
Strompreis-Schock: Süddeutschland soll für grüne Energie-Träumereien bluten
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz steht vor ihrer ersten großen Bewährungsprobe – und droht bereits zu scheitern. Der Zankapfel: die deutsche Strompreiszone. Was sich nach technokratischem Kleinklein anhört, könnte zur nächsten Zerreißprobe für die ohnehin fragile Regierung werden. Denn während der windreiche Norden von günstigeren Strompreisen träumt, sollen die Industriezentren im Süden die Zeche für die verfehlte Energiepolitik der vergangenen Jahre zahlen.
Die Physik lässt sich nicht überlisten
Das Problem ist so simpel wie unlösbar: Im Norden Deutschlands drehen sich die Windräder munter im Küstenwind und produzieren mehr grünen Strom, als dort verbraucht werden kann. Im industriestarken Süden hingegen übersteigt die Nachfrage das Angebot bei weitem. Die Lösung der EU-Kommission und einiger norddeutscher Ministerpräsidenten klingt bestechend einfach: Weg mit der einheitlichen Strompreiszone! Wer viel verbraucht, soll auch mehr zahlen.
Dass ausgerechnet SPD-Politiker wie Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke diese Forderung unterstützen, zeigt, wie sehr die Energiewende zur regionalen Spaltung des Landes beiträgt. Die Genossen aus dem Norden wittern ihre Chance, auf Kosten des Südens zu profitieren – ein Verrat an der eigenen Klientel in den Industriezentren Baden-Württembergs und Bayerns.
Industriestandort Deutschland vor dem Kollaps
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die deutsche Rohstahlproduktion brach im ersten Halbjahr um knapp 12 Prozent ein. Kerstin Maria Rippel von der Wirtschaftsvereinigung Stahl warnte eindringlich vor dem drohenden Niedergang des Industriestandorts Deutschland. Doch statt auf diese Alarmrufe zu hören, diskutiert die Politik über neue Belastungen für energieintensive Unternehmen.
"Der Produktionseinbruch in unserer Branche zeigt, wie dramatisch es um den Industriestandort Deutschland steht"
Diese Worte sollten eigentlich Warnung genug sein. Doch die grüne Energiewende-Ideologie, die auch unter der neuen Regierung fortgeführt wird, scheint wichtiger als der Erhalt von Arbeitsplätzen und industrieller Wertschöpfung.
Die wahren Profiteure der Energiewende
Während die Industrie ächzt, reiben sich die Betreiber norddeutscher Windparks die Hände. Sie produzieren Strom, den niemand braucht, zu Preisen, die alle zahlen müssen. Das perverse System der deutschen Energiepolitik zeigt sich hier in seiner ganzen Absurdität: Strom wird dort produziert, wo er nicht gebraucht wird, und muss dann unter enormen Kosten und Verlusten dorthin transportiert werden, wo die Nachfrage besteht.
Lion Hirth von der Hertie School bringt es auf den Punkt: Der deutschlandweit einheitliche Strompreis führe zu Entscheidungen, die "in der Physik des Netzes nicht möglich und volkswirtschaftlich unsinnig sind". Doch diese Erkenntnis scheint in Berlin niemanden zu interessieren. Zu groß ist offenbar die Angst vor dem Wählerzorn in Bayern, wo die CSU ihre Pfründe verteidigt.
Die Koalition der Verweigerer
Das Wirtschaftsministerium stellte bereits klar: Man halte am Koalitionsvertrag fest und damit an der einheitlichen Strompreiszone. Eine typische Reaktion der Merz-Regierung, die zwar Veränderung versprochen hatte, aber in alten Mustern verharrt. Die 500 Milliarden Euro Sondervermögen für Infrastruktur werden wohl eher in neue Windräder als in dringend benötigte Stromtrassen fließen.
Besonders pikant: Während Friedrich Merz im Wahlkampf vollmundig versprach, keine neuen Schulden zu machen, plant seine Regierung nun ein gigantisches Ausgabenprogramm, das die Inflation weiter anheizen und kommende Generationen belasten wird. Die Klimaneutralität bis 2045 wurde sogar im Grundgesetz verankert – ein ideologisches Projekt, das jeden wirtschaftlichen Sachverstand vermissen lässt.
Der Preis der grünen Träumerei
Die Befürworter der Strompreiszonenteilung argumentieren mit marktwirtschaftlichen Prinzipien: Angebot und Nachfrage sollten den Preis bestimmen. Doch diese simple Wahrheit passt nicht ins Weltbild einer Politik, die glaubt, mit Subventionen und Umverteilung die Gesetze der Physik und Ökonomie außer Kraft setzen zu können.
Andreas Löschel von der Ruhr-Universität Bochum konstatiert nüchtern: "Physik und Ökonomie passen nicht zusammen." Eine Erkenntnis, die nach Jahren verfehlter Energiepolitik eigentlich niemanden mehr überraschen sollte. Doch statt die notwendigen Konsequenzen zu ziehen, hält man an einem System fest, das weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll ist.
Die Alternative: Zurück zur Vernunft
Was Deutschland braucht, ist keine weitere Verteuerung des Stroms im Süden, sondern eine grundlegende Neuausrichtung der Energiepolitik. Statt auf wetterabhängige Energiequellen zu setzen, die ohne massive Subventionen nicht überlebensfähig wären, sollte über eine Renaissance der Kernenergie nachgedacht werden. Moderne Reaktoren könnten verlässlich und CO2-arm Strom produzieren – und zwar dort, wo er gebraucht wird.
Doch diese Option ist in Deutschland tabu. Lieber zerstört man die industrielle Basis des Landes, als ideologische Dogmen zu hinterfragen. Die Rechnung werden am Ende die Bürger und Unternehmen zahlen – in Form höherer Strompreise, verlorener Arbeitsplätze und einer weiter schwächelnden Wirtschaft.
Die Diskussion um die Strompreiszonen ist nur ein Symptom einer viel tieferen Krise: Deutschland hat sich in eine energiepolitische Sackgasse manövriert, aus der es unter der aktuellen politischen Führung keinen Ausweg zu geben scheint. Während andere Länder pragmatisch auf einen Energiemix setzen, der Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit gewährleistet, verharrt Deutschland in grünen Träumereien – und die Zeche zahlen am Ende wir alle.