
Putin plant globales Zentrum zur Förderung der russischen Sprache – Ein Schachzug im Kulturkampf?
Während Deutschland seine eigene Sprache durch Gender-Sternchen und anglizistische Wortungetüme verhunzt, geht Russland in die Offensive: Präsident Wladimir Putin kündigte die Gründung eines zentralisierten Zentrums zur weltweiten Förderung der russischen Sprache an. Ein Vorhaben, das in Zeiten geopolitischer Spannungen durchaus als kulturpolitischer Machtanspruch verstanden werden könnte.
Sprache als Machtinstrument
Die Initiative kam vom Direktor des staatlichen Puschkin-Instituts für russische Sprache, Nikita Gusev, während einer Sitzung des Staatsrats zur Sprachförderung. Putin zeigte sich begeistert: "Es ist ein guter Vorschlag. Ich denke, er muss unbedingt in Betracht gezogen werden", erklärte der Präsident, der die Videokonferenz persönlich leitete.
Was auf den ersten Blick wie harmlose Kulturpolitik aussieht, offenbart bei genauerer Betrachtung eine durchdachte Strategie. Während westliche Nationen ihre kulturelle Identität auf dem Altar der politischen Korrektheit opfern, baut Russland systematisch seinen kulturellen Einfluss aus. Putin betonte, man müsse "fleißig daran arbeiten, die Position der russischen Sprache zu stärken und Russlands Bedeutung im globalen Kulturraum zu erhöhen".
255 Millionen Sprecher weltweit
Die Zahlen sprechen für sich: Nach Angaben des Puschkin-Instituts war Russisch 2014 die neuntmeist gesprochene Sprache der Welt mit über 255 Millionen Sprechern. Diese beeindruckende Reichweite soll nun durch eine zentrale Organisation noch effizienter genutzt werden. Bisher liefen die Fördermaßnahmen über verschiedene Kanäle – ein Zustand, den Putin beenden möchte.
"Wir müssen fleißig daran arbeiten, die Position der russischen Sprache zu stärken und Russlands Bedeutung im globalen Kulturraum zu erhöhen"
Der Zeitpunkt ist kein Zufall
Die Ankündigung erfolgte am Vorabend des russischen Sprachtages, der jährlich am 6. Juni – dem Geburtstag des Nationaldichters Alexander Puschkin – begangen wird. Puschkin gilt als Begründer der modernen russischen Literatur und verkörpert das kulturelle Selbstbewusstsein Russlands. Putin nutzte diese symbolträchtige Gelegenheit, um die Bedeutung großer russischer Schriftsteller für die Sprachförderung zu unterstreichen.
Während in deutschen Schulen Goethe und Schiller zunehmend durch "zeitgemäße" Texte ersetzt werden, die vor allem politisch korrekte Botschaften transportieren sollen, setzt Russland auf seine klassische Literatur als Exportschlager. Ein Ansatz, der in seiner Traditionsbewusstheit geradezu erfrischend wirkt.
Kulturkampf mit anderen Mitteln?
In Zeiten, in denen die EU-Parlamentarier ihre Kollegen für das Sprechen der russischen Sprache aus dem Saal werfen, erhält Putins Initiative eine besondere Brisanz. Es scheint, als wolle Russland dem westlichen Cancel-Culture-Wahn eine eigene kulturelle Offensive entgegensetzen. Während hierzulande die Sprachpolizei darüber wacht, dass niemand das falsche Pronomen verwendet, plant Moskau die systematische Verbreitung seiner Sprache und Kultur.
Die Ironie der Geschichte: Während Deutschland seine kulturelle Identität in einem Meer aus Gendersternchen und Sprachvorschriften ertränkt, nutzt Russland die Macht der Sprache als geopolitisches Instrument. Ein Lehrstück darüber, wie man kulturelle Soft Power aufbaut, statt sie zu zerstören.
Was bedeutet das für Deutschland?
Die deutsche Politik täte gut daran, aus diesem Beispiel zu lernen. Statt die eigene Sprache durch ideologische Experimente zu verunstalten, sollte man sich auf die Stärken der deutschen Kultur besinnen. Doch von einer Ampelregierung, die mehr mit Symbolpolitik als mit echter Kulturförderung beschäftigt ist, dürfte wenig zu erwarten sein.
Putins Initiative zeigt einmal mehr: Während der Westen in endlosen Debatten über Pronomen und Geschlechteridentitäten versinkt, handeln andere Nationen strategisch und langfristig. Die Gründung eines globalen Zentrums zur Sprachförderung mag harmlos klingen – doch in Wahrheit handelt es sich um einen geschickten Schachzug im globalen Kampf um kulturelle Hegemonie.