
Trump eskaliert Frontalangriff auf US-Notenbank: Rauswurf-Forderung gegen Fed-Gouverneurin Cook
Die Attacken des US-Präsidenten Donald Trump gegen die amerikanische Zentralbank erreichen eine neue Eskalationsstufe. Nach monatelanger Kritik an Fed-Chef Jerome Powell forderte Trump nun öffentlich den sofortigen Rücktritt von Notenbankgouverneurin Lisa Cook. "Cook muss zurücktreten, jetzt!!!" polterte der Präsident auf seiner Plattform Truth Social – ein beispielloser Angriff auf die Unabhängigkeit der Zentralbank.
Fragwürdige Hypotheken-Vorwürfe als Druckmittel
Der Zeitpunkt der Attacke ist kein Zufall. Trump teilte einen Bloomberg-Bericht, wonach der Chef der Federal Housing Finance Agency (FHFA), Bill Pulte – ein enger Verbündeter Trumps – in einem Brief an den US-Justizminister eine Untersuchung gegen Cook forderte. Der Vorwurf: Mögliche kriminelle Vergehen im Zusammenhang mit zwei Hypotheken. Beweise? Fehlanzeige. Doch das scheint in Trumps politischem Kampf gegen die Fed keine Rolle zu spielen.
Besonders brisant: Cook ist die erste schwarze Frau im Vorstand der US-Notenbank. Ihre Amtszeit läuft eigentlich bis 2038. Die Trump-Administration habe bereits mehrfach Hypothekenbetrugs-Vorwürfe gegen prominente Demokraten erhoben, die als politische Gegner des Präsidenten gelten, heißt es in Beobachterkreisen. Ein Schelm, wer hier Zusammenhänge vermutet.
Rechtliche Hürden für Trumps Rauswurf-Fantasien
Doch so einfach, wie sich Trump das vorstellt, ist die Sache nicht. Der Supreme Court stellte kürzlich klar: Fed-Beamte können nicht einfach wegen politischer Meinungsverschiedenheiten entlassen werden. Es brauche einen triftigen Grund – sprich: nachgewiesenes Fehlverhalten. Bloße Unterstellungen reichen nicht aus. Die Unabhängigkeit der Notenbank ist ein hohes Gut, das selbst ein Donald Trump nicht so einfach aushebeln kann.
Powell im Dauerfeuer: "Eine Katastrophe"
Cook ist nur das jüngste Opfer in Trumps Feldzug gegen die Fed. Hauptzielscheibe bleibt Jerome Powell, den Trump in einem Social-Media-Post als "Katastrophe" bezeichnete. Der Grund für Trumps Wut: Die Fed hält die Zinsen seiner Meinung nach zu hoch. "Große Zinssenkung" forderte Trump und behauptete dreist, es gebe "keine Inflation" – eine Aussage, die angesichts einer Inflationsrate von 2,7 Prozent im Juli schlicht falsch ist.
Trump argumentierte, die Fed-Politik schade der Immobilienbranche durch erhöhte Hypothekenzinsen. Dass seine eigenen Strafzölle die Inflation anheizen könnten, erwähnte er freilich nicht. Die Fed-Verantwortlichen stehen vor der schwierigen Aufgabe, die Inflation im Zaum zu halten und gleichzeitig den Arbeitsmarkt zu stabilisieren – keine leichte Aufgabe angesichts der wirtschaftspolitischen Kapriolen aus dem Weißen Haus.
Politische Einflussnahme auf die Notenbank: Ein gefährliches Spiel
Was hier geschieht, ist nichts weniger als ein Frontalangriff auf die Unabhängigkeit der Zentralbank. Trump versucht mit allen Mitteln, die Fed zu einer Politik zu zwingen, die seinen kurzfristigen politischen Interessen dient. Früher drohte er Powell sogar mit Entlassung wegen angeblich zu teurer Renovierungsarbeiten am Fed-Hauptquartier – ein absurder Vorwand, von dem er später wieder abrückte.
Cook, die unter Barack Obama im Council of Economic Advisers diente, wurde im Mai 2022 zur Fed-Gouverneurin ernannt und im September 2023 wiederernannt. Powells Amtszeit als Fed-Chef endet im Mai 2026 – bis dahin dürfte Trump noch einige verbale Breitseiten abfeuern.
"Die Unabhängigkeit der Notenbank ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für eine stabile Wirtschaftspolitik. Trumps Attacken gefährden dieses wichtige Prinzip."
Die Frage ist: Wie lange kann die Fed dem politischen Druck noch standhalten? Und was bedeutet es für die Stabilität des Finanzsystems, wenn die Notenbank zum Spielball politischer Interessen wird? In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit wäre eine unabhängige, sachlich agierende Zentralbank wichtiger denn je. Stattdessen erleben wir einen Präsidenten, der die Fed wie eine Abteilung seines Unternehmens behandeln möchte.
Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten
Angesichts dieser politischen Turbulenzen und der Unsicherheit über die künftige Geldpolitik gewinnen physische Edelmetalle wie Gold und Silber als Vermögensschutz an Bedeutung. Während Politiker und Zentralbanker ihre Machtkämpfe austragen, bieten Edelmetalle eine bewährte Absicherung gegen Inflation und politische Risiken – unabhängig davon, wer gerade im Weißen Haus sitzt oder die Fed leitet.