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23.09.2024
06:53 Uhr

Unabhängige Kandidaten für den Bundestag: Eine neue Hoffnung für direkte Demokratie?

Unabhängige Kandidaten für den Bundestag: Eine neue Hoffnung für direkte Demokratie?

In rund einem Jahr steht die nächste Bundestagswahl an. Mit der Initiative „Operation ganz unten“ sollen 299 parteilose Abgeordnete ins deutsche Parlament einziehen. Der Lokalpolitiker Holger Thiesen erläutert im Gespräch mit „Transition News“, wie dieser ambitionierte Plan umgesetzt werden kann.

Ein neuer Ansatz für die Bundestagswahl 2025

Holger Thiesen, ein vielseitiger Lokalpolitiker und ehemaliger Leistungssportler, plant, Menschen dazu zu motivieren, als unabhängige Kandidaten bei der Bundestagswahl 2025 anzutreten. Thiesen, der bereits zahlreiche Wahlen als Einzelkandidat bestritten hat, sieht in der „Operation ganz unten“ eine Möglichkeit, die direkte Demokratie zu stärken und die Parteidiktatur zu durchbrechen.

Die Probleme des aktuellen Parteiensystems

Thiesen kritisiert das derzeitige Parteiensystem scharf. Er argumentiert, dass parteigebundene Abgeordnete oft in Interessenkonflikte geraten, da sie zwischen dem Wohl ihrer Partei und dem Wohl ihres Wahlkreises wählen müssen. Dies führe zu Entscheidungen, die dem Wahlkreis oft nicht guttun. Ein prominentes Beispiel ist der Ausbau der Windkraft in Schleswig-Holstein, der laut Thiesen zu einer Überproduktion von Strom führt, ohne dass das Problem der Stromspeicherung gelöst wird.

Die „Operation ganz unten“: Ein Plan für direkte Demokratie

Die „Operation ganz unten“ basiert auf der Idee, dass parteilose Kandidaten im Bundestag ihre Wahlkreise besser vertreten können, da sie nicht den Zwängen einer Partei unterliegen. Thiesen erklärt, dass es relativ einfach sei, als unabhängiger Kandidat auf den Wahlzettel zu kommen: Man benötigt lediglich 200 Unterstützerunterschriften aus dem jeweiligen Wahlkreis.

Wie können unabhängige Kandidaten gewinnen?

Thiesen ist überzeugt, dass unabhängige Kandidaten eine echte Chance haben, wenn sie sich in ihren Wahlkreisen gut vernetzen und die Wähler davon überzeugen, ihre Erststimme für parteilose Kandidaten zu nutzen. Er betont, dass die Menschen oft nicht wissen, dass sie zwei Stimmen haben: eine für den Direktkandidaten und eine für die Partei. Diese Unwissenheit will Thiesen bekämpfen und das Bewusstsein für direkte Demokratie schärfen.

Die Herausforderungen und Chancen

Thiesen gibt zu, dass der Weg nicht einfach ist und dass unabhängige Kandidaten oft auf Widerstand stoßen. Er berichtet von unfairen Praktiken und parteiischen Entscheidungen, die unabhängigen Kandidaten das Leben schwer machen. Doch er bleibt optimistisch und glaubt fest daran, dass es möglich ist, 299 parteilose Abgeordnete in den Bundestag zu bringen.

Ein lokales Europa statt zentraler EU

Thiesen plädiert für ein „lokales Europa“, in dem die Regionen mehr Entscheidungsfreiheit haben. Er ist der Meinung, dass Heimat wichtiger ist als die große Politik und dass regionale Unterschiede respektiert und gefördert werden sollten. Dies stehe im Gegensatz zu den zentralistischen Tendenzen der EU, die oft lokale Besonderheiten ignorieren.

Ein Aufruf zur Beteiligung

Thiesen ruft alle interessierten Bürger dazu auf, sich an der „Operation ganz unten“ zu beteiligen. Er betont, dass es nicht nur darum geht, selbst zu kandidieren, sondern auch darum, andere zu unterstützen und ein starkes Netzwerk aufzubauen. Sein Ziel ist es, bis zum Jahresende 299 Menschen zu finden, die bereit sind, als unabhängige Kandidaten anzutreten oder diese zu unterstützen.

Die „Operation ganz unten“ könnte eine neue Ära der politischen Beteiligung einläuten und den Bürgern die Möglichkeit geben, ihre Interessen direkt im Bundestag vertreten zu sehen. Ob dieser mutige Plan Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten, doch er bietet eine spannende Alternative zum bisherigen Parteiensystem.

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