Kettner Edelmetalle
02.09.2025
17:33 Uhr

Gold und Silber auf Rekordkurs: Die Flucht in sichere Häfen beschleunigt sich

Während die Finanzmärkte weltweit unter den Folgen einer verfehlten Geldpolitik ächzen, zeigen Gold und Silber eindrucksvoll ihre Stärke als ultimative Wertspeicher. Gold notierte am Montag mit 3.477,56 US-Dollar pro Unze nur noch 23 Dollar unter seinem historischen Allzeithoch, während Silber mit über 40 Dollar erstmals seit 2011 diese psychologisch wichtige Marke durchbrach. Diese Entwicklung sei keineswegs überraschend, sondern vielmehr die logische Konsequenz jahrelanger geldpolitischer Experimente.

Die Notenbanken als Brandstifter der Inflation

Die US-Notenbank Federal Reserve stehe erneut vor einer Zinssenkung, nachdem die Inflationsrate hartnäckig bei 2,6 Prozent verharre. Mary Daly von der San Francisco Fed habe ihre Unterstützung für Zinssenkungen bekräftigt und dabei auf Risiken am Arbeitsmarkt verwiesen. Doch was die Notenbanker als "Risiken" bezeichneten, sei in Wahrheit das Ergebnis ihrer eigenen Politik: Eine durch billiges Geld aufgeblähte Wirtschaft, die nun wie ein Kartenhaus zusammenzubrechen drohe.

Der schwächelnde US-Dollar, der auf den niedrigsten Stand seit Juli gefallen sei, mache Gold für internationale Käufer noch attraktiver. Diese Dollarsschwäche sei jedoch kein Zufall, sondern das direkte Resultat einer Politik, die glaubt, Probleme durch das Drucken von Geld lösen zu können.

Silber: Der unterschätzte Edelmetall-Star

Besonders bemerkenswert sei der Höhenflug von Silber, das mit einem Plus von 2,6 Prozent auf 40,69 Dollar pro Unze geklettert sei. Tim Waterer von KCM Trade erkläre dies mit den Erwartungen niedrigerer Zinsen und einem angespannten Angebotsmarkt. Doch die wahre Geschichte sei eine andere: Silber profitiere nicht nur von seiner Rolle als Edelmetall, sondern auch von seiner industriellen Bedeutung in einer Welt, die sich zunehmend auf Technologien verlasse, für die Silber unverzichtbar sei.

"Gold und insbesondere Silber setzten die starken Gewinne vom Freitag fort, unterstützt durch hartnäckige US-Inflation, schwächelnde Verbraucherstimmung und Bedenken über die Unabhängigkeit der Fed", so Ole Hansen von der Saxo Bank.

Die Platin-Gruppe erwacht

Auch Platin und Palladium zeigten beeindruckende Kursgewinne. Platin legte um 3,2 Prozent auf 1.408,54 Dollar zu, während Palladium um 1,9 Prozent auf 1.129,70 Dollar stieg. Diese Metalle, die lange Zeit im Schatten von Gold und Silber standen, könnten von ihrer Bedeutung für die Automobilindustrie und neue Technologien profitieren.

Trump's Handelspolitik sorgt für zusätzliche Unsicherheit

Die Unsicherheit an den Märkten werde zusätzlich durch die Handelspolitik der Trump-Administration befeuert. Trotz eines Gerichtsurteils, das die meisten Zölle für illegal erklärt habe, setze die Regierung ihre Gespräche mit Handelspartnern fort. Diese protektionistische Politik könnte die globalen Lieferketten weiter belasten und die Inflation anheizen - ein weiterer Grund, warum kluge Anleger auf physische Edelmetalle setzten.

Die kommenden Arbeitsmarktdaten am Freitag würden zeigen, ob die Fed tatsächlich den Weg weiterer Zinssenkungen einschlagen werde. Analysten erwarteten lediglich 78.000 neue Stellen - ein Zeichen dafür, dass die künstlich aufgeblähte Wirtschaft an ihre Grenzen stoße.

Fazit: In einer Zeit, in der Notenbanken ihre Glaubwürdigkeit verspielen und Regierungen mit immer neuen Schulden die Zukunft belasten, erweisen sich physische Edelmetalle als unverzichtbarer Baustein eines jeden Vermögensportfolios. Gold und Silber bieten nicht nur Schutz vor Inflation und Währungsturbulenzen, sondern auch die Gewissheit, echte Werte in Händen zu halten - keine bloßen Versprechen auf Papier.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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