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04.09.2024
07:57 Uhr

Weidel kritisiert CDU nach Landtagswahlen scharf

Weidel kritisiert CDU nach Landtagswahlen scharf

Nach den jüngsten Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen hat die AfD erneut hohe Wahlergebnisse erzielt. Trotz dieser Erfolge stößt die Partei weiterhin auf Ablehnung seitens anderer politischer Akteure. Alice Weidel, Parteichefin der AfD, äußerte sich in einem Interview mit der italienischen Zeitung La Repubblica vehement gegen die Haltung der CDU.

„Antidemokratisch“ – Weidel wettert gegen CDU

Weidel bezeichnete die sogenannte „Brandmauer“ der CDU als „zutiefst antidemokratisch“. Diese Brandmauer, die eine Zusammenarbeit mit der AfD kategorisch ausschließt, sei ein Zeichen dafür, dass die CDU den Wählerwillen ignoriere. Bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen konnte die AfD jeweils mehr als 30 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Besonders in Thüringen, wo die Partei mit Björn Höcke als Spitzenkandidat antrat, wurde die AfD sogar stärkste Kraft.

Vergleich mit der DDR

Weidel zog in ihrem Interview einen Vergleich zur SED-Diktatur und sprach von einer „Nationalen Front“ der ehemaligen DDR. Diese Organisation vereinte in der DDR zugelassene Parteien und Organisationen unter sich, um den Machterhalt der SED zu sichern. Weidel sieht in der aktuellen Politik der CDU Parallelen zu diesen Praktiken und kritisiert die Ausgrenzung der AfD scharf.

Deutschland raus aus der EU? Weidel spielt auf „Dexit“ an

Ein weiteres zentrales Thema im Interview war der mögliche Austritt Deutschlands aus der EU, der sogenannte „Dexit“. Während Björn Höcke, Thüringens AfD-Chef, klar für einen Austritt plädiert, zeigt sich Weidel gemäßigter. Sie betont, dass ein Austritt für sie nur die „Ultima Ratio“ sei. Vielmehr fordere sie Reformen innerhalb der EU, damit diese die Interessen Deutschlands besser berücksichtige.

Kritik an der EU

Weidel und auch andere AfD-Mitglieder kritisieren die EU scharf und sehen in ihr eine „Globalisierungsinstanz“, die die europäische Kultur gleichschalte. Das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) widerspricht dieser Sichtweise jedoch vehement. Laut einer Pressemitteilung des IW würde ein Austritt Deutschlands aus der EU massive wirtschaftliche Verluste mit sich bringen. Innerhalb der ersten fünf Jahre könnten der Bundesrepublik 690 Milliarden Euro Wertschöpfung verloren gehen, und etwa 2,5 Millionen Arbeitsplätze könnten gefährdet sein.

„Doppelzüngigkeit der CDU“ – Weidel wirft Union Doppelmoral vor

Weidel kritisiert die CDU auch für deren angebliche Doppelmoral. Sie verweist darauf, dass die CDU eine Zusammenarbeit mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) nicht kategorisch ausschließe, obwohl es in außenpolitischen Fragen einige Schnittmengen mit der AfD gebe. Kurz nach der Wahl in Thüringen hat die CDU bereits erste Verhandlungen mit dem BSW und der SPD aufgenommen. Eine Zusammenarbeit mit der AfD wird jedoch weiterhin strikt ausgeschlossen.

Die politische Landschaft in Deutschland bleibt somit weiterhin stark polarisiert. Die AfD sieht sich trotz ihrer Wahlerfolge weiterhin isoliert, während die etablierten Parteien ihre Abgrenzungspolitik fortsetzen.

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