Kettner Edelmetalle
22.07.2025
15:52 Uhr

Goldpreis klettert auf 3.426 Dollar – Anleiherenditen fallen deutlich

Der Goldpreis zeigt sich derzeit in beeindruckender Verfassung. Während die Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen von 4,39 Prozent auf 4,33 Prozent nachgaben, kletterte das gelbe Edelmetall von 3.387 Dollar auf stolze 3.426 Dollar. Diese gegenläufige Bewegung offenbart einmal mehr die klassische negative Korrelation zwischen Gold und Anleiherenditen – ein Phänomen, das erfahrene Anleger seit Jahrzehnten beobachten.

Hoffnung auf Zinssenkungen treibt Goldkäufer

Was steckt hinter dieser Entwicklung? Die Märkte wittern offenbar Morgenluft bei der US-Notenbank. Die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen der Fed scheint die Anleger zu beflügeln. Besonders interessant: Die jüngsten Spannungen zwischen dem neuen US-Präsidenten Trump und Fed-Chef Powell scheinen sich zu entspannen. US-Finanzminister Bessent wirkte deeskalierend, als Trump gegen Powell Stimmung machte.

Diese Entspannung dürfte die Anleiherenditen beruhigt haben. Schließlich hatten die Ängste um eine mögliche Entlassung Powells die Renditen zuvor in die Höhe getrieben. Nun kehrt sich das Blatt: Sinkende Renditen machen das zinslose Gold wieder attraktiver. Ein einfaches Prinzip der Anlagepsychologie – wenn Anleihen weniger abwerfen, glänzt Gold umso heller.

Zentralbanken als heimliche Goldkäufer?

Die spannende Frage bleibt: Wer treibt den Goldpreis wirklich? Sind es Großinvestoren, die sich gegen die unsichere Weltlage absichern wollen? Oder stocken wieder einmal Zentralbanken ihre Goldreserven auf? Die Antwort werden wir erst in einigen Wochen erfahren, wenn der World Gold Council und andere Institutionen ihre Berichte veröffentlichen.

„Der anhaltende Kaufdrang der Zentralbanken könnte durchaus ein wesentlicher Treiber für den steigenden Goldpreis sein", heißt es aus Marktkreisen.

Eines steht fest: Die aktuelle Gemengelage aus fallenden Anleiherenditen, politischen Unsicherheiten und der scheinbar unersättlichen Nachfrage der Notenbanken schafft ein perfektes Umfeld für Gold. Während die Ampel-Koalition in Deutschland zerbrach und die neue Große Koalition unter Friedrich Merz mit einem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen die Inflation weiter anheizt, suchen Anleger verstärkt nach sicheren Häfen.

Gold als Schutz vor politischen Turbulenzen

Die weltpolitische Lage bleibt angespannt. Der Ukraine-Krieg dauert an, im Nahen Osten eskalierte der Konflikt zwischen Israel und dem Iran dramatisch. Dazu kommen Trumps massive Zollerhöhungen – 20 Prozent auf EU-Importe, 34 Prozent auf China. In diesem Umfeld erscheint Gold als bewährter Krisenschutz attraktiver denn je.

Besonders bemerkenswert: Während Aktien und andere Anlageklassen unter der Unsicherheit leiden, zeigt sich Gold von seiner besten Seite. Das Edelmetall beweist einmal mehr, warum es seit Jahrtausenden als ultimativer Wertspeicher gilt. In Zeiten, in denen Regierungen weltweit die Notenpresse anwerfen und Schulden in astronomische Höhen treiben, bietet physisches Gold einen realen Gegenwert.

Fazit: Der aktuelle Goldpreisanstieg ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer Vielzahl von Faktoren. Fallende Anleiherenditen, politische Unsicherheiten und die anhaltende Nachfrage der Zentralbanken schaffen ein ideales Umfeld für das gelbe Edelmetall. Anleger, die ihr Vermögen schützen wollen, sollten eine Beimischung von physischem Gold in ihrem Portfolio ernsthaft in Erwägung ziehen.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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