Kettner Edelmetalle
05.06.2025
09:43 Uhr

Trumps Zollkeule trifft deutsche Stahlindustrie – EU droht mit Vergeltung

Die Handelsschlacht zwischen den USA und Europa eskaliert weiter. Seit Mitternacht gelten die von US-Präsident Donald Trump angekündigten verdoppelten Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium. Der neue Satz von 50 Prozent – eine Verdopplung gegenüber den bisherigen 25 Prozent – trifft die deutsche Exportwirtschaft ins Mark. Während Trump von der Korrektur von Handelsungleichgewichten schwadroniert, dürfte die wahre Rechnung am Ende der amerikanische Verbraucher zahlen.

Protektionismus als Wirtschaftspolitik

Mit einem Federstrich besiegelte Trump am Dienstag das Schicksal zahlreicher Handelsbeziehungen. Die USA, nach der EU zweitgrößter Stahlimporteur weltweit, schotten sich damit weiter vom Weltmarkt ab. Besonders pikant: Während Deutschland und andere EU-Staaten die volle Breitseite abbekommen, genießt Großbritannien dank eines Sonderabkommens weiterhin den alten Zollsatz von 25 Prozent. Ein Schelm, wer dabei an divide et impera denkt.

Die Folgen dieser protektionistischen Politik werden schnell spürbar sein. Ökonomen warnen bereits vor deutlichen Preissteigerungen bei Autos, Küchengeräten und selbst bei simplen Konservendosen. Der amerikanische Mittelstand, der Trump einst ins Amt hievte, dürfte sich bald fragen, ob diese Art von "America First" wirklich in seinem Interesse liegt.

Deutsche Stahlindustrie unter Druck

Für die deutsche Wirtschaft kommt diese Entwicklung zur Unzeit. Als einer der zehn größten Stahlexporteure in die USA trifft uns diese Maßnahme besonders hart. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl bezeichnet die USA nicht ohne Grund als wichtigsten Absatzmarkt für die europäische Stahlindustrie. Während unsere Ampelregierung mit ideologischen Grabenkämpfen und Klimazielen beschäftigt ist, fechten unsere Unternehmen einen existenziellen Kampf auf dem Weltmarkt aus.

Brüssels zahnlose Drohgebärden

Die Reaktion der EU-Kommission folgte prompt: scharfe Kritik und die Ankündigung von Gegenmaßnahmen "noch vor dem Sommer". Doch was bedeutet das konkret? Die Rede ist von zusätzlichen Abgaben auf amerikanische Jeans, Motorräder und Whiskey. Man könnte meinen, Brüssel wolle einen Handelskrieg mit Wasserpistolen führen.

Besonders grotesk wirkt die Situation angesichts der laufenden Verhandlungen zwischen EU-Handelskommissar Maros Sevcovic und seinem US-Pendant Jamieson Greer. Während man in Paris von "sehr konstruktiven" Gesprächen spricht, schafft Trump Fakten. Die EU hatte bereits im April den Weg für Gegenzölle freigemacht, diese jedoch ausgesetzt, nachdem Washington gnädigerweise eine 90-tägige Atempause gewährte. Ein klassisches Beispiel europäischer Entscheidungsschwäche.

Zeit für neue Strategien

Diese Entwicklung sollte uns eine Lehre sein. Während die USA knallhart ihre nationalen Interessen verfolgen, verliert sich Europa in endlosen Verhandlungsrunden und diplomatischen Floskeln. Die deutsche Wirtschaft braucht keine weiteren Belastungen durch ideologiegetriebene Politik, sondern handfeste Unterstützung im globalen Wettbewerb.

In Zeiten wie diesen zeigt sich einmal mehr die Weisheit, nicht alle Eier in einen Korb zu legen. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber bieten in diesem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld eine solide Absicherung gegen die Unwägbarkeiten internationaler Handelskonflikte. Während Währungen schwanken und Handelsbeziehungen zerbrechen, behalten Edelmetalle ihren intrinsischen Wert – unabhängig von politischen Launen und protektionistischen Maßnahmen.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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