
Trump kündigt Powells Abgang an: Fed-Chef soll in acht Monaten Geschichte sein
Die Attacken aus dem Weißen Haus gegen die amerikanische Notenbank erreichen einen neuen Höhepunkt. US-Präsident Donald Trump hat seinem Unmut über Fed-Chef Jerome Powell erneut Luft gemacht und dessen baldigen Abgang angekündigt. "Ich finde, er hat schlechte Arbeit geleistet, aber er wird ziemlich bald weg sein. In acht Monaten wird er weg sein", polterte Trump vor versammelter Presse im Weißen Haus. Eine bemerkenswerte Zeitangabe, die Fragen aufwirft: Mitte März 2026 wäre demnach Schluss für Powell – zwei Monate vor dem regulären Ende seiner Amtszeit im Mai 2026.
Zinspolitik im Kreuzfeuer präsidialer Kritik
Der Präsident wirft dem Notenbankchef vor, die amerikanische Wirtschaft mit zu hohen Zinsen zu würgen. Die Zinsen sollten seiner Meinung nach drei Prozentpunkte niedriger sein, "vielleicht sogar mehr", ließ Trump bei einem Treffen mit dem philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos Jr. verlauten. Besonders der Wohnungsmarkt leide unter Powells angeblich verfehlter Geldpolitik, obwohl die Wirtschaft stark sei. Eine Einschätzung, die viele Ökonomen so nicht teilen dürften – schließlich kämpft die Fed noch immer gegen hartnäckige Inflationstendenzen.
Finanzminister Scott Bessent sekundierte seinem Chef und forderte, die Fed solle sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Eine durchschaubare Drohgebärde, die zeigt: Die Trump-Administration will die Unabhängigkeit der Notenbank weiter aushöhlen. Dabei ist genau diese Unabhängigkeit das Fundament einer stabilen Währungspolitik – eine Lektion, die Deutschland aus seiner eigenen Geschichte nur zu gut kennt.
Rechtliche Hürden und kreative Umwege
Powell selbst zeigt sich unbeeindruckt von den präsidialen Tiraden. Trotz des permanenten Sperrfeuers aus dem Oval Office hat er wiederholt erklärt, nicht vorzeitig aus dem Amt scheiden zu wollen. Und das aus gutem Grund: Nach US-Recht kann der Präsident den Fed-Chef nicht einfach wegen Meinungsverschiedenheiten über die Zinspolitik feuern. Die Unabhängigkeit der Notenbank ist gesetzlich verankert – ein Schutzwall gegen politische Einflussnahme, den Trump offenbar nur zu gerne niederreißen würde.
Doch die Trump-Administration sucht bereits nach Schlupflöchern. Als möglicher Hebel gilt ein Streit über Kostenüberschreitungen bei der Renovierung des Fed-Hauptsitzes in Washington. Die Regierung wirft der Notenbank Misswirtschaft vor – ein durchsichtiges Manöver, um einen formalen Entlassungsgrund zu konstruieren. Währenddessen läuft laut Finanzminister Bessent bereits die Suche nach einem Nachfolger für Powell. Ein klares Signal an die Finanzmärkte: Die Tage des unbequemen Notenbankchefs sind gezählt.
Märkte in Aufruhr – Vertrauen schwindet
Die erneuten Angriffe erfolgen strategisch günstig vor der nächsten Zinssitzung der Fed Ende des Monats. An den Finanzmärkten wird erwartet, dass die Notenbanker den Leitzins unverändert im Bereich von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen werden. Doch Trumps verbale Salven säen Zweifel an der Stabilität der amerikanischen Geldpolitik. Erst vor wenigen Tagen hatte ein Medienbericht über eine angeblich bevorstehende Entlassung Powells die Märkte in Aufruhr versetzt. Trump dementierte zwar, gab aber gleichzeitig zu, mit Abgeordneten über eine Ablösung gesprochen zu haben.
Diese Unsicherheit ist Gift für die Finanzmärkte. Investoren schätzen Berechenbarkeit und Kontinuität – beides Eigenschaften, die unter Trump zur Mangelware geworden sind. Die Folgen dieser Politik könnten verheerend sein: Ein politisch gesteuerter Fed-Chef würde das Vertrauen in den Dollar als Weltreservewährung nachhaltig beschädigen. In Zeiten geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheit wäre das ein fatales Signal.
Gold als sicherer Hafen in stürmischen Zeiten
Während Trump die Fundamente der amerikanischen Geldpolitik erschüttert, suchen kluge Anleger nach Alternativen. Die politische Instrumentalisierung der Notenbank erinnert fatal an Entwicklungen in anderen Ländern, wo die Unabhängigkeit der Zentralbanken Stück für Stück ausgehöhlt wurde – mit katastrophalen Folgen für Währungsstabilität und Kaufkraft. In solchen Zeiten bewähren sich physische Edelmetalle als krisenfeste Anlage. Gold und Silber kennen keine politischen Launen und sind immun gegen die Einflussnahme machtbesessener Politiker.
Die Geschichte lehrt uns: Wann immer Regierungen versuchen, die Geldpolitik für ihre Zwecke zu missbrauchen, leiden am Ende die Bürger unter Inflation und Währungsverfall. Trumps Frontalangriff auf die Fed-Unabhängigkeit sollte daher als Warnsignal verstanden werden. Wer sein Vermögen schützen will, tut gut daran, nicht allein auf Papierwährungen zu setzen, sondern einen Teil seines Portfolios in handfeste Werte wie Edelmetalle zu investieren.