
Goldpreis unter Druck: Handelsgespräche zwischen USA und China werfen ihre Schatten voraus
Die Rallye am Goldmarkt könnte schon bald ein jähes Ende finden. Der sichere Hafen Gold, der in den vergangenen Wochen massiv von den geopolitischen Spannungen profitierte, steht vor einem entscheidenden Wochenende. Der Grund: Die beiden Wirtschaftsgiganten USA und China wollen sich erstmals seit der Verhängung drastischer gegenseitiger Strafzölle in der Schweiz zu Handelsgesprächen treffen.
Deeskalation im Handelsstreit in Sicht?
Die Ankündigung des Treffens zwischen dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer, Finanzminister Scott Bessent und dem chinesischen Vizepremier He Lifeng ließ den Goldpreis bereits in der Nacht um 49 Dollar auf 3.385 Dollar einbrechen. Die Hoffnung auf eine mögliche Entspannung im Handelskonflikt könnte Anleger dazu bewegen, sich von ihren Gold-Positionen zu trennen und wieder verstärkt in risikoreichere Assets wie Aktien zu investieren.
Geopolitische Spannungen treten in den Hintergrund
Bemerkenswert ist, dass selbst die jüngste Eskalation zwischen den Atommächten Indien und Pakistan den Goldpreis nicht nachhaltig stützen konnte. Obwohl Indien Militärschläge gegen Pakistan durchführte und Islamabad von einer "Kriegshandlung" spricht, scheint die Aussicht auf eine mögliche Entspannung im globalen Handelskrieg die geopolitischen Risiken in den Schatten zu stellen.
Fed-Entscheidung als weiterer Einflussfaktor
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Goldpreisentwicklung ist die heute anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve. Trotz des anhaltenden Drucks von Präsident Trump wird erwartet, dass die Fed an ihrer aktuellen Geldpolitik festhält. Die Notenbanker wollen zunächst die Auswirkungen der Handelspolitik auf die Wirtschaft abwarten, bevor sie über mögliche Zinssenkungen nachdenken.
Goldpreis mit beeindruckender Jahresperformance
Mit einem Plus von fast 30 Prozent seit Jahresbeginn hat Gold eine beachtliche Performance hingelegt. Im April wurde sogar ein neuer Rekordwert von über 3.500 US-Dollar pro Unze erreicht. Neben der spekulativen Nachfrage aus China trugen auch verstärkte Käufe der Zentralbanken zu dieser Entwicklung bei.
Allerdings könnte diese beeindruckende Rallye nun vor einer wichtigen Bewährungsprobe stehen. Sollte es am Wochenende tatsächlich zu einer Annäherung zwischen den USA und China kommen, dürfte dies den Goldpreis erheblich unter Druck setzen.
Hinweis: Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen stellen keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger ist für seine Investitionsentscheidungen selbst verantwortlich und sollte sich gründlich informieren, bevor er Anlageentscheidungen trifft. Investments in Edelmetalle, wie alle anderen Anlageformen auch, können mit erheblichen Risiken verbunden sein.