Goldmarkt in Aufruhr: Trumps drohende Zollpolitik löst beispiellose Goldknappheit in London aus
Die Ankündigung Donald Trumps, möglicherweise flächendeckende Importzölle von bis zu 20 Prozent einzuführen, versetzt die internationalen Edelmetallmärkte in helle Aufregung. Besonders in London, dem traditionellen Zentrum des physischen Goldhandels, zeichnet sich eine dramatische Entwicklung ab, die Experten mit wachsender Sorge beobachten.
Historische Verwerfungen am Goldmarkt
Die Unsicherheit über die künftige US-Handelspolitik hat zu einer beispiellosen Situation geführt: Die Preise für Gold und Silber in den USA haben sich deutlich von den internationalen Referenzpreisen abgekoppelt. Diese Entwicklung zwingt Händler und Investoren zu hektischen Anpassungen ihrer Positionen, während sie versuchen, mögliche Zollrisiken vorausschauend einzupreisen.
Dramatischer Anstieg der Leihgebühren
Ein besonders alarmierendes Signal sendet der Londoner Leihmarkt für Gold. Die sogenannten Leihsätze, die normalerweise nahe der Nulllinie pendeln, sind auf ein historisches Hoch von über 3,5 Prozent geschnellt - der höchste Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten. Diese Entwicklung deutet auf eine akute Knappheit des physischen Edelmetalls in den Londoner Tresoren hin.
Experten warnen vor Marktturbulenzen
"Die Märkte sind völlig aus dem Gleichgewicht geraten", warnt Robert Gottlieb, ehemaliger Edelmetallhändler bei JP Morgan. Die aktuelle Situation erinnert an die turbulenten Phasen während der Corona-Pandemie, als massive Marktverwerfungen zu beobachten waren.
Große Handelshäuser wie JPMorgan und HSBC, die traditionell für Preisausgleich zwischen den Handelsplätzen London und New York sorgen, stehen vor enormen Herausforderungen. Die wachsende Unsicherheit könnte dazu führen, dass sich diese wichtigen Marktteilnehmer aus dem Arbitragegeschäft zurückziehen - mit unabsehbaren Folgen für die Marktliquidität.
Goldtransporte in die USA nehmen zu
Die Situation hat bereits zu einer regelrechten Goldwanderung in Richtung USA geführt. Händler versuchen, physisches Gold nach Amerika zu transportieren, bevor mögliche Zölle in Kraft treten könnten. Diese Entwicklung verschärft die ohnehin angespannte Versorgungslage in London weiter.
Auch wenn Experten davon ausgehen, dass Gold und Silber aufgrund ihrer Bedeutung als Währungsmetalle möglicherweise von Zöllen ausgenommen werden könnten, zeigt die aktuelle Situation einmal mehr die fundamentale Bedeutung physischer Edelmetalle in Zeiten politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit.
Fazit: Gold beweist erneut Krisenfestigkeit
Die aktuellen Entwicklungen unterstreichen eindrucksvoll die besondere Rolle von Gold als sicherer Hafen in turbulenten Zeiten. Während die Politik für zusätzliche Unsicherheiten sorgt, erweist sich physisches Gold einmal mehr als verlässlicher Wertspeicher - eine Eigenschaft, die in der aktuellen Phase globaler Verwerfungen besondere Bedeutung gewinnt.