
Politisches Erdbeben in Rumänien: EU-Kritiker stehen vor historischem Machtwechsel
Ein politischer Umsturz bahnt sich in Rumänien an, der die gesamte EU-Politik erschüttern könnte. Mit einem überwältigenden Wahlergebnis von knapp 41 Prozent im ersten Durchgang der Präsidentschaftswahlen hat George Simion, der Vertreter des EU-kritischen Lagers, einen sensationellen Erfolg errungen. Der EU-freundliche Kandidat und Bukarester Bürgermeister Nicușor Dan musste sich mit bescheidenen 21 Prozent zufriedengeben.
Regierungskrise als Chance für fundamentalen Kurswechsel
Die politischen Erschütterungen in Bukarest haben bereits erste personelle Konsequenzen nach sich gezogen. Der amtierende Premierminister Marcel Ciolacu, ein Sozialdemokrat und treuer EU-Verfechter, hat seinen Rücktritt erklärt. Seine Partei PSD verlässt zudem die Regierungskoalition - ein deutliches Zeichen für den bröckelnden Einfluss der EU-freundlichen Kräfte im Land.
Neue Achse der EU-Kritiker nimmt Gestalt an
Mit Simion könnte sich eine neue Allianz der EU-skeptischen Staaten formieren. An der Seite von Viktor Orban und Robert Fico würde er im EU-Rat eine starke Opposition gegen die von Brüssel diktierten Maßnahmen bilden. Für eine Sperrminorität im Rat fehlt dann nur noch ein weiterer Verbündeter - eine Konstellation, die der EU-Kommission schlaflose Nächte bereiten dürfte.
Revolutionäre Umwälzungen in Sicht
Die Chancen für einen radikalen Politikwechsel stehen besser denn je. Durch den Zusammenbruch der bisherigen Regierungskoalition rücken Neuwahlen in greifbare Nähe. Simion, der als Vorsitzender der AUR-Partei bereits über politische Erfahrung verfügt, könnte dann seine Vision eines souveräneren Rumäniens umsetzen.
Zwischen Tradition und Moderne
Anders als sein Vorgänger setzt Simion auf einen gemäßigteren Kurs. Während er sich klar gegen die Ukraine-Hilfen positioniert, vermeidet er radikale Forderungen wie einen EU-Austritt. Stattdessen strebt er eine Politik der nationalen Souveränität an, die Rumäniens Interessen in den Mittelpunkt stellt.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob dieser historische Umbruch tatsächlich gelingt. Eines steht jedoch bereits fest: Die EU muss sich auf einen weiteren unbequemen Partner im Osten einstellen, der die bisherige Politik nicht mehr widerspruchslos hinnehmen wird.
Die politische Landschaft Europas steht vor tektonischen Verschiebungen. Der Aufstieg EU-kritischer Kräfte in Rumänien könnte der Anfang einer neuen Ära sein, in der nationale Souveränität wieder mehr Gewicht bekommt als die Vorgaben aus Brüssel.