Goldpreis im Höhenflug: US-Haushaltsdefizit treibt Anleger in sichere Häfen

Die Sorgen um das ausufernde US-Haushaltsdefizit treiben den Goldpreis weiter in die Höhe. Nach einem kurzen Rücksetzer Mitte Mai auf 3.120 US-Dollar hat sich das Edelmetall eindrucksvoll zurückgemeldet und notiert inzwischen wieder deutlich über der Marke von 3.300 US-Dollar. Damit nähert sich der Goldpreis seinem jüngst erreichten Allzeithoch bis auf wenige hundert Dollar.

Dramatische Entwicklung der US-Staatsschulden alarmiert Märkte

Die Zahlen sind erschreckend: Während die US-Staatsschulden 2007 noch bei überschaubaren 4,5 Billionen Dollar lagen, türmen sie sich mittlerweile auf schwindelerregende 30 Billionen Dollar auf. Das Verhältnis der Gesamtverschuldung zur Wirtschaftsleistung ist im gleichen Zeitraum von 35% auf 100% explodiert - ein klares Warnsignal für die Stabilität der weltgrößten Volkswirtschaft.

Ratingagentur Moody's läutet die Alarmglocken

Die renommierte Ratingagentur Moody's hat bereits Konsequenzen gezogen und den USA die Top-Bonität entzogen. Besonders brisant: Das von Präsident Trump unterzeichnete neue Steuergesetz, das nun dem Senat vorliegt, droht das ohnehin schon gefährlich anschwellende Defizit weiter in die Höhe zu treiben. Kein Wunder also, dass verunsicherte Anleger verstärkt Zuflucht in der bewährten Krisenwährung Gold suchen.

Zentralbanken als verlässliche Goldkäufer

Nicht nur private Anleger setzen in diesem unsicheren Umfeld auf das gelbe Edelmetall. Auch die Zentralbanken weltweit diversifizieren ihre Reserven zunehmend mit Gold. Diese konstante Nachfrage hat maßgeblich zum beeindruckenden Kursanstieg von über 25 Prozent in diesem Jahr beigetragen.

Experten rechnen mit anhaltend hohem Goldpreis

Analysten sehen gute Chancen für eine Fortsetzung der Goldrally. "Die geopolitischen Spannungen und die zunehmenden Sorgen über die fiskalischen Aussichten in den USA bieten weiterhin fundamentale Unterstützung", erklärt Justin Lin von Global X ETFs. Auch Suki Cooper von Standard Chartered zeigt sich optimistisch und erwartet eine Stabilisierung des Goldpreises auf dem erreichten hohen Niveau.

Edelmetalle auf breiter Front im Aufwind

Der positive Trend beschränkt sich nicht nur auf Gold. Auch andere Edelmetalle verzeichnen deutliche Kursgewinne. Besonders beeindruckend entwickelt sich Platin mit einem Kurssprung von 10 Prozent auf den höchsten Stand seit einem Jahr. Silber und Palladium können ebenfalls zulegen.

Die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr: In Zeiten wachsender Unsicherheit und ausufernder Staatsverschuldung beweist sich Gold als verlässlicher Wertspeicher. Die desaströse Haushaltspolitik der USA könnte dem Edelmetall noch weiteren Auftrieb verleihen.

Hinweis zur Anlageberatung: Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger ist für seine Investitionsentscheidungen selbst verantwortlich und sollte eine sorgfältige eigene Recherche durchführen. Eine Haftung für entstandene Vermögensschäden wird ausgeschlossen.