, sondern sichert sich über seine Tochter TIME Interconnect auch gleich die komplette Kabelsparte des Unternehmens. Was hier als "strategische Partnerschaft" verkauft wird, ist in Wahrheit ein weiterer Baustein im systematischen Technologietransfer von West nach Ost.

Besonders pikant: Während deutsche Unternehmen in China nach wie vor mit massiven Marktzugangsbeschränkungen kämpfen, öffnen wir unsere Tore weit für chinesische Übernahmen. Die Asymmetrie könnte kaum größer sein. Luxshare erhält durch diese Transaktion direkten Zugang zum europäischen Markt und zu den wertvollen Kundenbeziehungen, die Leoni über Jahrzehnte aufgebaut hat.

Die wahren Gewinner und Verlierer

Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, wer hier den besseren Deal gemacht hat. Luxshare sichert sich nicht nur modernste Technologie und Know-how, sondern auch den direkten Draht zu deutschen Premium-Automobilherstellern. Das Unternehmen, das bereits Tesla und zahlreiche chinesische Hersteller beliefert, kann nun seine Marktposition in Europa massiv ausbauen.

"Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette der Elektronik-Elektrik-Architektur abdecken" – so die offizielle Verlautbarung. Doch was bedeutet das wirklich? Es bedeutet, dass deutsches Ingenieurswissen und deutsche Produktionsexpertise künftig unter chinesischer Kontrolle stehen.

Leoni selbst hatte nach eigenen Angaben ein umfassendes Sanierungsprogramm durchlaufen und die indirekten Kosten um 20 Prozent reduziert. Doch offenbar reichte das nicht aus, um als eigenständiges deutsches Unternehmen zu überleben. Ein Schicksal, das immer mehr deutsche Mittelständler ereilt.

Die politische Dimension: Versagen auf ganzer Linie

Wo bleibt eigentlich die deutsche Politik bei all dem? Während man sich in Berlin mit Gendersternchen und Klimaneutralität beschäftigt, verkaufen wir Stück für Stück unsere industrielle Substanz. Die Große Koalition unter Friedrich Merz mag zwar konservativer auftreten als ihre Vorgänger, doch auch sie scheint dem Ausverkauf deutscher Technologie tatenlos zuzusehen.

Es ist höchste Zeit, dass wir uns fragen: Wollen wir wirklich zusehen, wie unsere Schlüsseltechnologien eine nach der anderen in ausländische Hände übergehen? Die Automobilindustrie ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Wenn wir hier die Kontrolle verlieren, verlieren wir unsere wirtschaftliche Souveränität.

Was bedeutet das für Anleger?

In Zeiten wie diesen zeigt sich einmal mehr die Bedeutung von Sachwerten. Während Unternehmensanteile den Besitzer wechseln und politische Unsicherheiten zunehmen, bieten physische Edelmetalle wie Gold und Silber Stabilität und Werterhalt. Sie können nicht übernommen, nicht enteignet und nicht durch politische Entscheidungen entwertet werden. Eine Beimischung von Edelmetallen gehört daher in jedes ausgewogene Anlageportfolio – gerade in Zeiten zunehmender geopolitischer Spannungen.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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