NATO-Aufrüstung: Litauen fordert drastische Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 7 Prozent
In Zeiten wachsender geopolitischer Spannungen fordert der ehemalige litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis eine massive Aufstockung der Verteidigungsausgaben der NATO-Mitgliedsstaaten. Das bisherige Zwei-Prozent-Ziel sei bei weitem nicht mehr ausreichend - stattdessen müssten die Bündnispartner künftig sieben Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung aufwenden.
Dramatische Unterlegenheit des Westens
Die aktuelle Situation offenbart eine erschreckende militärische Schwäche Europas gegenüber Russland. Während die europäischen Staaten ein ganzes Jahr benötigen, um die Munitionsmenge zu produzieren, die Russland in nur einem Monat herstellt, verschläft der Westen die dringend notwendige Aufrüstung. Für Deutschland würde eine Erhöhung auf sieben Prozent Verteidigungsausgaben von rund 300 Milliarden Euro bedeuten - eine gewaltige Summe, die jedoch angesichts der russischen Bedrohung alternativlos erscheint.
Historischer Vergleich macht Defizite deutlich
Besonders alarmierend ist der Vergleich mit der Zeit des Kalten Krieges: Damals sicherten 400.000 NATO-Soldaten die Außengrenzen des Bündnisses. Heute liegt diese Zahl deutlich darunter - ein fataler Fehler angesichts der aggressiven russischen Aufrüstungspolitik.
Die NATO-Partner brauchen einen neuen Standard jenseits der jetzigen zwei Prozent. Ich plädiere für sieben Prozent.
Gefährliche Verzögerungstaktik der europäischen Politik
Während sich die politischen Diskussionen in Europa auf ferne Zukunftsszenarien in den Jahren 2040 oder 2050 konzentrieren, baut Russland bereits heute seine militärischen Kapazitäten massiv aus. Diese realitätsferne Herangehensweise der europäischen Politik könnte sich als verhängnisvoller Fehler erweisen.
Dringender Handlungsbedarf
Die Forderung nach deutlich höheren Verteidigungsausgaben kommt zu einer Zeit, in der viele europäische Staaten mit wirtschaftlichen Herausforderungen kämpfen. Dennoch wäre es fatal, die Verteidigung Europas aus rein finanziellen Erwägungen zu vernachlässigen. Während die Politik sich in ideologischen Debatten über Gender-Sternchen und Klimaaktivismus verliert, wächst die reale Bedrohung an Europas Grenzen stetig weiter.
Die dramatische Situation erfordert ein radikales Umdenken in der europäischen Verteidigungspolitik. Die von Landsbergis geforderten sieben Prozent mögen auf den ersten Blick utopisch erscheinen - angesichts der russischen Aufrüstung könnte dies jedoch der Mindestbetrag sein, den Europa investieren muss, um seine Sicherheit auch in Zukunft gewährleisten zu können.