Kettner Edelmetalle
04.09.2025
08:40 Uhr

Mysteriöse Todesfälle erschüttern NRW-Kommunalwahl: Wenn Behörden von "Normalität" sprechen

Was läuft eigentlich in diesem Land noch normal ab? Während sich die Bürger Nordrhein-Westfalens auf die Kommunalwahlen am 14. September vorbereiten, häufen sich beunruhigende Meldungen über verstorbene Kandidaten. Die Landeswahlleiterin spricht von 16 Todesfällen – und betont eilfertig, dies sei "nicht signifikant" mehr als sonst. Eine bemerkenswerte Wortwahl angesichts der Tatsache, dass fast die Hälfte der Verstorbenen einer einzigen Partei angehörte: der AfD.

Wenn Zahlen plötzlich keine Rolle mehr spielen

Sieben von sechzehn verstorbenen Kandidaten gehörten der Alternative für Deutschland an. Das entspricht einer Quote von über 40 Prozent. Bei allen anderen Parteien zusammen verteilen sich die restlichen neun Todesfälle. Doch die Behörden winken ab: Alles normal, nichts zu sehen hier. Man fragt sich unweigerlich: Würde die gleiche Gelassenheit herrschen, wenn die Verstorbenen anderen politischen Lagern angehört hätten?

Die reflexartige Beschwichtigung der Landeswahlleiterin wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Warum diese vorauseilende Entwarnung? Warum der Hinweis auf fehlende "Signifikanz", bevor überhaupt jemand danach gefragt hat? In einem funktionierenden Rechtsstaat würde man erwarten, dass solche Häufungen zumindest gründlich untersucht werden – stattdessen erleben wir eine Mischung aus bürokratischer Kälte und politischer Ignoranz.

Das Schweigen der Lämmer

Besonders pikant: Es existiert keine Meldepflicht für solche Todesfälle. Die Behörden erfahren davon nur zufällig oder durch "eigeninitiative Sichtung von Veröffentlichungen". In welchem Jahrhundert leben wir eigentlich? In Zeiten, in denen jeder Parkverstoß penibel dokumentiert wird, gibt es für verstorbene Wahlkandidaten keine systematische Erfassung?

Diese administrative Nachlässigkeit ist kein Zufall, sondern System. Je weniger man weiß, desto weniger muss man erklären. Je schlechter die Datenlage, desto einfacher lässt sich von "Normalität" sprechen. Es ist die perfekte Strategie für eine politische Klasse, die unangenehme Wahrheiten lieber unter den Teppich kehrt, als sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

Die Macht der Verharmlosung

Die Polizei habe in vier Fällen "unnatürliche Todesursachen" ausgeschlossen, heißt es beruhigend. Und die anderen zwölf Fälle? Darüber schweigt man sich aus. Diese selektive Informationspolitik kennen wir zur Genüge: Bei Messerattacken wird die Herkunft der Täter verschwiegen, bei Gruppenvergewaltigungen spricht man von "Männergruppen", und bei gehäuften Todesfällen von Oppositionskandidaten ist plötzlich alles "nicht signifikant".

Die Parallelen zu anderen "Einzelfällen" in diesem Land sind unübersehbar. Ob explodierende Kriminalitätsstatistiken, zusammenbrechende Infrastruktur oder eben mysteriöse Todesfälle – die Reaktion der Verantwortlichen folgt immer dem gleichen Muster: Erst ignorieren, dann verharmlosen, schließlich als Normalität verkaufen.

Ein Land im freien Fall

Was wir hier erleben, ist symptomatisch für den Zustand unserer Demokratie. Ein Land, in dem die Sicherheit von Wahlkandidaten nicht mehr gewährleistet werden kann, in dem Behörden reflexartig abwiegeln statt aufzuklären, in dem kritische Fragen als "Verschwörungstheorien" abgetan werden – ein solches Land hat ein ernsthaftes Problem.

Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hatte versprochen, vieles anders zu machen. Doch die alten Reflexe der Macht sind geblieben: Probleme werden kleingeredet, Kritiker mundtot gemacht, unbequeme Wahrheiten unter Aktenbergen begraben. Der Bürger soll gefälligst das Maul halten und brav sein Kreuzchen machen – sofern er bis zum Wahltag überlebt.

Zeit für echte Antworten

Es ist höchste Zeit, dass die Verantwortlichen ihrer Pflicht nachkommen. Jeder einzelne Todesfall eines Wahlkandidaten muss lückenlos aufgeklärt werden. Eine transparente Statistik muss her, die nicht nur die absoluten Zahlen, sondern auch die Verteilung nach Parteien und Todesursachen offenlegt. Und vor allem: Die reflexartige Verharmlosung muss aufhören.

Die Bürger dieses Landes haben ein Recht auf die Wahrheit – auch wenn sie unbequem ist. Sie haben ein Recht darauf zu erfahren, ob ihre demokratischen Vertreter in Sicherheit sind oder nicht. Und sie haben vor allem ein Recht darauf, dass ihre berechtigten Sorgen ernst genommen werden, statt mit bürokratischen Floskeln abgespeist zu werden.

Wenn selbst der Tod von Wahlkandidaten nur noch ein Achselzucken hervorruft, dann hat dieses Land ein Problem, das weit über einzelne Todesfälle hinausgeht. Es ist das Problem einer politischen Elite, die den Kontakt zur Realität verloren hat – und eines Systems, das lieber wegschaut als hinzusehen. Die Kommunalwahl in NRW wird zeigen, ob die Bürger bereit sind, diesem Treiben noch länger zuzuschauen.

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