
Kirchentag verkommt zur Bühne linksgrüner Ideologie
Der 39. Evangelische Kirchentag in Hannover offenbart einmal mehr die zunehmende Entfremdung der evangelischen Kirche von ihrer eigentlichen Bestimmung. Statt sich auf christliche Werte und die Verkündigung des Evangeliums zu konzentrieren, dominieren gesellschaftspolitische Modethemen das Programm.
Zwischen Klimakrise und Genderideologie
Mit Veranstaltungen wie "Queer in der Klimakrise" und Workshops zum "Empowerment für BIPoC/PoC-Kinder" zeigt sich deutlich, wohin die Reise geht. Die evangelische Kirche scheint sich mehr und mehr von ihrer Kernaufgabe zu entfernen und stattdessen als Plattform für linkspolitische Agenden zu fungieren. Selbst Ex-Kanzlerin Angela Merkel nutzte ihre Bibelarbeit vorrangig dazu, über Klimaneutralität und Nachhaltigkeit zu referieren.
Fragwürdige Ausgrenzung statt christlicher Nächstenliebe
Besonders kritisch zu sehen ist ein Workshop, der sich "ausschließlich an Black, Indigenous und Kinder of Color" richtet. Eine derartige Segregation steht im krassen Widerspruch zur christlichen Botschaft der Nächstenliebe und Einheit aller Menschen vor Gott. Die Veranstalter waren nicht einmal bereit, die genaue Zielgruppe zu definieren oder sich den kritischen Fragen zu stellen.
Politik statt Glauben
Die neue CDU-Bundestagspräsidentin Julia Klöckner trifft den Nagel auf den Kopf, wenn sie den Kirchen vorwirft, sich zunehmend wie eine NGO zu verhalten. Statt geistlicher Orientierung dominieren zeitgeistige Themen wie Gender, Klima und Diversität. Ein junger Student verkündet gar, das Tempolimit sei "christlich geboten" - eine Aussage, die die Verwirrung der Werte exemplarisch aufzeigt.
Selbstüberhöhung statt Demut
Die Teilnehmer sprechen permanent von "multiplen Krisen" und überhöhen dabei die Bedeutung der Gegenwart in einer fast schon grotesken Weise. Vergessen werden dabei die wahrhaft existenziellen Krisen der Vergangenheit wie der Dreißigjährige Krieg oder die verheerenden Hungersnöte des 19. Jahrhunderts.
Ein Lichtblick in der Dreifaltigkeitskirche
Immerhin gibt es auch noch Momente echter christlicher Spiritualität: In der Dreifaltigkeitskirche sorgen traditionelle Kirchenmusik und jahrhundertealte Architektur für jene Atmosphäre, die man von einem Kirchentag eigentlich erwarten würde. Doch diese Momente bleiben die Ausnahme in einem von politischer Agenda geprägten Programm.
Die evangelische Kirche täte gut daran, sich wieder auf ihre eigentlichen Aufgaben zu besinnen: die Verkündigung des Evangeliums und die seelsorgerische Betreuung ihrer Gemeinden. Die zunehmende Politisierung und der Aktivismus drohen die Institution ihrer Glaubwürdigkeit zu berauben und entfremden sie zusehends von der Mitte der Gesellschaft.