Kettner Edelmetalle
04.09.2025
07:57 Uhr

Porsche-Absturz aus dem DAX: Symbol für Deutschlands industriellen Niedergang

Der Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche AG verlässt nach nicht einmal drei Jahren den deutschen Leitindex DAX. Was beim Börsengang im September 2022 noch als Erfolgsgeschichte gefeiert wurde, entpuppt sich nun als bittere Realität der deutschen Wirtschaftsmisere. Der Abstieg in den MDAX sei lediglich technischen Faktoren geschuldet, behauptet Porsche-Chef Oliver Blume. Doch die Wahrheit dürfte unbequemer sein.

Vom Höhenflug zum Sturzflug

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Startete die Porsche-Aktie beim Börsengang noch mit 82,50 Euro und kletterte zwischenzeitlich auf fast 120 Euro, dümpelt sie heute bei mageren 45 Euro herum. Ein Wertverlust von über 60 Prozent vom Höchststand – das ist keine technische Korrektur mehr, sondern ein Alarmsignal für die gesamte deutsche Automobilindustrie.

Blume versucht die Situation schönzureden und verweist auf den geringen Streubesitz von nur zwölf Prozent. Man wolle "baldmöglichst" in den DAX zurückkehren, versichert er. Doch diese Beschwichtigungsrhetorik erinnert fatal an die Durchhalteparolen anderer deutscher Industrieunternehmen, bevor sie in der Bedeutungslosigkeit versanken.

Die Doppelrolle als Symptom

Besonders pikant: Blume führt gleichzeitig den Mutterkonzern Volkswagen und die Tochter Porsche. Diese Doppelrolle sei "nicht auf Dauer ausgelegt", räumt er selbst ein. Doch warum hält er dann daran fest? Die Antwort dürfte in der verzweifelten Lage beider Unternehmen liegen. Während VW mit Werksschließungen und Massenentlassungen kämpft, verliert Porsche seinen Glanz als Premiummarke.

"Wenn wir die Gesamtmarktkapitalisierung und die Strahlkraft der Marke Porsche betrachten, zählen wir weiterhin zu den großen börsennotierten Unternehmen in Deutschland"

Diese Aussage Blumes klingt wie das Pfeifen im dunklen Wald. Die Realität sieht anders aus: Die deutsche Automobilindustrie, einst Stolz und Motor unserer Wirtschaft, verliert dramatisch an Bedeutung. Das Gewicht der Autobranche im DAX ist binnen zehn Jahren deutlich geschrumpft.

Sartorius – vom Corona-Gewinner zum Verlierer

Nicht nur Porsche muss den DAX verlassen. Auch der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius steigt ab. Das Göttinger Unternehmen profitierte während der Corona-Pandemie massiv von der Nachfrage nach Impfstoff-Produktionsanlagen. Doch nach dem Abflauen des künstlich erzeugten Booms folgte der Absturz. Die Aktie hat sich binnen drei Jahren halbiert.

Hier zeigt sich exemplarisch, wie fragil die vermeintlichen Erfolgsgeschichten der deutschen Wirtschaft geworden sind. Statt auf nachhaltige Geschäftsmodelle zu setzen, wurde auf kurzfristige Gewinne spekuliert.

Die wahren Gewinner: Scout24 und Gea

Während traditionelle Industrieunternehmen straucheln, steigen mit Scout24 und Gea zwei Unternehmen in den DAX auf, die symptomatisch für die Transformation – oder sollte man sagen: den Niedergang – der deutschen Wirtschaft stehen. Scout24 betreibt Immobilienplattformen in einem überhitzten Markt, während Gea als Anlagenbauer von der globalen Nachfrage profitiert.

Die Botschaft ist klar: Deutschland verliert seine industrielle Basis. Statt Ingenieurskunst und Premiumprodukte dominieren zunehmend Dienstleister und Zwischenhändler das Bild.

Ein Weckruf für die Politik

Der Abstieg von Porsche aus dem DAX sollte ein Weckruf für die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz sein. Doch statt die Rahmenbedingungen für die Industrie zu verbessern, plant man ein 500 Milliarden Euro schweres Sondervermögen für Infrastruktur und hat die Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz verankert. Diese Politik wird die Inflation weiter anheizen und kommende Generationen mit Schulden belasten – trotz Merz' Versprechen, keine neuen Schulden zu machen.

Die deutsche Wirtschaft braucht keine ideologiegetriebenen Experimente, sondern eine Rückbesinnung auf ihre Stärken: Qualität, Innovation und unternehmerische Freiheit. Der Porsche-Abstieg ist mehr als nur eine Indexanpassung – er ist ein Symbol für den schleichenden Niedergang unserer einst stolzen Industrienation.

Fazit: Während Blume von einer baldigen Rückkehr in den DAX träumt, sollten kluge Anleger die Zeichen der Zeit erkennen. In unsicheren Zeiten wie diesen bieten physische Edelmetalle wie Gold und Silber einen bewährten Schutz vor Wertverlust und Inflation. Sie sind die wahren Stabilitätsanker in einem zunehmend volatilen Wirtschaftsumfeld.

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