Kettner Edelmetalle
04.07.2025
11:23 Uhr

Trump kündigt Zollbriefe an: Handelskrieg eskaliert ab August

Die Handelspolitik der USA nimmt wieder scharfe Konturen an. Präsident Donald Trump kündigte am Donnerstag an, bereits ab Freitag damit zu beginnen, Handelspartnern ihre künftigen Zollsätze mitzuteilen. "Meine Neigung ist es, einen Brief zu verschicken und zu sagen, welchen Zoll sie zahlen werden", erklärte Trump vor Reportern. "Es ist einfach viel einfacher so."

Drastische Zollerhöhungen ab August

Die angekündigten Maßnahmen dürften die internationale Handelslandschaft erheblich erschüttern. Trump zufolge würden die Zölle ab dem 1. August in Kraft treten und könnten zwischen 10 und 70 Prozent liegen - eine Spanne, die selbst hartgesottene Wirtschaftsexperten aufhorchen lässt. Diese Ankündigung erfolgt nur wenige Tage vor dem Ablauf einer selbst gesetzten Frist am 9. Juli, bis zu der Länder noch Handelsabkommen aushandeln können, um den erhöhten Zöllen zu entgehen.

Die Tragweite dieser Entscheidung wird deutlich, wenn man bedenkt, dass bereits im April eine pauschale Zollerhöhung von 10 Prozent auf Waren aus fast allen Handelspartnerländern verhängt wurde. Nun droht eine weitere Eskalation, die speziell auf einzelne Volkswirtschaften zugeschnitten ist - von Taiwan bis zur Europäischen Union.

Verzweifelte Verhandlungen in letzter Minute

Hinter den Kulissen laufen die Drähte heiß. Länder weltweit bemühen sich verzweifelt, noch vor Ablauf der Frist Abkommen zu schließen, die sie vor den drohenden Zollerhöhungen bewahren könnten. US-Beamte hätten signalisiert, dass in den kommenden Tagen eine Flut von Handelsabkommen angekündigt werden könnte. Bislang konnten jedoch nur das Vereinigte Königreich und Vietnam Vereinbarungen mit der Trump-Administration erzielen.

"Sie werden in ihrem Wert zwischen vielleicht 60 oder 70 Prozent Zöllen und 10 und 20 Prozent Zöllen liegen"

Diese Aussage Trumps lässt erahnen, welche wirtschaftlichen Verwerfungen auf die betroffenen Länder zukommen könnten. Besonders brisant: Auch mit China konnte lediglich eine temporäre Senkung der "erschütternd hohen Zölle" vereinbart werden - keine dauerhafte Lösung.

Wirtschaftliche Konsequenzen für Deutschland

Für die deutsche Exportwirtschaft könnten diese Entwicklungen verheerende Folgen haben. Als eine der führenden Exportnationen ist Deutschland besonders anfällig für protektionistische Maßnahmen. Die bereits bestehenden 20-prozentigen Zölle auf EU-Importe könnten sich je nach Trumps Laune noch weiter erhöhen. Dies würde nicht nur deutsche Unternehmen treffen, sondern auch die Verbraucher in den USA, die letztendlich die höheren Preise zahlen müssten.

Die Ironie dabei: Während die Politik in Berlin weiterhin von Klimaneutralität und Energiewende träumt, droht der wichtigste Absatzmarkt für deutsche Produkte wegzubrechen. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz scheint auf diese Herausforderung keine adäquate Antwort zu haben. Stattdessen versenkt man lieber 500 Milliarden Euro in ein "Sondervermögen" für Infrastruktur - Geld, das man nicht hat und das künftige Generationen zurückzahlen müssen.

Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten

In Zeiten solcher handelspolitischer Turbulenzen zeigt sich einmal mehr der Wert von physischen Edelmetallen als Stabilitätsanker. Während Währungen durch Handelskriege unter Druck geraten und Aktienmärkte volatil reagieren, behält Gold seinen intrinsischen Wert. Die Geschichte lehrt uns: In Phasen protektionistischer Politik und wirtschaftlicher Unsicherheit haben sich Edelmetalle stets als verlässliche Wertaufbewahrungsmittel bewährt.

Die Entwicklungen der kommenden Tage werden zeigen, ob die internationale Gemeinschaft noch in der Lage ist, Trump von seinem Kurs abzubringen. Die Wahrscheinlichkeit dafür scheint jedoch gering - zu entschlossen wirkt der US-Präsident in seiner Ankündigung. Für Anleger bedeutet dies: Die Zeiten werden unruhiger, und eine solide Absicherung des Vermögens wird wichtiger denn je.

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