Kettner Edelmetalle
21.07.2025
05:57 Uhr

Chinas Preiskampf-Wahnsinn: Wenn billig zum Bumerang wird

Was auf den ersten Blick wie ein Paradies für Schnäppchenjäger aussieht, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als gefährliche Abwärtsspirale: Chinesische Unternehmen liefern sich einen erbitterten Preiskampf, der von Elektroautos über Lebensmittellieferungen bis hin zu Solarpanels reicht. Doch während westliche Politiker noch von "fairem Wettbewerb" träumen, zeigt die Realität im Reich der Mitte, wohin ungezügelter Preiswahn führen kann.

Der verzweifelte Kampf um jeden Yuan

Seit der Pandemie und angesichts der anhaltenden Immobilienkrise haben chinesische Verbraucher ihre Geldbörsen zugeschnürt. Die Folge: Unternehmen überbieten sich gegenseitig mit immer absurderen Rabatten. Automobilhersteller werfen mit staatlich subventionierten Preisnachlässen nur so um sich, während Lieferdienste wie Alibaba, JD.com und Meituan Milliarden in Subventionen pumpen – Bubble Tea für ein paar Cent inklusive.

Li Kun, ein Pekinger Bürger, der sich für ein Modell des chinesischen E-Auto-Herstellers XPeng interessiert, zeigt sich begeistert: "Je härter die Hersteller konkurrieren, desto besser für uns Käufer!" Eine Einstellung, die kurzfristig nachvollziehbar erscheint, aber langfristig fatale Folgen haben könnte.

Die versteckten Kosten des Billigwahns

Was die Schnäppchenjäger übersehen: Wenn Unternehmen ihre Preise ins Bodenlose treiben, müssen sie irgendwo sparen. Und das geschieht meist dort, wo es der Kunde nicht sofort merkt – bei der Sicherheit und Qualität. Chinesische Autokäufer berichten bereits von gehäuften Rückrufen und mangelhaften Assistenzsystemen, die in Tests durchfallen.

"Als Verbraucher kann man es nur still akzeptieren"

So resigniert äußert sich Yu Peng, ein Pekinger, der sein Auto aufrüsten möchte. Er fürchtet, dass die Preise nach seinem Kauf weiter fallen könnten. Seine fatalistische Haltung spiegelt die Ohnmacht der Verbraucher wider, die im Preischaos den Überblick verloren haben.

Pekings späte Einsicht

Selbst die chinesische Führung hat mittlerweile erkannt, dass dieser Preiskampf nicht nur Unternehmen und Zulieferer schädigt, sondern auch Löhne, Steuereinnahmen und die gesamte Wirtschaft bedroht. Die Parteizeitung Qiushi warnte kürzlich eindringlich vor einem "Wettlauf nach unten", bei dem Unternehmen gezwungen seien, an essentiellen Produktionskosten zu sparen und die Qualität zu vernachlässigen. Das Ergebnis: "Schlechtes Geld verdrängt gutes" – und am Ende leiden die Verbraucherinteressen.

Das chinesische Kabinett kündigte daraufhin an, den "irrationalen" Wettbewerb durch strengere Kosten- und Preiskontrollen zu regulieren. Man wolle den Fokus vom reinen Preiskampf auf technologische Innovation und Qualität lenken. Ein frommer Wunsch, der angesichts der Marktdynamik wie Augenwischerei wirkt.

Europa im Zangengriff

Die Auswirkungen des chinesischen Preiskriegs schwappen längst über die Grenzen. Während einige europäische Verbraucher die günstigeren chinesischen E-Autos begrüßen mögen, zeigt sich hier die perfide Strategie: Mit staatlich subventionierten Dumpingpreisen werden etablierte Hersteller aus dem Markt gedrängt.

Julia Poliscanova von der Interessengruppe Transport and Environment gibt zu, dass chinesische E-Autos eine Lücke füllen, die "langsame europäische Marken" hinterlassen hätten. Doch zu welchem Preis? Ford und Volvo Cars haben in den letzten Monaten bereits Stellenstreichungen in Europa angekündigt – eine direkte Folge des unfairen Wettbewerbs mit chinesischen Konkurrenten.

Die Sorge der europäischen Verbraucher sei berechtigt, so Poliscanova: "Sie wollen sicherstellen, dass nicht ihr Nachbar oder jemand im Nachbardorf seinen Job verliert." Eine Befürchtung, die angesichts der aggressiven chinesischen Markteroberungsstrategie mehr als gerechtfertigt erscheint.

Die Lehre für Deutschland

Was können wir aus dem chinesischen Preischaos lernen? Erstens: Ungezügelter Preiswettbewerb führt nicht zu mehr Wohlstand, sondern zu einer Abwärtsspirale, die alle verlieren lässt. Zweitens: Staatliche Subventionen verzerren den Markt und führen zu unfairem Wettbewerb. Und drittens: Qualität und Sicherheit haben ihren Preis – wer hier spart, zahlt am Ende doppelt.

Während unsere Ampel-Nachfolger in Berlin noch von "Klimaneutralität" und neuen Schuldenorgien träumen, sollten sie einen Blick nach China werfen. Dort zeigt sich, wohin ideologiegetriebene Wirtschaftspolitik führen kann: in ein Chaos, das am Ende alle teuer zu stehen kommt. Statt mit Milliarden-Subventionen den Markt zu verzerren, sollte Deutschland auf seine traditionellen Stärken setzen: Qualität, Innovation und Zuverlässigkeit. Eigenschaften, die ihren Preis haben – aber auch ihren Wert.

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und inflationärer Tendenzen bieten physische Edelmetalle wie Gold und Silber eine bewährte Möglichkeit zur Vermögenssicherung. Als krisenfeste Anlage können sie ein wichtiger Baustein in einem ausgewogenen Portfolio sein und vor den Folgen verfehlter Wirtschaftspolitik schützen.

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