Kettner Edelmetalle
05.06.2025
11:52 Uhr

NATO-Aufrüstung: Europas teurer Tribut an Amerikas Sicherheitsgarantie

Die NATO-Verteidigungsminister haben in Brüssel ein Aufrüstungsprogramm historischen Ausmaßes beschlossen – das größte seit den düsteren Tagen des Kalten Krieges. Während Generalsekretär Mark Rutte von einem "historischen" Moment spricht, dürfte vielen deutschen Steuerzahlern eher das Portemonnaie schmerzen. Denn was hier als notwendige Reaktion auf die russische Bedrohung verkauft wird, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als milliardenschwere Rechnung, die vor allem die europäischen Verbündeten zu begleichen haben.

Geheime Ziele, offene Rechnungen

Die konkreten Planungsziele des Aufrüstungsprogramms bleiben streng geheim – angeblich, um Russland zu einem "unberechenbaren Gegner" zu machen. Nach Informationen der dpa sollen die militärischen Fähigkeitsvorgaben jedoch um satte 30 Prozent erhöht worden sein. Was das bedeutet? Allein die Bundeswehr bräuchte laut Verteidigungsminister Boris Pistorius bis zu 60.000 zusätzliche Soldaten. In einem Land, das bereits jetzt händeringend nach Fachkräften sucht und dessen Jugend lieber für das Klima demonstriert als Wehrdienst zu leisten, klingt das wie ein schlechter Scherz.

Besonders pikant: Die bisher geltenden Ziele sind noch nicht einmal ansatzweise erreicht. Ranghohe Militärs sprechen von einer Lücke von 30 Prozent bei den aktuellen Vorgaben. Nun sollen diese Ziele noch einmal drastisch erhöht werden – ein Unterfangen, das an die Quadratur des Kreises erinnert.

Trumps Fünf-Prozent-Forderung wird Realität

Der neue US-Verteidigungsminister Pete Hegseth ließ in Brüssel keinen Zweifel daran, wohin die Reise geht: Die NATO-Staaten näherten sich einem "Konsens für eine Verpflichtung zu fünf Prozent". Diese astronomische Zahl hatte Donald Trump ins Spiel gebracht – und wie so oft bei transatlantischen Forderungen werden die Europäer am Ende zahlen müssen.

Für Deutschland bedeutet das: Von derzeit 2,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts soll der Verteidigungshaushalt innerhalb von fünf bis sieben Jahren auf 3,5 Prozent steigen. Jeder zusätzliche Prozentpunkt kostet laut dem designierten Kanzler Friedrich Merz etwa 45 Milliarden Euro. Bei einer Steigerung auf fünf Prozent reden wir also von zusätzlichen 130 Milliarden Euro – pro Jahr!

Wer profitiert wirklich?

Während deutsche Rentner mit Minimalerhöhungen abgespeist werden und die Infrastruktur verfällt, sollen also Milliarden in Rüstungsprojekte fließen. Die Prioritäten liegen dabei auf "weitreichenden Waffensystemen, Luftverteidigung und mobilen Landstreitkräften" – allesamt Bereiche, in denen amerikanische Rüstungskonzerne bestens aufgestellt sind.

Hegseth kündigte zudem eine "Überprüfung der US-Truppenstationierung" an. Im Klartext: Die Amerikaner werden ihre Präsenz in Europa neu bewerten und möglicherweise reduzieren, während die Europäer gleichzeitig massiv aufrüsten sollen. Ein Schelm, wer dabei an ein lukratives Geschäftsmodell für die US-Rüstungsindustrie denkt.

Die unbequeme Wahrheit über Deutschlands Verteidigungsfähigkeit

Die Realität ist ernüchternd: Deutschland ist militärisch in einem desolaten Zustand. Jahrzehntelange Sparmaßnahmen, ideologisch motivierte Abrüstung und eine Politik, die lieber auf "Soft Power" als auf harte Verteidigungsfähigkeit setzte, haben ihre Spuren hinterlassen. Nun soll innerhalb weniger Jahre aufgeholt werden, was über Jahrzehnte versäumt wurde – und das in einer Zeit, in der die Ampelregierung das Land wirtschaftlich an die Wand gefahren hat.

Die Forderung nach 60.000 zusätzlichen Soldaten wirkt dabei besonders weltfremd. In einer Gesellschaft, die das Militär jahrzehntelang als notwendiges Übel betrachtete und in der junge Menschen lieber für Klimaschutz als für Landesverteidigung auf die Straße gehen, wird die Rekrutierung zur Herkulesaufgabe.

Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten

Angesichts dieser gewaltigen finanziellen Herausforderungen und der damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheiten gewinnen physische Edelmetalle als Vermögensschutz an Bedeutung. Während Regierungen Billionen für Rüstung ausgeben und die Verschuldung explodiert, bieten Gold und Silber einen bewährten Schutz vor Inflation und Währungsturbulenzen. In Zeiten geopolitischer Spannungen und massiver Staatsausgaben haben sich Edelmetalle historisch als krisenfeste Anlage bewährt – eine Überlegung, die angesichts der bevorstehenden Rüstungsausgaben durchaus ihre Berechtigung hat.

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