
US-Staatsanleihen im freien Fall: Renditen auf 20-Jahres-Hoch - Experte rät zum Einstieg
Der Ausverkauf am US-Anleihemarkt nimmt dramatische Züge an. Die Rendite für dreißigjährige US-Staatsanleihen kletterte gestern auf ein schwindelerregendes Niveau von 5,15 Prozent - ein Wert, der in den letzten zwei Jahrzehnten kaum erreicht wurde. Doch während viele Anleger panisch ihre Positionen räumen, sieht Michael Hartnett von der Bank of America gerade jetzt eine historische Kaufgelegenheit.
Verschuldungsorgie der US-Regierung rächt sich
Die aktuelle Entwicklung kommt nicht von ungefähr. Die ausufernde Verschuldungspolitik der US-Regierung und ein aufgeblähtes Haushaltsdefizit in Billionenhöhe haben das Vertrauen der internationalen Anleger nachhaltig erschüttert. Die jüngst angekündigten Steuersenkungspläne von Donald Trump verschärfen die ohnehin prekäre Situation zusätzlich. Als wäre das nicht genug, setzte die Ratingagentur Moody's vergangene Woche noch einen drauf und stufte die Kreditwürdigkeit der USA herab.
Globale Ansteckungseffekte nehmen zu
Die Turbulenzen am US-Anleihemarkt ziehen mittlerweile weite Kreise. Auch die Renditen langlaufender Staatsanleihen in Japan, Deutschland, Australien und Großbritannien geraten zunehmend unter Druck. Die Nervosität der Märkte spiegelt sich ebenso in fallenden Aktienkursen und einem schwächelnden US-Dollar wider.
Bank of America Stratege sieht historische Chance
Inmitten dieser Marktturbulenzen wagt Michael Hartnett von der Bank of America eine mutige These: Der aktuelle Ausverkauf biete eine exzellente Einstiegsgelegenheit. Der renommierte Stratege argumentiert, dass die US-Regierung den deutlichen Warnschüssen der "Bond Vigilantes" - also den wachsamen Anleiheinvestoren - Folge leisten und ihre ausufernde Verschuldung in den Griff bekommen werde. Mit einer Rendite von über 5 Prozent seien 30-jährige US-Staatsanleihen mittlerweile äußerst attraktiv bewertet.
Warnung vor weiteren Marktverwerfungen
Allerdings warnen kritische Stimmen vor einer vorschnellen Entwarnung. Die globale Nachfrage nach US-Vermögenswerten bröckelt zusehends. Besonders besorgniserregend: Die annualisierten Renditen langfristiger US-Staatsanleihen waren im Januar auf ein historisches Tief von -1,3 Prozent gefallen. Diese extreme Volatilität könnte ein Vorbote weiterer Marktverwerfungen sein.
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