Kettner Edelmetalle
29.08.2025
08:43 Uhr

Goldpreis vor Rekordmarke: Trumps Fed-Attacke befeuert Edelmetall-Rally

Der Goldpreis steht kurz vor einem historischen Durchbruch. Mit 3.415 US-Dollar pro Unze kratzt das Edelmetall am Allzeithoch – und das aus gutem Grund. Während die Märkte gebannt auf die neuesten US-Inflationsdaten starren, entfaltet sich in Washington ein Machtkampf, der die Grundfesten des amerikanischen Finanzsystems erschüttert. Donald Trumps frontaler Angriff auf die Federal Reserve könnte genau der Katalysator sein, den Gold für den finalen Sprung über die magische Marke braucht.

Die Fed im Würgegriff der Politik

Was sich derzeit zwischen dem Weißen Haus und der amerikanischen Notenbank abspielt, hätte vor wenigen Jahren noch als undenkbar gegolten. Präsident Trump hat angekündigt, Fed-Gouverneurin Lisa Cook aus dem Amt zu entfernen – ein beispielloser Eingriff in die Unabhängigkeit der Zentralbank. Cook wehrt sich mit einer Klage gegen ihre drohende Absetzung. Der Vorwurf: angeblich falsche Angaben in Hypothekenanträgen. Doch wer genauer hinschaut, erkennt das wahre Motiv: Trump will die Kontrolle über die Geldpolitik.

Diese Entwicklung sollte jeden aufhorchen lassen, der sein Vermögen in Papierwährungen hält. Eine politisierte Notenbank ist der erste Schritt in Richtung monetärer Willkür. Wenn Politiker bestimmen, wo die Zinsen stehen und wie viel Geld gedruckt wird, ist die Inflation nur noch eine Frage der Zeit. Gold profitiert von genau dieser Unsicherheit – es ist die ultimative Versicherung gegen politische Übergriffe auf unser Geldsystem.

Inflationsdaten als Zünglein an der Waage

Die Märkte warten gespannt auf die PCE-Kerninflation, die laut Analystenschätzungen von 2,8 auf 2,9 Prozent steigen könnte. Ein scheinbar kleiner Anstieg, der jedoch große Wellen schlagen dürfte. Denn jeder Zehntelprozentpunkt mehr Inflation schränkt den Spielraum der Fed für Zinssenkungen ein. Gleichzeitig erhöht sich der politische Druck aus dem Weißen Haus.

Fed-Gouverneur Christopher Waller, ein heißer Kandidat für die Powell-Nachfolge, hat bereits eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im September signalisiert. Die Swap-Märkte preisen diese mit 85-prozentiger Wahrscheinlichkeit ein. Doch was danach kommt, steht in den Sternen. Trumps Zollpolitik – 20 Prozent auf EU-Importe, 34 Prozent auf China – wird die Inflation weiter anheizen. Ein Teufelskreis, aus dem es für Papierwährungen kein Entrinnen gibt.

Die neue Weltordnung der Edelmetalle

Während sich die traditionellen Finanzmärkte in einem Minenfeld aus politischen Eingriffen und inflationären Tendenzen bewegen, zeigt Gold seine wahre Stärke. Der Wochengewinn von 1,3 Prozent mag bescheiden klingen, doch er fügt sich in ein größeres Bild ein. Zentralbanken weltweit diversifizieren weg vom US-Dollar, börsengehandelte Goldfonds verzeichnen massive Zuflüsse, und die geopolitischen Spannungen – von der Ukraine bis zum eskalierenden Nahost-Konflikt – treiben Anleger in sichere Häfen.

Besonders bemerkenswert: Selbst bei stabilen Dollarkursen hält Gold sein hohes Niveau. Das zeigt, dass die Nachfrage fundamental getrieben ist und nicht nur von Währungsschwankungen abhängt. Silber bleibt ebenfalls stabil, während die Industriemetalle Platin und Palladium leicht nachgeben – ein weiteres Indiz dafür, dass Anleger gezielt auf monetäre Edelmetalle setzen.

Was bedeutet das für deutsche Anleger?

Die Entwicklungen in den USA mögen weit weg erscheinen, doch ihre Auswirkungen werden auch hierzulande zu spüren sein. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hat trotz gegenteiliger Versprechen ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen aufgelegt. Die Schuldenlast wird auf Generationen verteilt, die Inflation wird weiter steigen. In diesem Umfeld sind physische Edelmetalle nicht nur eine Option – sie sind eine Notwendigkeit für jeden, der sein Vermögen schützen will.

Der Goldpreis mag auf hohem Niveau notieren, doch die fundamentalen Treiber sprechen für weitere Anstiege. Wenn Trump tatsächlich die Kontrolle über die Fed übernimmt und die Druckerpresse anwirft, wie manche Beobachter vermuten, könnte ein Goldpreis von 5.000 Dollar keine Utopie mehr sein. Die Alternative? Zusehen, wie Papiervermögen durch Inflation und politische Willkür entwertet werden.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen. Physische Edelmetalle können als Beimischung in einem breit gestreuten Portfolio zur Vermögenssicherung beitragen.

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