
Gold glänzt wieder: Anleger setzen auf Zinssenkung während Trump die Fed unter Druck setzt
Der Goldpreis zeigt sich wieder von seiner starken Seite. Während die Märkte gespannt auf die neuesten Inflationsdaten warten, kletterte der September-Future für Gold um beachtliche 25,70 Dollar oder 0,75 Prozent auf 3.431,80 Dollar pro Feinunze. Auch Silber konnte kräftig zulegen und sprang um 47,70 Cent oder 1,23 Prozent auf 39,19 Dollar. Diese Entwicklung spiegelt die wachsende Nervosität der Anleger wider, die sich zunehmend Sorgen um die Unabhängigkeit der amerikanischen Notenbank machen.
Arbeitsmarkt sendet gemischte Signale
Die jüngsten Arbeitsmarktdaten aus den USA zeichnen ein zwiespältiges Bild. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sanken zwar um 5.000 auf 229.000 für die Woche bis zum 23. August, doch der gleitende Vier-Wochen-Durchschnitt stieg auf 228.500. Interessanterweise gingen die fortlaufenden Anträge auf 1,954 Millionen zurück, was darauf hindeutet, dass Unternehmen trotz der unsicheren wirtschaftlichen Lage durch Trumps "Zollkrieg" an ihren Mitarbeitern festhalten.
Das Wirtschaftswachstum präsentierte sich robust mit einer Jahresrate von 3,3 Prozent im zweiten Quartal 2025. Die Kerninflation lag bei 2,5 Prozent, während die Verbraucherausgaben um 1,6 Prozent im Quartalsvergleich zulegten. Diese Zahlen könnten der Fed durchaus Spielraum für eine Zinssenkung geben.
Trump greift in die Unabhängigkeit der Fed ein
Besonders brisant ist die jüngste Entwicklung um die Federal Reserve. Präsident Trump entließ am Montag überraschend die Fed-Gouverneurin Lisa Cook unter Betrugsvorwürfen. Dieser Schritt wird von vielen Beobachtern als weiterer Versuch gewertet, Kontrolle über die Notenbank zu erlangen. Trump hatte Fed-Chef Jerome Powell bereits wiederholt für die seiner Meinung nach zu hohen Zinsen kritisiert.
"Die Unabhängigkeit der Zentralbank ist ein hohes Gut, das nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden sollte. Trumps Einmischung könnte langfristig das Vertrauen in den Dollar untergraben."
Diese politischen Turbulenzen treiben Anleger verstärkt in sichere Häfen wie Gold. Das Edelmetall profitiert traditionell von Unsicherheit und dem schwindenden Vertrauen in Papierwährungen.
Geopolitische Spannungen bleiben bestehen
Zusätzlich belastet der anhaltende Konflikt zwischen Russland und der Ukraine die Märkte. Trotz der Bemühungen der USA, beide Parteien an den Verhandlungstisch zu bringen, zeigt sich keine Entspannung. Diese geopolitischen Risiken verstärken die Flucht in sichere Anlagen zusätzlich.
Alle Augen auf die Inflationsdaten
Der morgige Freitag könnte richtungsweisend werden. Dann veröffentlicht das Handelsministerium den Personal Consumption Expenditures (PCE) Preisindex - die von der Fed bevorzugte Inflationskennzahl. Powell hatte beim Jackson Hole Symposium bereits subtil eine mögliche Zinssenkung bei der nächsten Fed-Sitzung am 17. September angedeutet.
Die Märkte preisen diese Erwartung bereits ein: Das CME FedWatch Tool zeigt eine Wahrscheinlichkeit von 85,1 Prozent für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte. Eine solche Entwicklung würde Gold zusätzlichen Auftrieb verleihen, da niedrigere Zinsen die Opportunitätskosten für das Halten des zinslosen Edelmetalls reduzieren.
Gold als Stabilitätsanker in unsicheren Zeiten
Die aktuelle Gemengelage aus politischem Druck auf die Fed, geopolitischen Spannungen und der Aussicht auf Zinssenkungen schafft ein ideales Umfeld für Edelmetalle. Während Papierwährungen durch politische Einflussnahme und expansive Geldpolitik unter Druck geraten, bewährt sich Gold einmal mehr als zeitloser Wertspeicher.
Anleger, die ihr Vermögen vor den Unwägbarkeiten der Politik und möglichen Währungsturbulenzen schützen möchten, sollten eine Beimischung physischer Edelmetalle in Betracht ziehen. Gold und Silber haben über Jahrtausende hinweg ihre Kaufkraft erhalten - eine Eigenschaft, die in Zeiten wie diesen besonders wertvoll erscheint.